Wo die Lkw einem Angst und Schrecken einjagen

Altach Ober Hub und Unter Hub. Dort nehmen Schwerfahrzeuge sogar Fußgängern den Platz. Anrainer wehren sich.
Altach Es ist nicht das erste Mal, dass sich Monika Mittelberger (41), Andreas Mayer (41) und Ulrich Bachmeier (45) zum einen großen Thema treffen – dem überbordenden Verkehr in ihrer engen Wohnstraße. Wieder einmal haben sie die Nase gestrichen voll. Von den Versprechungen der Politiker, endlich Maßnahmen zu setzen, um ihre Wohnsituation erträglicher zu machen. “Sie erzählen uns alle, dass sie sich für uns einsetzen wollen. Doch untereinander streiten sie. Uns nützt das nichts”, klagt Mayer.
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Bedrohliche Situationen
Ober Hub und Unter Hub sind als Baumischgebiet ausgewiesen. Das heißt: Wohnhäuser und Betriebe haben dort gleichermaßen Daseinsberechtigung. “Doch was in den 90er-Jahren verkehrsmäßig noch erträglich war, ist es jetzt schon längst nicht mehr”, sagt Ulrich Bachmeier. Jetzt. Das heißt täglich bis zu 400 Lkw auf der gut ein Kilometer langen Straße. Sie zwängen sich durch die engen Kurven, fahren über Gehsteige, zwingen entgegenkommende Fahrzeuge zu retournieren, und vor allem: Sie sorgen für bedrohliche Situationen, wenn Kinder und Erwachsene mit Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind.

Sorgen wegen der Kinder
Eine Demonstrationsfahrt mit dem Pkw durch die stark frequentierte Zone offenbart das Dilemma. Obwohl zur Mittagszeit weniger Lkw unterwegs sind, verursachen jene, die entgegenkommen, Stress. “Je nach Stelle, wo du bist, musst du schon geschickt navigieren”, erzählt Mayer.

Monika Mittelberger berichtet von ihren Sorgen mit den Kindern. “Du lässt deine Kinder ungern allein zu einem Freund oder einer Freundin in derselben Straße. Lieber bringst du sie selbst dorthin.” Tatsächlich müssen Kinder, die auf den engen Straßen unterwegs sind, höllisch aufpassen. Bisweilen springen sie lieber über einen Zaun auf ein fremdes Grundstück, als einem Schwerfahrzeug auf der engen Fahrbahn zu begegnen.
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Mögliche Maßnahmen
Wieder einmal richten sich die Anrainer mittels einer Petition an die Politik, fordern darin die versprochenen Maßnahmen ein. “Es wird wohl nichts anderes helfen, als irgendwie eine Verbindung von der Autobahn zur Wohn-Gewerbestraße zu schaffen”, meint Andreas Mayer. “Wir fordern ja keine autofreie Zone hier und wissen auch, dass im Sommer viele durch unsere Straße zum Rheinauen-Bad fahren. Aber die Lkw gehören weg”, bringt es Monika Mittelberger auf den Punkt.

Eine Maßnahme stellt Ulrich Bachmeier in Aussicht. “Wir überlegen uns, alle Lkw, die auf Gehsteigen fahren, anzuzeigen. Denn auf einem Gehsteig hat ein Kraftfahrzeug nichts verloren. Das sind Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung und müssten entsprechend geahndet werden.” Protestveranstaltungen wie vor vier Jahren stehen ebenfalls im Maßnahmenkatalog.

Eine Botschaft möchten die Anrainer bei allem Widerstandswillen jedoch auch loswerden. “Unser Kampf ist nicht gegen die Betriebe oder die Lkw-Fahrer gerichtet. Die können ja nichts dafür. Uns geht es um unsere Sicherheit und um unsere Lebensqualität.”