Montforthaus Feldkirch beschäftigt den Kontrollausschuss des Landtags

Das Montforthaus Feldkirch stand am Mittwoch erneut im Zentrum der Debatte. Die politischen Linien traten dabei klar zutage.
Bregenz, Feldkirch Das Montforthaus Feldkirch, eines der wichtigsten Kultur- und Veranstaltungszentren im Land, steht seit Jahren im Fokus der öffentlichen Diskussion. Trotz architektonischer Auszeichnung und regionaler Bedeutung kämpft das Haus mit massiven wirtschaftlichen Problemen: wiederkehrende Jahresabgänge in Millionenhöhe, strukturelle Defizite im Beteiligungsmanagement sowie fehlende strategische Steuerung, wie der aktuelle Rechnungshofbericht erneut bestätigt. Für die Stadt Feldkirch bedeutet das eine dauerhafte finanzielle Belastung, die zunehmend politischen Druck erzeugt. Genau diese Fragen – wie es zu den Defiziten kommen konnte, wer Verantwortung trägt und welche Maßnahmen notwendig sind – bestimmten am Mittwoch die Sitzung des Kontrollausschusses im Vorarlberger Landtag.
Neos-Abgeordnete Fabienne Lackner zeichnete ein alarmierendes Bild. Für sie ist das Montforthaus “ein exemplarischer Fall jahrzehntelanger finanzieller Sorglosigkeit”. Mehr als 30 Millionen Euro an Abgängen seit der Eröffnung und ein weiterer prognostizierter Verlust von 2,78 Millionen Euro für 2026 machten deutlich, dass das Haus “seit einem Jahrzehnt auf einem völlig untragbaren Weg” sei. Der Rechnungshofbericht bestätige massive Transparenz- und Steuerungsdefizite. Lackner betonte erneut die politische Verantwortung der ÖVP in Feldkirch und stellte die zentrale Frage: “Wie viel wollen wir uns noch leisten?”
Auch die Grünen, vertreten durch Eva Hammerer, übten deutliche Kritik. Für sie reißt das Montforthaus jedes Jahr ein Millionenloch in das Stadtbudget – bei gleichzeitigem Sparen an anderer Stelle. Hammerer verwies auf strukturelle Mängel im Beteiligungsmanagement, fehlende Zielvorgaben und mangelnde Kontrolle. Besonders schwer wog für sie, dass zwischen Vor- und Endbericht des Rechnungshofs keine Maßnahmen gesetzt wurden. Die Grünen forderten eine klare Strategie, wirksames Controlling und die vollständige Umsetzung der Empfehlungen.
Dem gegenüber stellte VP-Landtagsabgeordneter Hanno Lecher eine gänzlich andere Sicht dar. Aus seiner Perspektive ignorierten Neos und Grüne die tatsächlichen Fortschritte. Die Stadt Feldkirch habe längst zentrale Maßnahmen eingeleitet: einen umfassenden Strategieprozess seit Herbst 2024, ein gestärktes Beteiligungsmanagement, regelmäßige Quartalsgespräche und eine systematische Finanzaufsicht. Auch im Gastronomiebereich seien Entscheidungen getroffen worden, ebenso bei der Neuausrichtung von Geschäftsführung und Aufsichtsrat. “Die Fakten sprechen eine andere Sprache”, betonte Lecher. DOS