Personal für die Spitäler gesucht

Land startet Aufruf. Gesundheitskompetenz und freie Kapazitäten gefragt.
bregenz In der seit Sonntag zum Teil gesperrten Marktgemeinde Nenzing ist die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen auf 27 gestiegen. Die Testung von Personen aus diesem Gebiet werden laut Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher vorläufig ausgesetzt. Sie beginnen erst wieder vier Tage vor dem Ende der Quarantäne. Insgesamt gab es mit Stand Montagabend 344 Infizierte, zwölf Betroffene werden im Krankenhaus behandelt, ein Patient liegt auf der Intensivstation.
Personalrekrutierung
Unterdessen rüstet das Land nicht nur bei den Spitalsbetten auf, sondern versucht sich in Zusammenarbeit mit der Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) auch in der unkonventionellen Personalrekrutierung. Personen mit Gesundheitsausbildung und freien Kapazitäten sind aufgerufen, sich für einen möglichen Einsatz zu melden. Dafür wurde ein Online-Formular aufgelegt. „Es handelt sich um eine vorsorgliche Maßnahme“, betonte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher, denn auch in den Spitälern geht das Coronavirus um. Vier Mitarbeiter sind infiziert, 138 in Quarantäne. Die Schulen bleiben ebenfalls nicht verschont. Wie Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink mitteilte, ist derzeit Personal von 31 Schulen in Isolation. Es gebe dennoch an jeder Schule einen Ansprechpartner, versicherte sie.
Insgesamt stehen in den Krankenhäusern, wie schon bekanntgegeben, 500 sofort belegbare Betten für Coronapatienten zur Verfügung, 1100 können in spitalsnahen Einrichtungen wie dem Suchtkrankenhaus Maria Ebene in Frastanz situiert werden. Rüscher konnte außerdem die Ängste vieler Anrufer zerstreuen, die um die Grundversorgung in den Krankenhäusern bangten. „Alles, was medizinisch dringlich und notwendig ist, wird weiterhin gemacht“, betonte sie, verwies aber gleichzeitig noch einmal auf das bestehende Besuchsverbot. Bei den Infektionsambulanzen geht es auch weiter. Nach Dornbirn wird eine zweite in Bludenz eröffnet. Geplant ist das für Dienstagnachmittag. Hier müssen die Patienten beachten, dass sie nur über Zuweisung angenommen werden.
Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink informierte, dass alle Kinderbetreuungseinrichtungen geöffnet hätten. “Die Betreuung funktioniert gut”, erklärte sie, richtete aber auch einen Appell an die Träger, wirtschaftlich und menschlich vertretbare Lösungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu suchen. Ihr Angebot: “Die Personalkostenförderung bleibt aufrecht.” Niemand werde im Regen stehengelassen. Die Betreuung der Kinder in der Karwoche, in der zu normalen Zeiten eigentlich auch die Pädagogen Ferien hätten, ist laut Schöbi-Fink durch Freiwillige gesichert.
Anmeldeportale offen
Offen sind die Anmeldeportale von Fachhochschule und Pädagogischer Hochschule. Gleiches gilt für das Institut St. Josef, das ab Herbst eine Pflegeausbildung als Schulversuch anbietet. Dort gibt es nun ein zweites Anmeldefenster.