„Schrusr Stroßafäscht“: Neue Begegnungszone stand im Mittelpunkt

VN / 30.06.2024 • 16:42 Uhr
Stroßafäscht
Der Begegnungszone den kirchlichen Segen gab der Pastoralamtsmitarbeiter Lukas Lins (Mitte). Die Einweihung der Begegnungszone war die letzte Amtshandlung als Bürgermeister von Jürgen Kuster. Bilder: STL

Begegnungszone, Silvrettastraße sowie der Kunst- und Kulturweg wurden am Samstag mit einem Straßenfest eröffnet.

Schruns Bei hochsommerlichen Temperaturen fand am vergangenen Samstag die offizielle Eröffnung und Einweihung der Begegnungszone in Schruns statt. Dazu lud die Gemeinde Schruns mit ihrem Noch-Oberhaupt Jürgen Kuster zu einem großen Stroßafäscht ein. Trotz der drückenden Hitze folgten zahlreiche Interessierte der Einladung. Sozusagen als letzte Amtshandlung leitete Jürgen Kuster vor seiner Amtsniederlegung die Festivitäten, die sich bis in die späteren Abendstunden zogen.

Stroßafäscht
Auch der Betonporsche gehört zum Kunst- und Kulturweg in Schruns.

Viel Prominenz

Zunächst machten Landeshauptmann Markus Wallner sowie Vizelandtagspräsidentin Monika Vonier der Schrunser Begegnungszone – sie ist die einzige Begegnungszone im Montafon – ihre Aufwartung. „Begegnungszonen sollen dazu dienen, ein vernünftiges Miteinander zu schaffen. Einerseits müssen die Autofahrer auf der Straße Rücksicht nehmen, aber auch für Fußgänger und Radfahrer gilt eine Rücksichtnahme auf die Autos“, umriss Markus Wallner kurz die Idee hinter dem Projekt. Weiters erklärte Bürgermeister Jürgen Kuster, was es mit den vielen Streifen und den andersfarbigen Asphaltbelägen auf sich hat.

Stroßafäscht
Schön anzusehen: die Montafoner Trachtenträgerinnen.

Geschwindigkeitsreduktion

„Die Streifen sind quer angebracht, da sie aus verkehrspsychologischer Sicht die Aufmerksamkeit des Autofahrers verstärken und auch die Geschwindigkeit reduziert wird. Und genau diesen Effekt braucht es in einer Begegnungszone“, gab er sich überzeugt von dem vielen Asphaltwechsel und den zahlreichen auf der Straße angebrachten dicken Balkenstreifen. Der Kostenpunkt des Gesamtprojektes, das in einer Bauzeit von rund drei Jahren realisiert wurde, beläuft sich auf rund 170.000 Euro. Doch die Silvrettastraße hätte ohnehin saniert werden müssen. „Das allein hätte ohnehin schon 130.000 Euro gekostet“, erläuterte Kuster.

Stroßafäscht
Landeshauptmann Markus Wallner nahm sich für eine persönliche Begrüßung dieser Damen gerne Zeit.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Fällige Sanierung

Somit sind für die Begegnungszone für die Gemeinde Schruns lediglich 40.000 Euro an reinen Kosten angefallen. Der Abschluss der drei Jahre andauernden Bauarbeiten fand erst letzte Woche statt, und mit dem Straßenfest wurden sodann auch der neu initiierte Kunst- und Kulturweg, der in der Begegnungszone startet, sowie die Begegnungszone selbst als auch die sanierte Silvrettastraße groß gefeiert. „Wir möchten auch allen Anrainern für ihre Geduld und ihr Verständnis in den vergangenen Jahren herzlich danken. Oft war die Zufahrt nur erschwert oder gar nicht möglich, vom Baulärm und der Verschmutzung einmal ganz abgesehen“, sagte Vizebürgermeister Norbert Haumer.

Stroßafäscht
Fasziniert von den Seifenblasen war der kleine Pino.

Buntes Festprogramm

Jeweils am Anfang und am Ende der Begegnungszone gab es zahlreiche Attraktionen zum Spielen, Probieren oder einfach nur zum Lachen. So gab es immer wieder Auftritte von Clown Pompo, ein Ziel-Wasser-Spritzen, einen Geschicklichkeitsparcours mit dem Fahrrad oder Kinderschminken. Neben der musikalischen Umrahmung durch die Harmoniemusik Schruns erntete auch die Kindertrachtengruppe viel Beifall. Extra in ihrer schmucken Montafoner Tracht waren etliche Damen bereits bei der Einsegnung vor Ort. Am Abend spielte nach der „Sibner Partie“ das Duo „Die Zwei“ groß auf, sodass jeder bei einem kühlen Getränk auf seine Kosten kam. STL

Umfrage: Was halten Sie von der Begegnungszone?

Stroßafäscht
“Meiner Meinung nach ist sie etwas unnötig, da man im Ortskern eh langsam fahren muss. Außerdem sorgen die vielen Farben für eine gewisse Verwirrung, sowohl bei den Fußgängern wie auch bei den Autofahrern.” Charlotte Grissemann, Pensionistin
Stroßafäscht
“Die Begegnungszone ist so gar nicht mein Fall, muss ich sagen. Alle Verkehrsteilnehmer können nun so fahren, wie sie wollen. Aber nun ist diese Durchmischung auch noch legal geworden.”
Elisabeth Thöny, Mutter
Stroßafäscht
“Ich sehe die Begegnungszone heute zum ersten Mal, die Idee gefiel mir von Anfang an. Was wahrscheinlich sehr schwierig werden wird, ist aus meiner Sicht die Einhaltung der 20km/ h in dieser Zone.” Annette Raber, Angestellte
Stroßafäscht
“Die Idee einer Begegnungszone ist ja wirklich perfekt, aber die Ausführung finde ich schrecklich. Die vielen Streifen machen die Zone total unruhig. Besser wäre eine Einheit gewesen, die sich farblich von der Straße abhebt.” Jutta Unger, Pensionistin
Stroßafäscht
“Durch die anliegenden Gastronomiebetriebe ist die Straße ohnehin etwas tempoentschärft geworden. Ich kann das als Fußgänger mit Sicherheit sagen, aber ich bin ja auch nicht verwöhnt, da ich in Gantschier wohne.” Ingrid Aßmann, Pensionistin