Alpenregion Bludenz: Mit Optimismus in den nächsten Winter

Alpenregion Bludenz Tourismus GmbH: Über einen schlechten Winter, rekordverdächtigen Sommer und neue Projekte
St. Gerold Für Kerstin Biedermann-Smith war es der letzte Tourismustag der Alpenregion Bludenz Tourismus GmbH mit den Talschaften Brandnertal, Bludenz, Klostertal und Großes Walsertal, der am Dienstag in die Propstei St. Gerold abgehalten wurde. Die Geschäftsführerin der Alpenregion Bludenz Tourismus GmbH wechselt im November zur Wirtschaftskammer Vorarlberg und übernimmt dort den Bereich Tourismus und Freizeitwirtschaft. Den Vertretern aus Gast- und Tourismusgewerbe gab Kerstin Biedermann-Smith einen Rückblick auf die vergangenen Projekte und einen Ausblick, was bereits für nächstes Jahr geplant ist.

„Nicht am Ziel wird der Mensch groß, sondern auf dem Weg dorthin.“ Unter diesem Zitat von Ralph Waldo Emerson stand der Tourismustag. „Der Winter war eine Scheißzeit“, brachte es Präsident Simon Tschann auf den Punkt. „Im Sommer waren wir wieder auf dem Niveau von 2019, der August war ein Bombenmonat. Ich hoffe, das bleibt so“, ist er optimistisch, dass der Winter auch so erfolgreich wird wie der heurige Sommer.
Mit 3-Stufenplan gut aufgestellt
Auch Landesrat Christian Gantner ist zuversichtlich. „Es war ein deprimierender, verstörender Weg, bis hier hin.“ Keine Gäste kamen im Winter. Die Täler blieben leer. Hotels, die über Generationen aufgebaut wurden, blieben geschlossen. Die Nachfrage der Gäste für einen Winterurlaub im Ländle sei da, doch viele warten ab, wie sich die Situation entwickelt. „Planungssicherheit ist ein schwieriges Wort in der Pandemie“, weiß Gantner. „Aber mit dem 3-Stufenplan sind wir gut aufgestellt.“ Innerhalb Österreichs könne man die Regeln vorgeben, doch sei man auch stark von den Vorgaben der Nachbarländer Deutschland und Schweiz abhängig.

Gantner setzt weiterhin auf den Winterkodex, der sich bereits bewährt hätte. „Die Sicherheit ist unsere neue Währung.“ Er versichert, dass es keine härteren Regelungen geben wird als die, die der Bund vorgibt. „Wir stellen keine höheren Ansprüche. Wir haben gute Chancen, gut durch den Winter zu kommen“, wenn die Regeln eingehalten und kontrolliert werden.
Rekordsommer
Insgesamt musste die Alpenregion Bludenz Tourismus GmbH im Tourismusjahr 2019/20 einen Rückgang von 17 Prozent hinnehmen. Was aber auch auffällig war: Die Aufenthaltsdauer wurde wesentlich länger. Die Ergebnisse des heurigen Sommers übertreffen zum Teil jene von 2019.
Eine Vielzahl an Projekten wurde in den vergangenen zwei Jahren umgesetzt. Eine talübergreifende Rad- und MTB-Karte inkl. 5-Täler-Tour wurde heuer veröffentlicht. Die Kooperation mit vmobil für die Gästekarte wurde bis 2025 verlängert, sodass weiterhin Gäste der Alpenregion Bludenz kostenlos Bus und Bahn fahren können. Gemeinsame Onlinekampagnen sind gestartet und die Gästekarte Premium wurde eingeführt.

Markenprozess im Brandnertal
Im Brandnertal ist der Markenprozess voll im Gange. Auch neue Übersichtstafeln in Bürserberg sollen angebracht werden. Des Weiteren werden nächstes Jahr u.a. das Alvierbad und der Tiererlebnispfad optimiert und neue Aussichtspunkte geschaffen. Auch ein Bikeevent ist in Planung. In Bludenz gab es heuer viele kulinarische Events wie auf der Hellwaldhütte, ebenso wie eine geführte Naschrunde durch die Altstadt. 2022 sollen der Themenweg Alpine Art am Muttersberg ausgebaut sowie Theaterführungen angeboten werden.

Lässiges Projekt beim Spullersee
„Ein ganz lässiges Projekt“, wie Biedermann-Smith findet, sei das „Wasser.kraft.werk“ beim Spullersee, das das Klostertal aufwerten würde. Geplant sei eine Dauerausstellung in Zusammenarbeit mit den ÖBB im Stollen. Noch liegt das Projekt auf Eis, jedoch wird sich die Geschäftsführerin weiterhin dafür einsetzen, dass dieses Projekt zur Umsetzung kommt. „Wir scharren schon mit den Hufen.“ Der Kneipp&Relax Garten bei der Alfenz ist bereits seit heuer eine neue Attraktion in Klösterle.

In Zukunft wolle man im Großen Walsertal den Fokus auf den Ausbau der Winterwanderwege legen, da der Schnee im Winter nicht mehr garantiert ist und man auch die Menschen ansprechen will, die nicht Skifahren können oder wollen. „Im Sommer ist man bereits super unterwegs, was das Wandern angeht. Die Menschen wollen raus, auch im Winter.“ Darüber hinaus soll das Gebiet Sonntag-Stein touristisch weiterentwickelt werden.

Gastfreundlichkeit, Regionalität und Nachhaltigkeit: Das sind Werte, für die die Alpenregion Bludenz steht und auch die den Gästen wichtig sind. Auf dieser Basis baut auch die Tourismusstrategie 2030 auf, die nächstes Jahr in konkrete Landesziele implementiert werden soll. „Für mich ist der Tourismus Impuls- und Zukunftsgeber“, sagt Gantner. Deshalb sei es wichtig, die Landwirtschaft und den Tourismus näher zusammenzubringen. VN-JUN
