Das Leben dem Skifahren gewidmet

Svetlana Melmer ist nicht nur Skilehrerin, sondern malt Skifahrer auch auf die Leinwand.
Dalaas Das Skifahren ist ihre Welt. Seit sie acht Jahre alt ist, macht sie nichts anderes. Svetlana Melmer ist staatlich geprüfte Skilehrerin, war Skirennläuferin und widmet sich jetzt auch in der Kunst dem Skifahren. Denn seit Corona hat sie das Malen für sich entdeckt, vor allem die 3D-Maltechnik. Und wie kann es auch anders sein, malt sie am liebsten Skifahrer auf der Piste oder im Tiefschnee, wie sie ihre Kurven ziehen.

1999 hat sie ihre Skilehrerausbildung am Arlberg gemacht und dort ihren jetzigen Mann Christian kennengelernt. Zusammen wohnen sie in Dalaas. „Ich habe mich direkt verliebt in Dalaas. Die Menschen hier sind so herzlich“, sagt die gebürtige Russin. In Russland, im Uralgebirge, hat sie Sportkarriere gemacht, war Rennläuferin für den russischen Kader bei Olympia und auch als Trainerin tätig. Jetzt ist sie Skilehrerin am Sonnenkopf bei der Skischule Klostertal.

Als sie während der Coronazeit nicht mehr als Skilehrerin arbeiten konnte, widmete sie sich der Kunst. „Im Haus wurde alles schon gemacht, also habe ich angefangen, zu malen.“ Svetlana malt aus Leidenschaft und als Ausgleich, um auf andere Gedanken zu kommen, denn der Angriff Russlands auf die Ukraine belastet auch sie. „Das Malen tut mir gut.“ Schon als Kind hat sie in der Schule Skifahrer in ihre Hefte gemalt oder diese mit einem Lötkolben in ein Stück Holz gebrannt.

Inspirationsquellen sind nicht nur das Internet und ihre Träume, sondern auch ihre eigenen Erlebnisse beim Skitourengehen oder Skifahren, die sie mit der Kamera festhält. Als Skilehrerin sieht sie viele schöne Momente, die sie dann auf die Leinwand bringen möchte. Ihr Lieblingsmotiv ist ein Gewusel aus zahlreichen wild umherfahrenden Skifahrern.

Besondere Maltechnik
Was ihre Bilder besonders macht, ist die 3D-Maltechnik. „Ich will die Struktur des Schnees auf die Leinwand bringen. Das ist zwar nicht so einfach, aber das hat was.“ Svetlana Melmer hat keine Kunstausbildung, sondern probiert vieles aus. Sie malt mit Strukturpaste, Acryl und 3D-Stifte, doch gerade mit den 3D-Stiften müsse sie akribisch arbeiten, da die Linien und Formen leicht zerfließen. Eine weitere Herausforderung sei es, den weißen Schnee in all seinen Farbnuancen realistisch abzubilden. „Das ist alles Übungssache.“

Mit Kunst hat sie sich vor Corona nicht viel befasst, doch jetzt geht sie in Museen und schaut sich Werke anderer Künstler an. „Wenn du deine Richtung findest, findest du auch die Leute, denen es gefällt. Es ist wichtig, seine Bestimmung zu finden.“ Im Sommer will sie jedoch auch etwas Neues ausprobieren, mehr mit Kontrasten arbeiten und andere Motive malen, wie zum Beispiel ihre Schafe.

Die Holzrahmen für ihre Bilder fertigt sie im Übrigen auch selbst an. Generell arbeitet sie gerne mit Holz, upcycelt Möbel, sammelt Holz aus dem Tobel und kreiert daraus neue Möbelstücke. Denn kreativ war sie schon immer.


