Arbeitsmarkt: Endlich eine leichte Entspannung

Erstmals seit August 2024 ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen in Vorarlberg wieder unter die Marke von 10.000 gesunken. Doch von einer Trendwende zu sprechen, sei zu früh.
Bregenz Das Steigen der Arbeitslosigkeit hat in Vorarlberg gottseidank etwas an Dynamik verloren. Es flacht etwas ab. Ende Juli 2025 waren 9726 Personen beim Arbeitsmarktservice Vorarlberg arbeitslos vorgemerkt. Dies entsprach einem Anstieg von 296 Personen oder 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Arbeitslosenquote blieb mit 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (+0,1 Prozentpunkte) beinahe unverändert. Und eine besonders gute Nachricht: Die Zahl der vorgemerkten Jugendlichen unter 25 Jahren ist um 93 oder 6,7 Prozent auf insgesamt 1389 Personen sogar zurückgegangen.

288 offene Lehrstellen
Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich außerdem auch die Anzahl der Personen in einer Ausbildung oder Qualifizierung um 163 (8,7 Prozent) auf insgesamt 2.047. Zum Stichtag gab es 288 sofort verfügbare offene Lehrstellen, was einem Zuwachs von 80 Lehrstellen oder 38,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach. Die Anzahl der Lehrstellensuchenden reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 14 oder 5,6 Prozent auf insgesamt 237 Personen. Der Vorarlberger Lehrstellenmarkt entwickelte sich weiterhin gut, auf eine offene sofort verfügbare Lehrstelle entfielen statistisch 0,8 Lehrstellensuchende.

“Erstmals seit August 2024 ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen in Vorarlberg wieder unter die Marke von 10.000 gesunken”, informiert AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter. Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich um 3,1 Prozent auf 9726 angestiegen, doch fiel der Anstieg deutlich moderater aus als in den Vormonaten. “Trotz dieser positiven Signale können wir jedoch noch nicht von einer Trendwende am Arbeitsmarkt sprechen”, dämpft Bereuter übertriebene Erwartungen. Die wirtschaftliche Erholung verläuft nach wie vor langsam und bleibt anfällig für Rückschläge. Das zeigt sich deutlich an der Personalnachfrage der Unternehmen. “Im Vergleich zum Vorjahr sind die beim AMS gemeldeten offenen Stellen um 17,7 Prozent auf 4062 zurückgegangen”, erläutert der AMS-Chef.
Gezielte Angebote
46,2 Prozent oder 4492 Personen konnten als höchste abgeschlossene Ausbildung einen Pflichtschulabschluss vorweisen. Zur Erhöhung der Beschäftigungschancen für diese am Arbeitsmarkt benachteiligten Personen bietet das AMS gezielte arbeitsmarktpolitische Angebote, um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren. “Wir unterstützen Unternehmen mit attraktiven Lohnkostenförderungen, die Personen einstellen, die schon länger auf Jobsuche sind”, so Bereuter.
Weniger Zusagen
Aktuell haben 995 Personen eine Einstellzusage. Dies entspricht 10,2 Prozent aller vorgemerkten Arbeitslosen. Gegenüber dem Vorjahr reduzierte sich die Anzahl der Personen mit Einstellzusage allerdings um 232. Zuwächse an offenen Stellen gab es in den Lehr- und Kulturberufen (+305). Rückgänge gab es bei den Fremdenverkehrsberufen (-230), den Handelsberufen (-169), den Metall- und Elektroberufen (-159) sowie den Büroberufen (-147). Erhöht hat sich auch die Zahl der Schulungsteilnehmenden um 163 auf jetzt 2047 Personen gegenüber dem Vorjahr.