
Angriff auf Platz eins
Mit einem Heimsieg über Austria Salzburg kann Austria Lustenau Sprung an die Tabellenspitze schaffen.
Lustenau So schnell kann es gehen: Nach dem 0:1 von Austria Lustenau bei St. Pölten lagen die Grün-Weißen zwölf Zähler hinter dem Spitzenreiter der 2. Liga. Das Jammern im Lager der Austria war verständlicherweise groß, die Saison wurde im Umfeld des Vereins schon als abgehakt erklärt. Vier Spieltage später hat die Austria mit einem Heimsieg über Namensvetter Austria Salzburg aber tatsächlich die Chance, vorübergehend auf den ersten Platz der Liga zu springen. Drei Siegen in Folge, einer Pleitenserie der St. Pöltner und dem Lizenzentzug von SV Stripfing sei Dank.

Ein Umstand, der die Fans der Grün-Weißen frohlocken lässt, im Team selbst ist es kein großes Thema, wie Cheftrainer Markus Mader bestätigt: “Damit haben nicht viele gerechnet, aber so schnell läuft es im Fußball. Dennoch: Unser Fokus gilt ganz allein dem Heimspiel gegen Austria Salzburg”.

Es wird wohl Rekordbesuch geben, wenn die beiden Austrias morgen ab 14.30 Uhr in der Sun Minimeal Arena aufeinandertreffen. Bis gestern waren neben den 2500 Dauerkarten bereits 1200 Tageskarten verkauft, dazu kommen noch die rund 600 Fans aus Salzburg. Für Stimmung ist trotz eiskalten Bedingungen jedenfalls gesorgt.

Und laut Mader ist man gerüstet für das für ihn, “schwere Match gegen einen sehr unberechenbaren Gegner”. Sein Abwehrspieler Axel Rouquette stimmte dem Chef bei der Pressekonferenz zu, erklärte, “dass wir uns alle schon freuen, in einem vollen Heimstadion gegen einen attraktiven Gegner zu spielen”.

Der 22-jährige Linksaußen hatte sich zuletzt durch harte Arbeit in den Trainings in die Startelf des aktuellen Tabellenzweiten der 2. Liga hineingebissen, zeigte richtig starke Leistungen. Die Gründe dafür sieht der in Paris geborene Linksfuß darin, “dass ich nach meinem Wechsel nach Lustenau 2024 Zeit gebraucht habe, um mich an den Erwachsenenfußball zu adaptieren. Es war immerhin erst mein erstes Jahr im Profifußball. Aber jetzt bin ich voll angekommen und weiß, was Trainer und Mitspieler von mir verlangen”. Mader führt den Franzosen als gutes Beispiel an, wie man sich belohnen kann, wenn man stetig hart an sich arbeitet: “Axel hat, obwohl er wenig Spielzeit bekommen hat, immer alles gegeben in den Trainings, hat nie aufgegeben und sich so stetig entwickelt. Und zwar so lange, bis ich als Coach nicht mehr an ihm vorbeikam. Dazu hat er seine Chance genutzt und agiert jetzt in der Startelf”.

Auf den Linksaußen wartet gegen Salzburg eine besondere Aufgabe, bekommt er es doch mit dem routinierten Flügelflitzer Christian Gebauer, der auf Erfahrung in der deutschen und österreichischen Bundesliga bauen kann, zu tun. Aber nicht nur Gebauer sieht Coach Mader als Gefahr an, “denn mit Sebastian Aigner, Luca Meisl oder Denizcan Cosgun verfügen die Salzburger über viel Routine. Dazu lauern sie auf Umschaltsituationen so wie auf Standards. Da heißt es aufpassen”.
Von eigener Seite will der Cheftrainer sehen, “dass wir weiter unser Ding durchziehen. Am liebsten einmal über die gesamten 90 Minuten. Diese Konstanz fehlt uns noch, um wirklich den Anspruch auf eine Spitzenmannschaft stellen zu können”. Fakt: Mit einem Heimsieg könnte die Austria nicht nur bis zumindest Sonntag 12.15 Uhr, St. Pölten empfängt zu Hause Kapfenberg, die Tabellenführung übernehmen, sondern viel Eigenwerbung für das letzte Heimspiel des Jahres am 6. Dezember gegen den FC Liefering betreiben.