Ein Land sucht Lehrer. Und bietet das an.

376 Personen haben sich für 544 verfügbare Stellen beworben. Land lockt mit „Jobticket“.
Bregenz Bei den 544 offenen Stellen handelt es sich sowohl um Teilzeit- als auch Vollzeitposten. Deren Zahl ist also nicht gleichzusetzen mit der Zahl der benötigten Lehrpersonen. Trotzdem ist eines klar: In Vorarlberg werden dringend qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer gesucht. Bei genannten Zahlen handelt sich um die erste Etappe der Ausschreibung. „Es werden zwei weitere im Mai und im Juni folgen“, betont Schullandesrätin Barbara Schöbi-Fink (63, ÖVP).
Zwei Mio. Euro für Jobticket
Als „Zuckerl“ für die Landeslehrer hat sich die Regierung dabei etwas Besonderes einfallen lassen. „Wir werden allen Landeslehrern im kommenden Schuljahr ein Klimaticket zur Verfügung stellen, mit dem sie an ihren Arbeitsplatz und wieder nach Hause gelangen können“, verkündete die Schullandesrätin. Die Aktion wird das Land rund zwei Millionen Euro kosten.

Begehrt sind Lehrpersonen in fast allen Schultypen und zahlreichen Fächern. Ganz besonders gesucht werden klassenführende Lehrerinnen und Lehrer an Volksschulen. In diesem Bereich gibt es aktuell 20 offene Stellen. Großer Mangel herrscht aber auch in den Fächern, Deutsch, Mathematik, Sport und Digitale Grundbildung speziell an Mittelschulen, aber auch an höheren Schulen werden Fachpädagogen vor allem für Mathematik, Informatik und Digitale Grundbildung gesucht.
Junge im Visier
Ganz auf Lehrersuche spezialisiert ist der Bedarfskoordinator für Lehrpersonal an der Bildungsdirektion Vorarlberg, Bernd Juen. Im Rahmen der Projektstelle „Arbeitsplatz Schule“, versuchen er und seine Mitarbeiter mit einem Bündel an kurz- und mittelfristigen Maßnahmen Lehrpersonen zu rekrutieren. In erster Linie konzentrieren sich die Bemühungen darauf, mehr pädagogischen Nachwuchs über das reguläre Lehramtsstudium zu gewinnen. Dazu wird gezielt auf Maturantinnen und Maturanten an den Schulen zugegangen. Dies auch im Rahmen der Aktion „Students teach Students“, wo Oberstufenschüler als Lehrer an anderen Schulen schnuppern dürfen.

Zahlreiche Maßnahmen
Natürlich vollzieht sich die Suche auch via Inserate, Plakate, Radio, Social Media und ÖBB-Railscreens. Darüber hinaus ist die Bildungsdirektion auf Jobmessen, aber auch auf schulinternen Bildungs-und Karrieremessen vertreten. Kooperationen mit dem AMS und dem österreichischen Integrationsfonds zur Anwerbung von Quereinsteigern komplettieren das Maßnahmenbündel. Immerhin darf Juen festhalten, „dass wir heuer bereits mehr Bewerbungen haben, als dies im letzten Jahr der Fall war.“ Mit einem großen Bedarf an Lehrkräften rechnet er auch noch die kommenden drei Jahre.