Der Handel hofft auf Maskenkontrollen in Zivil

VN / 10.09.2021 • 05:45 Uhr
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Die FFP2-Pflicht für Ungeimpfte wird vom Handel nicht rundweg abgelehnt. In der Gastronomie hat man mit der verkürzten Testgültigkeit wenig Freude.

Von Birgit Entner-Gerhold und Matthias Rauch

Bregenz, Feldkirch Aufgrund der neuen Auflagen gelten ab dem 15. September in Vorarlberg neue Regeln: Überall dort, wo derzeit ein Mund-Nasen-Schutz vorgesehen ist (Geschäfte des täglichen Bedarfs, Banken, Amtsgebäude, öffentliche Verkehrsmittel,…) wird eine FFP2-Maske verpflichtend. Für jeden. Zusätzlich müssen Ungeimpfte auch im restlichen Handel eine FFP2-Maske tragen. Geimpften wird diese Maske dort nur empfohlen. Außerdem sind Antigentests nur mehr für 24 Stunden gültig, die 3-G-Regel gilt für Zusammenkünfte ab 25 Personen.

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Michael Tagwerker, Leiter der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Vorarlberg, ist mit der neuen Regelung den Umständen entsprechend zufrieden. Er glaubt nicht, dass es sinnvoller gewesen wäre, für alle eine Maskenpflicht einzuführen. „Sie ist im Handel umstritten, weil es für die Kunden auch unangenehm ist, sie zu tragen.“ Die Kundinnen und Kunden sollten sich wohlfühlen und ohne Beschränkungen shoppen können. Tagwerker befürwortet also die Möglichkeit für Geimpfte, die Maske abzunehmen, wenn sie das wollen. Die Intention dahinter sei ihm klar. „Geimpfte werden bevorzugt und Nicht-Geimpfte müssen sich schützen.“ Vielleicht würde der eine oder andere so ja doch noch motiviert, sich impfen zu lassen.

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Für die Kontrolle soll die Polizei zuständig sein. Einen entsprechenden Erlass liegt den Landespolizeidirektionen noch nicht vor, erklärt diese gegenüber den VN. Derzeit sei sowohl denkbar, dass die Maskenkontrollen im Rahmen des gewöhnlichen Streifendiensts durchgeführt werden oder als Schwerpunktkontrollen gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden. Dies werde in den nächsten Tagen noch abgestimmt, sobald die Vorgaben bekannt sind.

Dass gewisse Maßnahmen notwendig seien, nehme die Wirtschaftskammer zur Kenntnis. Bei den Kontrollen der Maskenpflicht hofft Tagwerker aber auf Feingefühl. „Unser Appell an die Polizei ist, mit Maß und Ziel vorzugehen.“ Es dürfe nicht sein, dass eine permanente Präsenz von Exekutivkräften jegliches Shoppingfeeling störe. „Dazu hat die Polizei aber auch gar nicht die personellen Kapazitäten“, verweist der Spartenobmann auf die Ankündigung der Politik, dass diese stichprobenartig stattfinden werden. „Am besten wäre es, die Beamten würden die Kontrollen in Zivil durchführen, sodass es nicht zu viel Aufsehen erregt.“ Kontrollen durch den Handel selbst wären unmöglich und nicht zu bewerkstelligen gewesen, ist Tagwerker überzeugt. Bei der Exekutive liege das sicher in den richtigen Händen.

Gastronomenvertreter Stefan Köb war in “Vorarlberg live” erfreut, dass zumindest 1-G vermieden werden konnte. “Mit dem Stufenplan kann bis Ende Oktober wohl gut geplant werden”, zeigt er sich zuversichtlich. Auch wenn die Zahl der Geimpften weiterhin steigt, 2-G stelle gerade für die Nachtgastronomen dennoch eine große Belastung dar. Immerhin die PCR-Tests sollten weiterhin den Zutritt zur Gastronomie ermöglichen, wünscht sich Köb – und entsprechende Testangebote wie auch Gurgeltests. “Wer bisher die 3-G nicht kontrolliert hat, wird auch 2-G nicht kontrollieren”, sieht Köb durchaus eine Berechtigung für Kontrollen.