Das kostet ein Covid-19-Patient im Intensivbett pro Tag

Pandemie fordert Spitäler und Land auch finanziell.
Bregenz Die Pandemie kostet – und das nicht zu knapp. Bis 30. November 2021 musste das Land rund 119 Millionen Euro in die Bekämpfung der Coronakrise investieren. Teuer kommen auch die Covid-19-Patienten, die seit Beginn der Pandemie in mehr oder weniger großer Anzahl in den Vorarlberger Krankenhäusern zu behandeln waren und immer noch behandelt werden müssen. So laufen beispielsweise für die Betreuung eines Intensivpatienten pro Tag etwa 3000 Euro auf. Ein Coronapatient auf der Normalstation schlägt auch noch mit gut 1000 Euro pro Tag zu Buche.
Ein halbes Jahr im Rückstand
Laut dem Epidemie- und Covid-19-Zweckzuschussgesetz erhalten die Bundesländer zumindest einen Teil der Aufwendungen vom Bund zurück. „Das ist ordentlich ausverhandelt“, sagt Landeshauptmann Markus Wallner, der aktuell auch den Vorsitz der Landeshauptleutekonferenz innehat. Die vom Land bisher vorgelegten Abrechnungen seien bestätigt und genehmigt. Die Auszahlung verzögert sich allerdings. Konkret ist der Bund mit der Rückzahlung noch ungefähr sechs Monate im Rückstand. Von den seit Beginn der Pandemie geltend gemachten Kosten von 119 Millionen Euro (der Dezember 2021 wird erst abgerechnet) ist inzwischen bis auf 43,8 Millionen Euro alles in die Landeskasse zurückgeflossen. Wallner rechnet, dass von der ausständigen Summe zumindest noch die Hälfte durch den Bund retourniert wird. „Einen Teil werden wir selber tragen müssen“, macht er sich diesbezüglich wenig Hoffnung auf einen vollständigen Ausgleich. Ganz vom Tisch sind die Diskussionen mit dem Bund die Rückerstattung betreffend auch nicht. Es seien immer wieder einmal Gespräche erforderlich. Die Bundesländer können sich jedoch auf das Epidemiegesetz berufen, das den Bund zur Rückzahlung solcher Aufwendungen verpflichtet.

Betreuung mit hoher Belastung
Covid-19 verursacht aber auch in den Krankenhäusern enorme Zusatzkosten. Rund 1000 Euro pro Tag für einen Coronapatienten auf der Normalstation und ca. 3000 Euro pro Tag für einen Coronapatienten auf der Intensivstation: Bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 18 Tagen im Intensivbett laufen Kosten von etwa 54.000 Euro auf. Die Verweildauer im Normalbett beträgt laut Auskunft der Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) sieben Tage, was zu Aufwendungen pro Patient von etwa 7000 Euro führt. Seit Pandemiebeginn wurden 2767 Covid-19-Patienten in den Spitälern aufgenommen. Davon benötigten 2325 ein Normalbett und 442 ein Intensivbett. Die höhere Belastung, die für das Personal mit der Betreuung von Covid-19-Intensivpatienten einhergeht, bilden diese Zahlen jedoch nicht ab.
Das Budget der KHBG, das die Spitäler Bregenz, Feldkirch, Hohenems, Rankweil und Bludenz sowie die Gesundheits- und Krankenpflegeschulen Feldkirch und Rankweil umfasst, beläuft sich heuer auf 557,2 Millionen Euro. Der Abgang ist mit 211 Millionen Euro veranschlagt, wobei das LKH Feldkirch mit 101 Millionen Euro das höchste Defizit ausweist. Für das Personal sind Ausgaben von 320 Millionen Euro gelistet. Im Voranschlag 2022 sind 47,60 zusätzliche Dienstposten vorgesehen. Die Stellen, die im Zuge der Bekämpfung der Corona-Pandemie aufgebaut wurden, sind da zum größten Teil schon enthalten. Vor allem in der Pathologie musste aufgestockt werden, um das massiv gestiegene Testaufkommen bewältigen zu können. An Medikamentenkosten stehen 35,7 Millionen Euro zu Buche, in die Medizintechnik werden 8,3 Millionen Euro investiert.