Montafoner Tourismustag: Betriebe konzentrieren sich mehr auf den Sommertourismus

Montafon Tourismus lud nach St. Gallenkirch zum 26. Montafoner Tourismustag.
St. Gallenkirch Zahlreiche Gastgeber kamen zum 26. Montafoner Tourismustag nach St. Gallenkirch. „Wir leben in einer volatilen Zeit“, sagte Geschäftsführer von Montafon Tourismus, Manuel Bitschnau. „Doch das ist die neue Realität und wir müssen uns daran gewöhnen, flexibel zu sein.“ Die Aussichten seien aber gut, der Reisemarkt ist stabil, der Urlaub in den Alpen nach wie vor beliebt. Montafon Tourismus nähert sich dem Ziel an, bis 2030 im Sommer genauso viele Gästeankünfte zu haben wie im Winter.

„Die warme Jahreszeit wird immer wichtiger“, so Manuel Bitschnau. Einen Rekordsommer mit einem Plus von 6,86 Prozent an Nächtigungen konnte Montafon Tourismus letztes Jahr verbuchen. „Die Nächtigungen sind auf einem absoluten Rekordwert.“ Das Jahr 2024 könnte die Zahlen von 2023 sogar noch toppen. Rund 2,22 Millionen Nächtigungen verzeichneten die Montafoner Beherbergungsbetriebe im Tourismusjahr 2022/23, ein Plus von 17,46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.



Neues von den Bergbahnen
Zu verdanken sind diese Zahlen auch den Bergbahnen, die ihre Angebote immer wieder erweitern: Die Bergbahnen Gargellen laden auch heuer wieder zu einigen Veranstaltungen wie „Berge in Flammen“ und die Theaterwanderung ein. Die Kristbergbahn hat eine digitale Bergknappenführung in der St. Agatha Kapelle entwickelt. Und Golm Silvretta Lünersee Tourismus GmbH hat den Waldseilpark rundum erneuert. Fünf neue Parcours mit 15 Übungen können nun getestet werden.


Markus Büchel, Leiter des Produktmanagements bei der Silvretta Montafon, berichtete über den geplanten Ausbau der Mountainbike-Trails, denn die SiMo will sich mehr auf den Sommertourismus und daher auf das Biken konzentrieren. Bis jetzt gibt es sieben Kilometer Trails am Hochjoch. Ziel sollte aber sein, die Kilometer in den nächsten zehn Jahren zu verzehnfachen, also auf mindestens 70 Kilometer Trails zu kommen. „Das braucht viele Gespräche und Überzeugungsarbeit“, weiß Büchel.


Chris Eichhorn und Heidrun Stoiser vom PIZ Montafon (Zukunftslabor für nachhaltigen Tourismus) gaben ein Update zum PIZ VHotel, eine kostenlose Wissens- und Austausch-Onlineplattform, die Gastgebenden dabei hilft, ihre Unterkunft zukunftsfit zu gestalten. Neu sind der Gastgeberfahrplan und der Nachhaltigkeitscheck für Gastgeber. Im Forum kann man sich austauschen und ab Sommer wird ein digitaler Assistent den Gastgeber durch die Plattform führen.


Viel Vermittlungsarbeit
Michael Junginger und Chiara Mock vom Marketing stellten das überarbeitete Montafoner Tourismusleitbild vor. Auch die Zielgruppen wurden neu definiert. Zum Schluss erklärte Josef Manahl, was das Erlebensraummanagement ist. Es geht darum, die verschiedenen Interessensgruppen, wie die Jagd, der Forst, die Grundstückseigentümer und Alppächter, die Bergbahnen und Gastgeber, an einem Tisch zu bringen. Man wolle Probleme lösen, bevor sie zu Konflikten werden. Es geht um Besucherlenkung, Sensibilisierung und naturverträglicher Bergsport. Josef Manahl machte zudem auf eine Initiative aufmerksam: Es gibt jetzt eine Webseite, auf der die Hotels aus dem Montafon ihre Hallenbäder für die Einheimischen und externen Gästen zur Verfügung stellen können. Dies stelle eine kurzfristige Alternative zu dem von den Montafonern lang ersehnten Hallenbad im Tal dar.


Der Einladung zum Tourismustag folgten zahlreiche Interessierte, unter ihnen Landtagsvizepräsidentin Monika Vonier, Landesrat Christian Gantner, Landtagsabgeordnete Nadine Kasper, Kerstin Biedermann-Smith (Spartengeschäftsführerin Tourismus & Freizeitwirtschaft, WKV), Mike Pansi (Fachgruppe Gastronomie, WKV), Christian Schützinger (GF, Vorarlberg Tourismus GmbH), Joachim Kresser (Vorarlberg Tourismus GmbH), die Montafoner Bürgermeister Daniel Sandrell (Gaschurn), Josef Lechthaler (St. Gallenkirch), Florian Küng (Vandans) und Herbert Bitschnau (Tschagguns), Heike Ladurner-Strolz (Aufsichtsratsvorsitzende Montafon Tourismus GmbH), Anna Troy (Privatvermieterverband Vorarlberg) und Nadine Düngler (Obfrau bewusstmontafon).


Kulinarisch wurden die rund 300 Gäste mit regionalen Köstlichkeiten von Mitgliedern des Vereins bewusstmontafon verwöhnt. Unterstützt durch Schülerinnen und Schüler der GASCHT – Gastgeberschule für Tourismusberufe, angeleitet von Thomas Hilbrand – fand der Abend einen geselligen Ausklang unter freiem Himmel.

