Hilti Family Foundation steuert eine Million Euro für neues Kinderhaus bei

VN / 19.01.2024 • 12:10 Uhr
So soll das neue Kinderhaus aussehen. <span class="copyright">Atelier Köberl</span>
So soll das neue Kinderhaus aussehen. Atelier Köberl

Das Kinderhaus Thüringen nimmt weiter Form an, zumindest in der Planung, doch schon im ersten Halbjahr soll der Spatenstich erfolgen. Eine Finanzspritze bekommt die Gemeinde von der Hilti Family Foundation Liechtenstein, die das Kinderhaus mit einer Million Euro unterstützt.

Thüringen In fußläufiger Entfernung zum Hilti-Werk entsteht bis 2026 ein Kinderhaus, welches zusammen mit der Neuen Mittelschule und einem geplanten Volksschulcampus ein Bildungsquartier in Thüringen bilden wird. Bürgermeister Harald Witwer hat gute Nachrichten: Die Hilti Family Foundation Liechtenstein unterstützt diesen Neubau und steuert eine Million Euro bei.

Hier auf der Fläche neben der St. Anna Kirche wird das neue Kinderhaus errichtet. <span class="copyright">VN/JUN</span>
Hier auf der Fläche neben der St. Anna Kirche wird das neue Kinderhaus errichtet. VN/JUN

Die Hilti Family Foundation Liechtenstein engagiert sich für Projekte, die in Liechtenstein und der umliegenden Region wirken. So hat die Stiftung beschlossen, sich mit einer Million Euro am Bau der neuen Kindertagesstätte zu beteiligen, die zum großen Teil von der Gemeinde Thüringen und dem Land Vorarlberg finanziert wird. „Beruf und Familie sollen und dürfen sich nicht gegenseitig ausschließen. Unser Ziel ist es, nachhaltige Rahmenbedingungen zu schaffen, die allen Beteiligten Vorteile bringen: Dazu braucht es entsprechende Betreuungsangebote und individuelle Arbeitsmodelle. Mit der Unterstützung des Kinderhauses in Thüringen können wir einen Mehrwert für die Gemeinde Thüringen und auch für unsere Kolleginnen und Kollegen schaffen“, ist Michelle Kranz, Geschäftsführerin Hilti Family Foundation Liechtenstein, überzeugt.

Hilti Family Foundation Liechtenstein  

Die Hilti Family Foundation Liechtenstein (HFFL) ist eine gemeinnützige Stiftung mit Fokus auf Liechtenstein und die umliegende Region, welche sich unter anderem im Bereich «Selbstbestimmtes Leben» engagiert.

Das Siegerprojekt stammt vom Architekten Rainer Köberl.<span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="marker"> </span><span class="copyright">VN/JUN</span>
Das Siegerprojekt stammt vom Architekten Rainer Köberl.  VN/JUN

Auch Hilti Thüringen will sich inhaltlich und finanziell am Kinderhaus beteiligen, zum einen aus gesellschaftlicher Verantwortung und zum anderen im Interesse seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zunehmend auf Kinderbetreuungsangebote angewiesen sind. Die Beteiligung an dem Projekt zielt auf eine nachhaltige Gestaltung der Baumaßnahme und ein qualitativ hochwertiges und umfassendes Betreuungsangebot für die Kinder ab. Thomas Breuer, Werksleiter von Hilti Thüringen, sieht den Bedarf im Unternehmen: „Wir brauchen qualifizierte Fachkräfte, um Wachstum und Innovation in der Wirtschaft zu ermöglichen. Für uns als größten Arbeitgeber in der Gemeinde ist der Neubau des Kinderhauses in unmittelbarer Nähe des Werkes von immenser Bedeutung und Thüringen bleibt damit als Standort attraktiv.“

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Für die Gemeinde ist der wirtschaftliche Vorteil ein äußerst positiver Nebeneffekt, der Hauptfokus soll aber auf den Familien selbst liegen. Bereits seit 2021 ist Thüringen Teil des vorarlbergweiten Netzwerks „familieplus“, das sich verstärkt für Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit einsetzt. Das neue Kinderhaus leistet einen wichtigen Beitrag, um dieses Ziel zu erreichen. „Für unsere Gemeinde ist klar: Wir wollen einen attraktiven Lebensraum mit unterstützender Infrastruktur für Familien schaffen. Dazu gehören nicht nur Freizeitangebote, sondern vor allem Maßnahmen, die Familien den Alltag erleichtern“, sagt Harald Witwer.

