Ladendetektiv mit Schere bedroht – wegen USB-Adapter ins Gefängnis

12.11.2025 • 15:27 Uhr
Gericht
Der in Deutschland Geborene sitzt in Feldkirch wegen schweren Raubes vor Gericht.VN/SKÖ

Ein junger Deutscher griff in einem Elektronikmarkt zu. Doch danach eskalierte die Situation.

Feldkirch Der 1995 geborene Deutsche lebte ohne Arbeit und sammelte Pfandflaschen, um über die Runden zu kommen. Am 16. April griff er im Mediamarkt zu einem USB-C-Adapter im Wert von 79 Euro und steckte ihn in seine Jackentasche. Beim Verlassen des Geschäfts beobachtete ihn der Ladendetektiv und hielt ihn an. Gemeinsam gingen sie ins Büro, wo der Mann zunächst ruhig blieb und sich kooperativ zeigte.

Doch dann eskalierte die Situation: Der Deutsche nahm eine Schere in die Hand und bedrohte den Detektiv mit den Worten: “Ich stech dich ab, wenn du mich nicht gehen lässt.” Der Sicherheitsmann blieb unverletzt, erlitt aber eine kleine Verletzung an der Hand.

Schuldbekenntnis und Erklärung

Vor Gericht bekennt sich der Mann schuldig. Er erklärt, in Panik geraten zu sein und sich an die genauen Worte nicht mehr zu erinnern. Er sagt, er habe den Adapter für seine damalige Freundin stehlen wollen, weil sie ihn gebraucht habe. Zu dieser Zeit habe er regelmäßig Cannabis konsumiert – etwa ein bis drei Gramm pro Tag.

Die Verteidigerin betont, dass es kein geplanter Raub gewesen sei. Ihr Mandant habe niemanden verletzen wollen und zeige Reue. Sie fordert ein mildes Urteil.

Urteil wegen schweren Raubes

Staatsanwältin Julia Berchtold hält dagegen: Der Angeklagte hat die Tat mit einer Drohung verbunden, und das sei juristisch ein schwerer Raub. Das Gericht folgt dieser Argumentation. Der Mann wird zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

Theoretisch wären bis zu fünfzehn Jahre Haft möglich gewesen. Aufgrund seines Geständnisses und weil niemand ernsthaft verletzt wurde, fällt das Strafmaß vergleichsweise niedrig aus. Angeklagter und Verteidigerin beantragen drei Tage Bedenkzeit.