Fix! Fabio Ingolitsch neuer Sturm-Trainer

Sport / HEUTE • 10:40 Uhr

Wechsel von Altach nach Graz ist perfekt. Schon am Dienstag soll der 33-Jährige vorgestellt werden.

Altach Die Trainersuche bei Meister SK Sturm Graz ist beendet, jene beim SCR Altach nimmt hingegen Fahrt auf. Die Vorarlberger Nachrichten und die Kleine Zeitung meldeten exklusiv die Einigung beider Club bezüglich Trainer Fabio Ingolitsch. Nunmehr erfolgte die offizielle Mitteilung von Sturm und Altach. Über die Ablösemodalitäten zwischen beiden Vereinen wurde Stillschweigen vereinbart. Es darf jedoch davon ausgegangen werden, dass die Grazer eine Summe von rund 500.000 Euro – plus/minus – an Altach überwiesen haben

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Der 33-Jährige ist der jüngste Trainer der höchsten rot-weiß-roten Spielklasse und trainierte zuvor schon im Salzburger Red-Bull-Kosmos für die Akademie und auch Liefering. Danach ging es zur U21 des FC Zürich, ehe er von Altach im Oktober des Vorjahres abgeworben wurde. Mit dem Klub aus dem Ländle sicherte der Bischofshofener in der Vorsaison in letzter Sekunde den Klassenerhalt und führte ihn heuer im Herbst auf den neunten Rang. Beeindruckend: Der Familienvater kassierte mit den Vorarlbergern die wenigsten Gegentore in der gesamten Bundesliga – nämlich nur 19. Außerdem ist Altach das nach Verlustpunkten drittstärkste Heimteam und verlor in bislang acht Begegnungen vor eigenem Publikum nur eine Partie – ausgerechnet gegen den SK Sturm, der zwar das beste Auswärtsteam ist, aber in der Heimstatistik heuer auf dem elften und vorletzten Platz rangiert, weil man schon fünf Heimpleiten kassiert hat.

Das sagt Fabio Ingolitsch

„Ich möchte mich beim SCR Altach bedanken, der mir als junger Trainer das Vertrauen geschenkt und mir die Möglichkeit gegeben hat, als Cheftrainer in der Bundesliga arbeiten zu können. Es war eine sehr schöne, intensive und lehrreiche Zeit, auf die ich immer gerne zurückblicken werde. Wir haben zusammen eine neue Richtung eingeschlagen und somit die sportliche Entwicklung vorantreiben können. Ich bin überzeugt, dass wir ein stabiles Fundament geschaffen haben, auf dem mein Nachfolger gut aufbauen kann.“ Und: „Die Chance, beim amtierenden österreichischen Meister – einem Topklub wie dem SK Sturm – arbeiten zu können, ließ mich nicht lange überlegen. Die Gespräche mit Michael Parensen haben mir ein hervorragendes Gefühl für diesen Klub, die Philosophie, für die der Verein steht und die Schritte, die wir gemeinsam setzen wollen, gegeben – mit diesem Weg kann ich mich voll identifizieren. Ich freue mich sehr, meine Mannschaft am 2. Jänner auch persönlich kennenzulernen und umgehend mit der Arbeit zu beginnen. Die Zeit bis zum ersten Pflichtspiel in Rotterdam ist nicht lange – wir werden intensiv und akribisch arbeiten, um bereit für das bevorstehende Frühjahr zu sein.“

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Fabio Ingolitsch. gepa

Das sagt SCRA-Sportchef Philipp Netzer

„Der SK Sturm Graz ist nach Weihnachten mit dem Wunsch an uns herangetreten, Gespräche über unseren Cheftrainer aufzunehmen. In konstruktiven Verhandlungen ist es uns gelungen, eine Lösung zu finden, die auch für den SCR Altach passt, und Fabio keine Steine in den Weg legt. Wir wünschen ihm für den nächsten Schritt in seiner Trainerkarriere viel Erfolg. Dieser Wechsel zeigt einmal mehr, dass der SCR Altach nicht nur für Spieler, sondern auch für Trainer ein attraktives Sprungbrett sein kann.“

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Philipp Netzer (links) und Eric Orie suchen nunmehr einen Nachfolger. gepa

Die Wahl der Grazer fiel auch deshalb auf Ingolitsch, weil der ältere Bruder von Ex-Sturm Akteur Sandro Ingolitsch auf den Spielstil setzt, den die Verantwortlichen in Graz sehen wollen. Sport-Geschäftsführer Michael Parensen verriet der Kleinen Zeitung auf die Frage, was der neue Trainer mitbringen muss: „Spielidee ist wichtig, eine gewisse Intensität vorleben und diese auch bei den Spielern einfordern. Alles, was das Sturm-Spiel ausmacht, sollte wiederbelebt werden.“ Es hörte sich so an, als ob man wieder mehr Fußball sehen will, den man vom jetzigen Hoffenheim-Trainer Christian Ilzer gewohnt ist. Und auf dem österreichischen Trainermarkt, auf den sich die schwarz-weiße Klubspitze geeinigt hat, kommt unter den vorgegebenen finanziellen Rahmenbedingungen wohl keiner so nahe an den Ex-Sturm-Trainer heran, wie der äußerst ehrgeizige, pressingverliebte und rhetorisch profunde Ingolitsch. Atdhe Nuhiu (36) wird übrigens nicht als Co-Trainer mit nach Graz gehen. Der Ex-Bundesliga-Stürmer zog es vor, weiter in Altach zu bleiben. Sehr zur Freude der Verantwortlichen in Altach.

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Michael Parensen. gepa

Das sagt Sturms Geschäftsführer Sport Michael Parensen

„Wir freuen uns sehr, Fabio Ingolitsch als neuen Cheftrainer des SK Sturm präsentieren zu können. Im intensiven Prozess, den richtigen Mann für diese wichtige Position zu finden, hat sich Fabio von Beginn an als idealer Kandidat hervorgetan. Dank seiner Art, Fußball spielen zu lassen, seiner Fachkenntnis, seiner Akribie, aber auch seiner Energie und enorm positiven Ausstrahlung, erfüllt er unser Anforderungsprofil optimal. Fabio bekommt von uns alle Unterstützung, um sich schnellstmöglich zurechtzufinden und sofort mit der Arbeit beginnen zu können. Wir freuen uns sehr auf die gemeinsame Arbeit und werden zusammen alles dafür tun, mit dem SK Sturm erfolgreich zu sein. Ein Dankeschön gilt auch den Verantwortlichen des SCR Altach für die Kooperation und professionelle Abwicklung dieses Wechsels.“

Schon am Dienstag soll Fabio Ingolitsch in Graz vorgestellt werden. Am 1. Februar dann kehrt er dann nach Altach zurück und wird auf der Trainerbank des Gegners Platz nehmen. Dann (17.30 Uhr) steigt nämlich im Stadion Schnabelholz das ÖFB-Cup-Viertelfinale zwischen Altach und dem SK Sturm.