Harald Witwer zeigt das neue Kinderhaus.<span class="copyright"> VN/JUN</span>
Harald Witwer zeigt das neue Kinderhaus. VN/JUN

Projekt weiterentwickelt

Die Gruppengrößen sind klein gehalten, sodass immer ein „Puffer“ vorhanden ist, falls ein Kind aufgrund eines Umzugs außertourlich hinzustößt. Vier Kindergarten- und vier Kleinkindbetreuungsgruppen haben im neuen Kinderhaus Platz. Das Projekt wurde teils weiter entwickelt. So ist jetzt im Erdgeschoss auch die Mittagsbetreuung der Volksschule untergebracht. Der OGV (Obst- und Gartenbauverein) und der Musikverein haben im Keller Lagerräume. Auch eine Tiefgarage mit 23 Parkplätzen und weiteren Fahrradabstellplätzen für die Mitarbeiter wird gebaut, die sogar eine Verbindung mit einer möglichen Volksschule neben dem Kinderhaus zulässt.

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Die Belichtung und Beschattung spielen im neuen Kinderhaus eine große Rolle, weshalb ein Lichthof wie auch ein Vordach eingeplant sind, sodass es im Sommer nicht zu heiß wird. Ziel ist es beim KGA (Kommunaler Gebäudeausweis) 850 Punkte zu erreichen, sodass die Gemeinde eine zusätzliche Förderung von 8,5 Prozent bekommt. Dafür muss die Gemeinde u. a. vier Parkplätze mit Ladestationen vorweisen, eine PV-Anlage und Fahrradabstellplätze. Das Kinderhaus in einer Holz-Betonbauweise wird mit Erdsonden geheizt.

Was mit dem Kindergartengebäude passiert, das nach Bezug des Kinderhauses leer steht,  ist noch unklar. <span class="copyright">VN/JUN</span>
Was mit dem Kindergartengebäude passiert, das nach Bezug des Kinderhauses leer steht, ist noch unklar. VN/JUN

Im Eingangsbereich des Kinderhauses entsteht eine Platzsituation, die eine verkehrsberuhigte Zone zulässt. Eine Temporeduktion auf 20 km/h könnte sich Harald Witwer gut vorstellen – natürlich mit entsprechender Überwachung.

Der überarbeitete Plan (rechts) sieht vor, dass die Mittagsbetreuung der Volksschule ins Erdgeschoss kommt. <span class="copyright">Atelier Köberl</span>
Der überarbeitete Plan (rechts) sieht vor, dass die Mittagsbetreuung der Volksschule ins Erdgeschoss kommt. Atelier Köberl

Ende Dezember hat die Gemeindevertretung die Einreichplanung und den Kostenplan freigegeben. Die Kosten belaufen sich auf 15,7 Millionen Euro, abzüglich der Förderungen bleibt der Gemeinde noch 9,5 Millionen Euro selbst zu bezahlen. Im Kostenplan sind aber auch 15,7 Prozent Reserven eingerechnet.

Das Obergeschoss wurde ebenfalls etwas abgeändert. Links ist jeweils der alte Entwurf, rechts der neue. <span class="copyright">Atelier Köberl</span>
Das Obergeschoss wurde ebenfalls etwas abgeändert. Links ist jeweils der alte Entwurf, rechts der neue. Atelier Köberl

Anfang Februar kommt es zur Bauverhandlung, der Spatenstich folgt dann im ersten Halbjahr 2024, sodass das Kinderhaus 2026 bezugsfertig sein wird. „Wir sind voll im Zeitplan“, so Harald Witwer. „Der Zeitpunkt jetzt ist grundsätzlich ein guter, um zu bauen. Der Bausektor stabilisiert sich.“

Das Untergeschoss umfasst eine Tiefgarage mit 23 Parkplätzen sowie Fahrradabstellplätzen. <span class="copyright">Atelier Köberl</span>
Das Untergeschoss umfasst eine Tiefgarage mit 23 Parkplätzen sowie Fahrradabstellplätzen. Atelier Köberl

Kinderhaus Thüringen

–       Zweigeschossiger Holzbau

–       Spatenstich erstes Halbjahr 2024        

–       Bezug des Gebäudes Frühjahr 2026

–       Betreuungsplätze für 48 Krippen- und 96 Kindergartenkinder

–       Nutzung der Bewegungsräume für externe Kurse, z.B. Yoga