Nachruf auf Walter Pircher: Mit viel Herzblut im Dienst für seine Gemeinde

17.07.2025 • 10:20 Uhr
Am 5. April verstarb Walter Pircher, Ehrenzeichenträger der Gemeinde Lochau.
Am 28. Mai verstarb Walter Pircher, Ehrenzeichenträger der Gemeinde Lochau.privat

Das Leben von Walter Pircher aus Lochau war erfüllt von der Liebe zu Musik und Theater, von regem Engagement und vom Stolz auf seine Familie.

Von Kristina Becker

Lochau Walter Pircher wurde am 5. April 1946 als zweites Kind von Edith und Franz Pircher geboren und wuchs mit seiner Schwester Margit in Hörbranz auf. Oft verbrachte er die Ferien bei der Großmutter in Innsbruck, mit der er gern ins Theater ging.

Nachruf auf Walter Pircher: Mit viel Herzblut im Dienst für seine Gemeinde: In der familiären Atmosphäre des Seniorenheims Tschermakgarten fühlte sich Walter sehr wohl und freute sich über die täglichen Besuche seiner Frau Monika.
In der familiären Atmosphäre des Seniorenheims Tschermakgarten fühlte sich Walter sehr wohl und freute sich über die täglichen Besuche seiner Frau Monika.

An der Handelsschule in Bregenz lernte er einige Schulkameraden kennen, die ihn zur Jugendkapelle Lochau brachten. Mit dem Kauf seiner Trompete begann Walters lebenslange Liebe zur Musik. 1966 begegnete er bei einem Auftritt auch erstmals seiner späteren Ehefrau Monika.

Walter absolvierte seinen Wehrdienst bei der Militärmusik und arbeitete zunächst bei der Landesfeuerversicherung, der späteren VLV. 1968 heirateten Walter und Monika. Das Paar zog in ihr Heim in Lochau und wurde in den folgenden Jahren Eltern von Edith und Daniela. Seine Töchter waren Walters ganzer Stolz und er unterstützte sie in allen Lebenslagen.

Nachruf auf Walter Pircher: Mit viel Herzblut im Dienst für seine Gemeinde: Walter behielt stets seine Freude am Leben und genoss die Ausflüge mit seiner Frau Monika und Tochter Daniela.
Walter behielt stets seine Freude am Leben und genoss die Ausflüge mit seiner Frau Monika und Tochter Daniela.

1966 trat Walter die Stelle als Gemeindesekretär in Lochau an. Unter den Bürgermeistern Michael Mangold, Josef Rupp, Wilfried Schallert und Xaver Sinz führte er diese Funktion vorbildlich aus. Zusätzlich war er als Legalisator der Gemeinde Lochau tätig – eine Aufgabe, die er auch bis weit nach seiner Pensionierung mit großem Engagement ausübte.

Neben dem Beruf war Walter Mitglied bei der Hörbranzer Blasmusik sowie im Theaterverein Hörbranz und musizierte in verschiedenen Musikformationen. Vor allem als Bassist bei der Tanzmusikgruppe „The Foxes“ sorgte er bei zahlreichen Bällen für Stimmung. Daneben war er Mitbegründer des Tennisvereins und der Theatergruppe Lochau sowie Vorstand des Musikvereins Lochau.

1987 veränderte eine Hirnblutung sein Leben. Nach einer schweren Operation und langer Rehabilitation kehrte er ins Berufsleben zurück, musste die ehrenamtlichen Tätigkeiten allerdings aufgeben. Sein Fokus verlagerte sich zu handwerklichen Aufgaben rund um Haus und Garten. Sehr freute er sich über die Geburt seiner Enkel Max, Felix und Jakob und genoss die gemeinsame Zeit mit ihnen.

Im Jahr 2000 ging Walter aus gesundheitlichen Gründen in Pension. Für seinen jahrzehntelangen Einsatz als Gemeindesekretär verlieh ihm die Gemeinde Lochau das Ehrenzeichen. 

Während er die Pensionszeit zunächst noch bei Reisen mit der Familie genießen konnte, folgten bald weitere schwere Krankheiten. Trotz allem blieb Walter aber tapfer, klagte nie und behielt seine Freude am Leben. Seine Frau pflegte ihn hingebungsvoll, bis Walter 2022 ins Pflegeheim Tschermakgarten zog.

In der familiären Atmosphäre dort fühlte er sich sehr wohl – er war fester Teil der Gemeinschaft, genoss die täglichen Besuche im Café und sorgte mit seinem Humor für Freude. Besonders freute er sich über die Besuche seines Urenkels Valentin. Fünf Tage vor seinem Tod durfte er auch noch Urenkel Konrad kennenlernen, was ihn sehr stolz machte. Am 28. Mai fand Walter schließlich im Beisein seiner Frau und seiner Töchter seine letzte Ruhe.

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