Geschichtsträchtiger Tag für Vorarlbergs Eishockey

Sport / 26.09.2025 • 12:27 Uhr

Erstmals standen drei Vorarlberger an einem Abend in der NHL auf dem Eis.

Montreal, Minneapolis Mit David Reinbacher, Vinzenz Rohrer und Marco Rossi standen gleich drei Ländle-Eishockeycracks an einem Abend in der National Hockey League auf dem Eis. Minnesota Wild verdankte Rossi beim 2:5 (2:0, 0:1, 0:4) vor 16.755 Zuschauern gegen Dallas eine 2:0-Führung im ersten Drittel mit einem Doppelpack innerhalb von zehn Sekunden eine 2:0-Führung. Unglücklich verlief der Auftritt für David Reinbacher und Vinzenz Rohrer bei der 2:7-(1:3, 1:2, 0:2)-Niederlage der Montreal Canadiens vor 20.962 Fans gegen die Toronto Maple Leafs. Die Habs konnten im kanadischen Duell nicht an ihre Form der beiden ersten Testspiele (4:2 gegen Philadelphia, 2:1 n.P. gegen Pittsburgh) anknüpfen.    

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In dem von Xcel Center auf Grand Casino Arena unbenannten Eishockeytempel in St. Paul musste Rossi vor dem ersten Bully im Interview zur Vertragsverlängerung und seiner Rolle in der ersten Wild-Angriffsreihe Rede und Antwort stehen. „Ich glaube, die Chemie stimmt zwischen uns“, meinte er über das Zusammenwirken mit den Linienkollegen Kirill Kaprisov und Matt Boldy. Besonders Boldy zeigte sich als kongenialer Partner: Der Amerikaner bereitete mit einem Pass vor das Gehäuse das 1:0 (19.) von Rossi vor, gab auch das Zuspiel auf die linke Seite, der Rankweiler vollendete mit einem Schuss über Goalie zum 2:0 (20.). Ohne u.a. Mats Zuccarello und Erikson Ek, sowie Einser-Goalie Filip Gustavsson, kassierten die defensiv ungeordneten Wild aber in den restlichen 40 Minuten fünf Gegentore. Rossi gab vier Schüsse auf das Stars-Gehäuse ab, kassierte zwei Strafminuten und stand bei einem Gegentreffer auf dem Eis. Von Trainer John Hynes bekam er zudem mehrere Wechsel im Unterzahlspiel, am Ende erhielte er mit 21:14 Minuten die meiste Einsatzzeit aller Wild-Stürmer. Übrigens: Nels Stewart erzielte 1931 zwei Treffer für die Montreal Marons innerhalb von vier Sekunden, Deron Quint wiederholte für Winnipeg dieses Kunststück 1995.

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Rohrer und Reinbacher kassierten 2:7-Pleite

Die 2:7-Pleite gegen Toronto befeuerte in Montreal vor allem einen Aspekt: Die Verkleinerung des Kaders. Und dabei ging es nicht darum, welches Personal in das AHL-Team in den Vorort nach Laval umsiedelt. Denn es gab in der Aufstellung des 25-fachen Stanley-Cup-Siegers praktisch keinen Akteur ohne Fehl und Tadel. Trainer Martin St. Louis erwähnte nach dem Spiel dann auch nur Verteidigerroutinier Mike Matheson und Flügelstürmer Flip Mesar als Aktivposten. NHL-Analyst Pierre McGuire sah aber neben Matheson den jungen Rohrer als auffällige Kraft bei den Canadians. „Er hat alles, was einen künftigen NHL-Spieler auszeichnet.“

Eishockey Vinzenz Rohrer
Vinzenz Rohrer zeigte wieder gute Ansätze im Spiel der Montreal Canadiens.

Der Rankweiler ließ bei zwei Einsätzen in Unterzahl nichts anbrennen, holte bei einem Alleingang eine Strafe für Montreal heraus. Der 21-Jährige war diesmal in der dritten Angriffsreihe auf der Mittelstürmerposition aufgestellt, mit Joshua Roy und Mesar als Flügel, das Trio stand bei keinem der sieben Gegentore auf dem Eis. Drei Checks standen bei 11:53 Minuten Eiszeit in der Rohrer-Statistik, zudem holte er mit einem Alleingang eine Strafe für die Canadians heraus.

Trade-Gerüchte um Reinbacher

Eishockey David Reinbacher
Um David Reinbacher ranken sich Trade-Gerüchte.

Mit einer Minus-zwei-Bilanz (bei zwei Gegentoren im Einsatz) stand Reinbacher in der Statistik besser da als andere Defensivakteure im Canadiens-Kader. Bei 17:40 Minuten Eiszeit, fanden sich jeweils ein Torschuss und Check, sowie drei geblockte Schüsse, auf dem Matchtableau wieder. Weil Noah Dobson und Kaiden Guhle über Leistenproblemen klagen dürfte der 20-Jährige auch beim Retourspiel in Toronto am Sonntag (1 Uhr) im Kader stehen. Aber auch der Lustenauer musste wegen einer Hand-Verletzung im letzten Spieldrittel vorzeitig in die Kabine. Der von Montreal 2022 im Draft als Nummer fünf gezogene Nationalteamspieler sieht sich auch mit Spekulationen eines Transfers innerhalb der NHL gegenüber: Montreal sucht einen Mittelstürmer für den zweiten Angriff. In Diskussion soll ein Tauschgeschäft zwischen Mason McTavish von den Anaheim Ducks und Reinbacher stehen. KO