Aderlass in der Gastronomie

VN Titelblatt / 27.01.2022 • 22:22 Uhr

Hotellerie und Gastgewerbe mit 16,6 Prozent weniger Mitarbeitern.

Schwarzach, Wien Der Mitarbeitermangel in Gastronomie und Hotellerie zeigt sich Gästen in eingeschränken Öffnungszeiten, ebensolchen Speisekarten und Schließungen. Die Coronakrise war dafür ein wesentlicher Brandbeschleuniger, doch schon im Vorfeld kündigte sich der Engpass an. „Die Mitarbeiter wollen heute nicht mehr so arbeiten, sie wollen eine Work-Life-Balance wie in anderen Berufen“, stellt Florian Moosbrugger, Gastgeber im noblen Gasthof Post in Lech, fest. Konkret ist die Zahl der Beschäftigten in Hotellerie und Gastronomie seit dem Jahr 2019 in Vorarlberg um 16,6 Prozent zurückgegangen, das zeigt eine Studie der Denkfabrik Agenda Austria, basierend auf den Zahlen des Arbeitsministeriums. Deutlich härter hat es das tourismusfokusierte Bundesland Tirol getroffen, dort sind 25,2 Prozent weniger Mitarbeiter in den Gastgewerbebetrieben beschäftigt als noch 2019. 

Zwar werde sich der Tourismus mit dem Zurückdrängen der Corona-Pandemie wieder erholen, so Ökonom Denes Kucsera, doch bis wieder die frühere Stärke erreicht werde, dauere es noch. Die verlorenen Mitarbeiter werden auch nicht zurückkommen, doch an einer Erhöhung des Ausländerkontingents gibt es Zweifel. »D1

„Vor allem westliche Bundesländer haben Mitarbeiter in der Tourismusbranche verloren.“