Zwei Ehepaare mit E-Bikes in Bergnot geraten

VN / 29.05.2024 • 15:21 Uhr
E-Bikes
Zu einem Vorfall mit E-Bike-Tourisen im alpinen Gelände kam es am Arlberg. symbol/montafon Tourismus

Ordentlich verheddert haben sich vier Deutsche auf einer Tour in der Region um Lech.

Lech Am vergangenen Dienstag unternahmen zwei deutsche Ehepaare im Alter zwischen 61 und 66 Jahren eine E-Bike-Tour von Lech in Richtung Spullersee. Die Straße ist jedoch bis nicht für den öffentlichen Verkehr freigegeben. Beim See angekommen, folgten sie der Route einer Outdoor-App in Richtung Stierlochsattel.

Über Schneefelder

Dabei mussten sie ihre Räder bereits mehrfach über Schneefelder schieben. Beim Stierlochjoch angekommen, versuchten sie erneut ein steiles Schneefeld zu queren, um anschließend in Richtung Zug bzw. Lech abzufahren. Aufgrund der bereits eingetretenen Dunkelheit und ihres Ermüdungszustandes setzten die Deutschen gegen 23.20 Uhr einen Notruf ab. Eine Gruppe der Bergrettung Lech konnte von Zug aus zu den Personen aufsteigen und die Urlauber bergen. Sie konnten gegen 2 Uhr erschöpft, aber gesichert und unverletzt mit dem Einsatz der Bergrettung zurück ins Tal gebracht werden.

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Einsatz in Rechnung gestellt

Wie Klaus Drexel, Sprecher der Vorarlberger Bergrettung, den VN auf Anfrage mitteilte, werden in Not geratenen Personen die Kosten für den Einsatz in Rechnung gestellt. „Hier empfehlen wir einen entsprechenden Versicherungsschutz abzuschließen. Auch bei einer Förderer-Mitgliedschaft der Bergrettung sind Bergekosten mitversichert.“

Klaus Drexel
Klaus Drexel von der Bergrettung Vorarlberg hat Tipps für Alpintouristen parat. vol.at

Tipps der Bergrettung

Für Tourenplanungen aller Art empfiehlt die Bergrettung den PEAK-Bergcheck. Der Begriff steht

P wie Planung (was habe ich vor?)
Eine gute Vorbereitung ist das A und O einer sicheren Bergwanderung. Man sollte sich für die Planung Zeit nehmen und die aktuelle Karten, Wanderliteratur und Webseiten nutzen. Mit Kindern, älteren Personen oder in Gruppen gilt: zusätzliche Zeit einrechnen.

wie Einschätzung (ist diese Wanderung für mich geeignet?)
Überforderung steigert das Unfallrisiko und schmälert den Genuss. Bergwanderwege sind teilweise steil, schmal und exponiert und erfordern Trittsicherheit. Also die persönlichen aktuellen Fähigkeiten realistisch einschätzen und die Planung abstimmen.  

A wie Ausrüstung (habe ich das Richtige dabei?)
Stolpern und Ausrutschen sind die häufigste Unfallursache beim Bergwandern. Deshalb auf jeder Bergwanderung feste und hohe Schuhe tragen, die eine rutschfeste Profilsohle haben und Halt geben. Die Sonneneinstrahlung ist in den Bergen höher. Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor, Sonnenhut/kappe und Sonnenbrille mit UV Schutz gehören auf jeden Fall in das Gepäck. Neben einer geeigneten Wanderkarte gehört für Notfälle auch die Taschenapotheke, Rettungsdecke und das vollgeladene Mobiltelefon in den Rucksack

K wie Kontrolle (Bin ich noch gut unterwegs?)
Müdigkeit kann die Trittsicherheit stark beeinträchtigen. Also regelmäßig, trinken, essen und rasten, um leistungsfähig und konzentriert zu bleiben.
Bei Schlechtwettereinbruch rechtzeitig umkehren oder Schutz suchen und auf den markierten Wegen bleiben. Steile Gras-, Geröll- und Schneehänge sind im Aufstieg sicherer zu bewältigen als im Abstieg. Wenn möglich, Altschneefelder meiden.