Später Doppelschlag gegen Donau: Altach zittert sich in Leobendorf weiter

Sport / 27.08.2025 • 22:41 Uhr
SV Donau - SCR Altach ÖFB Cup
Beim Ostligisten wurde der SCR Altach fast auf dem falschen Fuß erwischt. Beer

Beim Ostligisten schippert Bundesligist Altach gefährlich in Richtung Verlängerung, ehe zwei späte Tore das Weiterkommen fixieren. “Ein typischer Cupfight”, sagt der Trainer nach dem Aufstieg in das Achtelfinale.

Leobendorf Vor Villen wurde Rasen gemäht, auf zweieinhalb Kilometern Fußmarsch von der S-Bahn-Haltestelle bis zum Sportplatz waren genau drei Fahradfahrerinnen unterwegs. Und hoch oben, hinter dem Sportplatz thront die Burg Kreuzenstein. Die Zweitrundenpartie des SCR Altach im UNIQA ÖFB Cup hätte kaum einen idyllischeren Schauplatz finden können als die Heimat von Ostligist Leobendorf. Gegner der Rheindörfler war aber das etatmäßige Heimteam, sondern deren Ligakonkurrent SV Donau. Grund dafür sind Umbauarbeiten am Sportplatz der Wiener, statt in Kaisermühlen wurde so im Bezirk Korneuburg gespielt.

SV Donau - SCR Altach ÖFB Cup
Kapitän Lukas Jäger schwor das Team ein – man tat sich aber schwer. Beer

In Runde eins setzte sich der amtierende Meister der Wiener Stadtliga in Kärnten beim FC Lendorf durch – das 2:1 in der Thomas-Morgenstern-Arena führte das Team erstmals seit 2005 wieder in Runde zwei. In diese schaffte es auch der SCR Altach nach dem peinlichen Erstrundenaus bei SR Donaufeld im Vorjahr, beim 4:1 gegen den SC Hirschwang ließ man wenig anbrennen.

In der Startelf veränderte Trainer Fabio Ingolitsch im Vergleich zum 1:1 gegen den GAK seine Mannschaft auf fünf Positionen, im Tor kam der 25-jährige Daniel Antosch zu seinem Pflichtspieldebüt für den SCR Altach, Leonardo Lukacevic, Luca Kronberger, Lukas Jäger und Yann Massombo rückten ebenfalls in die erste Elf.

Guter Beginn, dann wurde es schlechter

Donau nahm sich wohl vor, von Minute eins an Präsenz zu zeigen, entsprechend wurde Mike Bähre nach gut 20 Sekunden bereits mit beiden Beinen voran abgeräumt. Es ging nach der Behandlungspause turbulent weiter, aus dem folgenden Freistoß tauchte Pascal Estrada gefährlich vor dem Tor auf, seinen Kopfball lenkte der Keeper drüber (3.). Nächste Minute, nächste Chance: Eine starke Hereingabe von Lukacevic fand Marlon Mustapha, der den Ball aus kurzer Distanz an die Latte jagte (4.).

SV Donau - SCR Altach ÖFB Cup
Mike Bähre wurde bereits nach wenigen Sekunden umgemäht. Beer

Die Führung machten die Gäste dann aus einem von vielen Eckbällen von der rechten Seite, Lukacevic fand Ousmane Diawara, der am höchsten stieg und einnickte (12.). Kronberger hätte in der 23. Minute für eine Art Vorentscheidung sorgen können, Jenciragic im Donau-Tor war zur Stelle. Das Spiel wurde zerfahrener, blieb ruppig, Altach wurde im Aufbauspiel wiederholt schlampig, Donau spitzte auf Umschaltsituationen. Bei einer Flippersituation in Minute 34 hatte der Bundesligist Glück. Torschütze Diawara war da schon nicht mehr am Platz, er musste nach einer halben Stunde angeschlagen runter.

SV Donau - SCR Altach ÖFB Cup
Diawara erzielte per Kopf die Führung. Beer

Zittern bis kurz vor Schluss

Nach der Pause wurde Donau nur noch stärker. Antosch rettete mit dem Wiederanpfiff gegen Sarac (46.), während Altach offensiv wiederholt hängen blieb, brach Donau immer wieder auf der linken Seite durch. Während Koller den Ball am Tor vorbeimanövrierte (68.), köpfte ihn Tobias Peter in der 63. Minute nach einer Ecke hinein (63.). Das 1:1 wurde von den Zuschauern bejubelt, man merkte: Hier geht was für den Underdog. Das Gefühl verstärkte sich, da Ingolitsch im direkten Gegenzug über das Tor schoss und der eingewechselte Fetahu mit einem zu lässigen Heberversuch hängen blieb (74.).

Die Verlängerung kam gefährlich nahe, die Emotionen wurden mehr – aber Altach rettete sich in die nächste Runde. Marlon Mustapha drückte den Ball in der Schlussphase über die Linie, es war kein schönes, aber ein wichtiges Tor (86.). Donau war in der Folge hinten offen, Mustapha legte einmal quer, Bähre schob zur Entscheidung ein (87.).

“Ein typischer Cupfight. Wir haben sehr gut gestartet, hatten in den ersten fünf Minuten zwei Aluminiumtreffer, gehen früh in Führung. Wir haben es dann verabsäumt, nachzulegen. Dann kommt der Gegner irgendwann auf, weil er merkt, dass es nur ein Tor ist”, so Trainer Ingolitsch nach dem Spiel. “In der zweiten Halbzeit haben wir eigentlich gut gespielt, viele Torchancen gehabt, aber den Sack nie zugemacht. Das 1:0 ist dann ein ekelhaftes Ergebnis”, sagte er.

Durch den 3:1-Sieg steht der SCR Altach im Achtelfinale des ÖFB-Cups. “Am Ende sind wir der verdiente Sieger, und das Weiterkommen ist das, was zählt”, brachte es Ingolitsch auf den Punkt.

UNIQA ÖFB Cup, 2. Runde

SV Donau – SCR Altach 1:3 (0:1)

Leobendorf, Sportplatz Leobendorf; 400 Zuschauer; SR Philipp Maier

Torfolge: 12. 0:1 Ousmane Diawara, 63. 1:1 Tobias Peter, 86: 1:2 Marlon Mustapha, 87. 1:3 Mike Bähre

Gelbe Karten: 8. Cosic, 84. Boguo, 90./+2 Yazici bzw. 27. Diawara, 33. Sandro Ingolitsch, 60. Fabio Ingolitsch, 77. Bähre

SCR Altach (4-2-2-2): Antosch – Ingolitsch, Estrada, Koller, Lukacevic (65. Ouedraogo) – Jäger (88. Milojevic), Bähre – Massombo (88. Yalcin), Kronberger (65. Greil) – Diawara (30. Fetahu), Mustapha