Lecher Bär wird nicht der einzige bei uns bleiben

Vom Trentino, wo sich rund 100 Bären tummeln, werden weitere der Großraubtiere nach Vorarlberg kommen.
Lech Lech ist Promis in Pelz gehüllt ja gewohnt. Nur dass die jetzt auf vier Beinen daherkommen, ist eine neue Dimension. Tatsächlich wanderte in der Nacht vom 21. auf den 22. Mai ein Braunbär durch das Gemeindegebiet des Nobelortes – zweifelsfrei festgehalten durch eine Wildkamera.
Auf markierten Wegen bleiben
Dass dieser Vorfall für Aufregung sorgte und sowohl bei Bürgermeister als auch Experten entsprechend kommentiert und bewertet wurde, versteht sich von selbst. Gemeindechef Gerhard Lucian spricht sich für eine Befolgung der Verhaltensempfehlungen von Wildbiologe Hubert Schatz aus. Dieser rät vor allem, bei Wanderungen durch die Natur die markierten Wege nicht zu verlassen. Hunde solle man an der Leine führen, landwirtschaftliche Tiere über Nacht im Stall halten, keine Mullkübel mit Essensresten in Gebieten aufstellen, wo Bären vorbeikommen.
![ABD0063_20151029 – ARBESBACH –
STERREICH: ZU APA0183 VOM 29.10.2015 – Die drei zu Monatsbeginn aus dem stillgelegten Tierpark Enghagen bei Windischgarsten (Bezirk Kirchdorf a.d. Krems) bernommen Braunbren “genie§en” in Arbesbach im Waldviertel erstmals Halloween. Am Wochenende sind sie im Brenwald in der Gemeinde im Bezirk Zwettl noch einmal in dieser Saison zu sehen. Dann folgt […]](/2024/05/ABD0063-20151029-1-768x509.jpg)
Bären nicht locken
Für Hubert Schatz ist das Auftreten eines Bären in Vorarlberg keine Sensation. Im Gegenteil: “Das war eigentlich überfällig. Wir wissen ja von der Bärenpopulation im italienischen Trentino mit rund 100 Tieren. Es ist klar, dass sich Jungbären Richtung Norden auf den Weg machen und natürlich auch durch unser Territorium wandern.” Auch Bären seien Wanderer. “Selbst wenn sie nicht so große Strecken zurücklegen wie Wölfe”, weiß der Experte.

Wichtig sei, dem Bären alles vorzuenthalten, was ihn in eine menschliche Siedlung lockt. “Hat der Bär die Scheu vor menschlichen Einrichtungen verloren, kann er immer wieder dorthin zurückkehren”, macht Schatz deutlich.
Brunos Bluttat
Am 10. Mai 2006 gab es in St. Gallenkirch den tödlichen Auftritt eines Bären. JJ1, genannt Bruno, verschaffte sich Eingang in einen Schafstall. Er tötete dort vier Schafe, ließ die Tierbesitzer geschockt zurück. “So etwas vergisst du ein Leben nicht”, sagte der betroffene Schafsbesitzer Manfred Salzgeber im VN-Gespräch noch vor einem Jahr. Problembär Bruno wanderte später nach Bayern, wurde dort im Juni von Jägern erschossen. Dies sorgte damals für wütende Proteste.
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Bärenalarm gab es auch am 19. April des Vorjahres ebenfalls im Montafon. Dort wollten zwei Frauen nahe des Gortipohler Tennisplatzes zwei Bären gesehen haben. Bestätigt werden konnte diese vermeintliche Sichtung jedoch nicht.
Verhalten bei Bärensichtung
- Durch Sprechen, Singen und deutlichen Handbewegungen auf sich aufmerksam machen
- Keine Gegenstände auf Bären werfen, nicht hastig davonrennen
- Hinweise und Beobachtungen sofort den zuständigen Stellen melden
- Bären nicht fotografieren
- Bären nicht verfolgen