David Hockney adelt Vorarlberger Künstler

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Bardh-I Rafet Jonuzi-T
Bardh-I Rafet Jonuzi-T veröffentlichte seine Skulptur “Hug” als Photoshopmontage auf Instagram.Bardh-I Rafet Jonuzi-T

Bardh-I Rafet Jonuzi-T erhielt großes Lob von dem weltbekannten Künstler.

Bregenz Wenn ein Besucher einer Kunstausstellung dem dort anwesenden Künstler zu verstehen gibt, dass er seine Werke gut findet, ist das ein schönes Lob. Sagt ein Künstler zu einem anderen Künstler, dass der seine Arbeiten ausgezeichnet findet, ist diese Gewichtung des Lobs noch schwerwiegender. Spricht aber ein Künstler wie David Hockney eine Eloge gegenüber einem anderen Künstler aus, kommt das einem Ritterschlag gleich. Der 1964 in Preševo geborene Bardh-I Rafet Jonuzi-T war nahezu paralysiert, als er von dieser Auszeichnung aus dem Internet erfuhr: „Ich war total aufgeregt!“, resümiert Bardh. Denn auf Instagram postete Hockney ein „Bravo“-Emoji für Bardh-I Rafet Jonuzi-T’s im Photoshop generierten Arbeit „Hug“ (Umarmung, die VN berichtete darüber in der Ausgabe vom 8. Juli 2023), klatschende Hände, das Applaus, Zustimmung und Wertschätzung ausdrückt. Bardh-I Rafet Jonuzi-T zeigte diesen Modellentwurf, eigentlich „Hug & Dance“ (Umarmung und Tanz, 2023) auf Instagram und Facebook und als kleine Skulptur im Rahmen der Mitglieder-Ausstellung „Unterm Teppich“ der Berufsvereinigung Bildender Künstlerinnen und Künstler Vorarlbergs.

David Hockney gilt als einer der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts, seine Genre-Schwerpunkte liegen auf Landschafts- und Portraitmalerei. Sein Bild „Portrait of an Artist (Pool with Two Figures)“ von 1972 wurde bei Christie’s am 15. November 2018 um 90,3 Millionen US-Dollar versteigert. Eines seiner bekanntesten Werke ist zweifelsohne „A Bigger Splash“ (1967), das in der Tate Gallery in London hängt. Hockney ist nicht nur einer der renommiertesten Maler, sondern auch ein ausgewiesener Kunsttheoretiker wie u. a. seine Bücher „Secret Knowledge: Rediscovering the lost techniques of the Old Masters“ (2006) oder „Welt der Bilder: Von der Höhlenmalerei bis zum Screen“ (2016) zeigen. Er weiß also, von was er spricht. Die nächsten Ausstellungen von Bardh-I Rafet Jonuzi-T sind zum einen bis Ende Oktober die Subdokumenta Sarajevo 2025 International Biennale of Visual Arts. Harald Szeemann war einer der bedeutendsten Ausstellungskuratoren des 20. Jahrhunderts und zeigte 2003 in der Sammlung Essl die wichtigsten Künstlerinnen vom „Balkan“ unter dem Titel „Blut & Honig“. In der jetzigen Subdokumenta sind sämtliche Künstlerinnen von damals wie Marina Abramović, El Mourid Mohammed, Damir Nikšić oder das weltbekannte slowenische Künstlerkollektiv IRWIN mit an Bord und der Personenkreis wurde erweitert. Dort präsentiert nun Bardh-I Rafet Jonuzi-T seine neueste Arbeit „Es gibt nicht größeren Schmerz, als sich der Zeit des Glückes zu erinnern im Unglück … (2024), ein Zitat aus Dantes Divina Commedia. Sein Werk stellt eine Kugel aus diversen getrockneten Fruchtschalen wie Orangen-, Apfel- und Granatapfelschalen dar. Der Hintergrund bzw. der Ausgangspunkt dieser Arbeit hört sich nahezu unglaublich an, ein Abenteuer der Sonderklasse, sie zu erzählen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Fragen Sie ihn selbst.

Zum anderen die Ausstellung “Bregenz brennt”, die ab dem 17. September im Cafe Cuenstler in Bregenz zu sehen ist.

Als sich Bardh-I Rafet Jonuzi-T erst einmal von seinem „Schock“ erholt hatte, bedankte er sich bei David Hockney für seine „Bravo“-Emoji. Postwendend schrieb Hockney retour: „I hope I can see this for real one day!” Bardh-I Rafet Jonuzi-T ist nun auf Sponsorensuche für die Umsetzung seiner von David Hockney „geadelten“ Skulptur, und er möchte dann dem großen Meister „a very warm welcome“ in Bregenz bereiten. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Thomas Schiretz