Nach großer Drogenrazzia im Jänner: Das ist der neueste Stand

Tatverdächtiger aus der Schweiz ausgeliefert, erste Abschlussberichte gehen an die Staatsanwaltschaft.
Schwarzach Es war am frühen Dienstagmorgen des 23. Jänners dieses Jahres, als sich bundesweit 180 Polizeibeamte zu einer großen Drogenrazzia aufmachten (die VN berichteten).
In der Steiermark, im Kanton St. Gallen, vor allem aber in Vorarlberg. 13 Hausdurchsuchungen wurden durchgeführt und insgesamt zwölf Tatverdächtige – acht davon allein in Vorarlberg, zum Teil aus dem Rockermilieu – wurden festgenommen.
Bei den Durchsuchungen wurden Drogen, Waffen, Bargeld, Datenträger und hochwertige Fahrzeuge sichergestellt. Es galt als ein äußerst bedeutender Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität. Im Hintergrund der Aktion standen jahrelange Ermittlungen des Landeskriminalamtes Vorarlberg und des Bundeskriminalamtes Wien.

Hundert Kilo Kokain
Bei den Festgenommenen handelt es sich um elf Österreicher und einen Kroaten im Alter zwischen 26 und 66 Jahren. Die Organisation soll in den vergangenen Jahren mit der unglaublichen Menge von hundert Kilogramm Kokain und etwa einer halben Tonne Cannabis, bezogen überwiegend aus den Niederlanden und Belgien, gedealt haben.
Zwei noch in Auslieferungshaft
Sämtliche Tatverdächtige befinden sich in Untersuchungshaft, neun davon inzwischen in der Justizanstalt Feldkirch. Zunächst waren es acht, doch von den ursprünglich drei österreichischen Beschuldigten, die sich in Schweizer Haft befinden, wurde einer inzwischen nach Vorarlberg ausgeliefert. Die beiden anderen, unter ihnen ein Vorarlberger, befinden sich noch in Auslieferungshaft im Kanton St. Gallen.

Ermittlungen dauern an
Trotz der zahlreichen Festnahmen sind die Ermittlungen in der Sache noch längst nicht abgeschlossen, wie Peter Gruber, Leiter des Drogendezernates im Landeskriminalamt Bregenz, den VN auf Anfrage am Dienstag bestätigte.
„Grund für die langwierigen Erhebungen sind die Auswertungen von Krypto-Messengerdiensten, die noch andauern. Und dies Wochen, wenn nicht Monate“, sagte Gruber. Vor allem diese digitalen Messengerdienste hatten die Ermittler damals auf die Spur der Tatverdächtigen geführt.
Anklagen stehen noch aus
Immerhin werde man laut dem Vorarlberger Drogendezernatsleiter bereits mehrere Abschlussberichte an die Staatsanwaltschaft Feldkirch übermitteln können. Dann ist es an der Staatsanwaltschaft, entsprechende Anklagen zu erheben. Ob in der Zwischenzeit noch weitere Tatverdächtige ausgemittelt wurden, wollte Gruber nicht darlegen.