Montforthaus Feldkirch sorgt erneut für politischen Diskurs

HEUTE • 08:17 Uhr
Montforthaus Feldkirch sorgt erneut für politischen Diskurs
Philipp Steurer

Neue Geschäftsführung, alte Sorgen: In der letzten Stadtvertretersitzung des Jahres gehen die Wogen hoch.

Feldkirch Das Budget 2026 des Montforthauses in Feldkirch sorgt erneut für intensive politische Debatten. Am Mittwoch traf sich die Feldkircher Stadtvertretung und sah sich das Zahlenwerk noch einmal an: Der Voranschlag weist eine Abgangsdeckung von 2,79 Millionen Euro aus – eine Erhöhung gegenüber dem ursprünglichen Budgetentwurf um 900.000 Euro. Grund dafür ist unter anderem die geplante Schließung des Restaurants E3 mit Jahresende 2025, die erst ab 2026 wirksam Einsparungen bringt.

Hoffnung setzt die Stadt in die neue Montforthaus-Geschäftsführung sowie in die laufende Strategieentwicklung, die künftig zu einer deutlichen Reduktion des Abgangs führen soll. Während Bürgermeister Manfred Rädler und Verwaltung betonen, dass mit der interimistischen Geschäftsführung unter Bernhard Grabherr und Fedor Celigoy wichtige Aufräumarbeit geleistet wurde, zeigen sich nicht alle Fraktionen mit dem vorliegenden Budget einverstanden.

Natascha Soursos (Grüne) spricht von “kollektiver Erleichterung”, seit der frühere Geschäftsführer Markus Klebel seinen Vertrag nicht verlängerte und Stefanie Thurner als neue Leiterin präsentiert wurde. Die Grünen sehen das Montforthaus auf einem besseren Weg, kritisieren jedoch die aus ihrer Sicht zu spät gezogenen Konsequenzen. Dadurch sei man nun in einer “Warteposition”, die größere Einsparungen verhindere. Das Budget lehnen sie ab.

Auch die Neos verweigern die Zustimmung. Fraktionssprecherin Fabienne Lackner verweist auf Abgänge von über 30 Millionen Euro in zehn Jahren – “ein zweites Montforthaus”. Positiv bewerten die Neos die Entscheidung zur Schließung des Restaurants sowie die Neubesetzung der Geschäftsführung. Entscheidend sei nun eine klare Strategie mit messbaren Zielen; der bisherige Entwurf sei weder Trendwende noch Neustart.

Wolfgang Flach (VP) hebt hingegen die konstruktive Zusammenarbeit im Aufsichtsrat hervor und kritisiert parteipolitisch motivierte Schuldzuweisungen. Er würdigt die Leistung der Interimsgeschäftsführer, die trotz schwieriger Ausgangslage Stabilität geschaffen hätten. Zugleich mahnt er eine Überprüfung der Aufsichtsratsbesetzung gemäß den Empfehlungen des Bundesrechnungshofs an.

Am Ende wurde das Budget mehrheitlich angenommen, gegen die Stimmen der Grünen, SPÖ und Neos. Die politischen Erwartungen richten sich nun auf die neue Geschäftsführung und die gemeinsame Erarbeitung einer nachhaltigen Strategie für das Montforthaus.