Leserbrief: Fahrprüfung

Zum VN-Bericht vom 8. August 2025:
Gut, dass dieses Thema einmal öffentlich diskutiert wird. Ich bin zehn Jahre lang als Fahrlehrer bei Fahrprüfungen mitgefahren. Viele Prüfer urteilen absolut korrekt, sachlich und unvoreingenommen. Einige sind sich auch nicht zu stolz, bei bestimmten Prüfungssituationen den mitfahrenden Fahrlehrer um seine Meinung zu fragen. Doch sie haben offenbar ein Problem. Sollten an einem Prüfungstag zufällig alle Fahrschüler durchkommen, gilt der Prüfer unter Umständen als zu human und muss womöglich mit dem Verlust der Prüferlizenz rechnen. Andererseits ist klar – wie bei anderen Prüfungen auch –, dass einige durchfallen. Beim heutigen, oft aggressiven Verkehrsgeschehen ist die Fahrprüfung auch viel schwieriger als zu meiner Zeit. Einige Anregungen: Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn jeder, der Prüfer werden will, zuerst einen Fahrschüler selbst ausbildet – er hätte ein Aha-Erlebnis. Bei Nichtbestehen erhält der Prüfling ein Protokoll – leider zum größten Teil völlig unleserlich –, er sollte das Recht auf ein maschinengeschriebenes Protokoll haben. Im Zweifel bei der Prüfung, ob Negativ/Positiv, sollte der “Nervositätsbonus” berücksichtigt werden. Fahrschüler verlieren bei der Prüfung aufgrund der Nervosität bis zu 50 % an Leistung. Letzte Anmerkung: Würde ein Prüfer willkürlich fünf Autofahrer von der Straße holen und einer Fahrprüfung unterziehen – wie viele würden durchkommen? Keiner!
Heinz Karitnig, Dornbirn