Ein Statement setzen

Altach will Cup nicht nur als große Chance sehen, sondern die Chance vielmehr nutzen.
Altach Sieben Gegentreffer in den letzten vier Ligaspielen, davor waren es gerade einmal drei in sieben Partien. Diese Tendenz zu stoppen, ist das Ansinnen beim SCR Altach für das heutige (20.30 Uhr) Cupmatch in Kapfenberg. Dass die Statistik die SCRA-Defensive dennoch als beste, zusammen mit Sturm, in der Liga ausweist, ist für Cheftrainer Fabio Ingolitsch deshalb nur eine Zahl. „Wir müssen viel besser verteidigen und müssen konsequenter werden“, heißt seine Forderung. Deshalb habe man aus dem Hartberg-Spiel einige wichtige Lehren gezogen. Dazu gehört auch, auf Spieler zu setzen, die hungrig sind, Siegeswillen zeigen und die Gier nach Toren verkörpern.

Diesbezüglich habe die Aufholjagd gegen Hartberg noch einmal wie eine Moralspritze gewirkt. Zumal Altach letztmals vor über drei Jahren einen 0:2-Rückstand aufgeholt hat. Damals schaffte man im Heimspiel gegen Austria Wien sogar noch einen 3:2-Sieg. Der Trainer der Violetten damals hieß Manfred Schmid, der am Samstag bei Hartberg auf der Bank saß. „Es zeigt den Spielern, dass alle wichtig sind. Nicht nur jene, die starten. Vielmehr sind alle ein wichtiger Teil der Mannschaft“, bringt es Ingolitsch auf den Punkt.

Bähre nur für Cupspiel gesperrt
In personeller Hinsicht fehlt ihm in Kapfenberg nicht nur Mike Bähre – der Strafsenat der Bundesliga verhängte gegen den 30-jährigen Deutschen eine Zweispiele-Sperre, wobei ein Spiel bedingt ausgesprochen wurde und er damit nur im Cup gesperrt ist, sondern auch weiter Ousmane Diawara. „Wir hoffen, dass er bis zum GAK-Match fit wird.“ Zudem kränkeln aktuell mit Benedikt Zech, Paul Koller und Filip Milojevic gleich drei Innenverteidiger. Über einen möglichen Einsatz wird also erst nach dem Aktivieren am Spieltag entschieden. Nicht zuletzt deshalb wird der Coach in der Obersteiermark auf frische Kräfte setzen – ohne dabei allzu große Experimente einzugehen. Zumal in seiner Denkweise „absolut kein Spieler im Kader“ als Experiment einzustufen ist. „Wir haben ein absolut stabiles Gerüst, in dem jeder seinen Platz hat. Und so geht es vor allem darum, für frischen Schwung zu sorgen.“

Der Rolle gerecht werden
Die Favoritenrolle im Duell mit dem Zweitligisten nimmt man aus Altacher Sicht gerne an. „Wir nehmen den Cup absolut ernst und wollen in das Viertelfinale einziehen. Es ist für einen kleinen Club wie Altach eine Chance auf einen Titel, das muss uns allen bewusst sein.“ Um jedoch für Furore im Cupbewerb zu sorgen, sind laut Ingolitsch einige Komponenten zu erfüllen. „Wir müssen bereit sein, viel zu investieren und zu leiden. Denn eines ist klar: Ein einfacher Tanz wird es mit Sicherheit nicht.“

Davon konnte sich auch Videoanalyst Maximilian Matten, der schon in der Saison 2021/22 bei der AKA Salzburg U18 unter Trainer Ingolitsch arbeitete, persönlich im Stadion überzeugen. Am Ende gab der Kapfenberger Auftritt am vergangenen Freitag in Bregenz all die Erkenntnisse wieder, die man sich im SCRA-Trainerstab bereits aus den Videoanalysen erarbeitet hatte. „Wir wurden dadurch in unserer Gegneranalyse bestätigt“, so der Coach. Am Ende jedoch sind Analysen und Zahlen nur die Grundlage, den unbedingten Siegeswillen müssen die handelnden Personen auspacken. Sonst droht wie zuletzt gegen Hartberg ein langes Zittern – und das trotz 75 Prozent Ballbesitz und 36 (!) Flanken aus dem Spiel.