Tübinger Hütte komplett modernisiert und feierlich eröffnet

Die Tübinger Hütte wurde in den letzten Jahren aufwendig saniert. Nun wurde der Abschluss der Arbeiten mit gutem Essen und Musik gefeiert.
Gaschurn Abgeschieden und ohne Handyempfang liegt die Tübinger Hütte am Ende des Garneratals. Von der Terrasse aus sieht man keine Häuser, stattdessen kreist ein junger Adler über der 1908 erbauten Hütte der Sektion Tübingen. Wer die Tübinger Hütte auf 2193 Metern besuchen will, braucht ein gewisses Maß an Kondition, denn der kürzeste Zustieg dauert mindestens drei Stunden. „Die Hütte ist ein Ruhepol“, schwärmt Matthias Lustig, Geschäftsführer der Alpenvereinssektion Tübingen. Deshalb wurde sie auch nicht erweitert, sondern in den vergangenen Jahren aufwendig saniert. Zu der kürzlich stattgefundenen Eröffnungsfeier mit einer Bergmesse wurden knapp 60 Mitwirkende der Sektion eingeladen.



Jahrelange Sanierung
Wer öfter auf der Tübinger Hütte übernachtet, hat festgestellt, dass die Räume schon seit mehreren Jahren saniert sind, denn die Hauptsanierungsarbeiten fanden bereits in den Jahren 2017 und 2018 statt. 2019 kam die Abwasserreinigungsanlage hinzu. Dann kam jedoch die Corona-Pandemie, die Pächter haben gewechselt, und auch innerhalb der Sektion war viel los im vergangenen Jahr, weshalb erst jetzt die Eröffnungsfeier nachgeholt werden konnte. „Vor einer Woche wurde der Kachelofen eingebaut“, erzählte Matthias Lustig. Damit wurden die Umbauarbeiten zur Gänze abgeschlossen.


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Der Betrieb konnte trotz Umbau durchgehend aufrechterhalten werden. Möglich war dies, weil die Abrissarbeiten erst im September und Oktober durchgeführt wurden, als die Hütte schon geschlossen war. Im Juni 2018 „haben wir dann Vollgas gegeben“, so Matthias Lustig, damit die Hütte mit nur zwei Wochen Verspätung in die Sommersaison starten konnte.



Gaschurns Bürgermeister Daniel Sandrell folgte ebenfalls der Einladung. Es sei ein erfreulicher Anlass und ein schöner Termin für ihn. So komme er endlich einmal raus. Er erzählte von dem Bau der Schutzhütte im Jahr 1908. Damals musste noch alles hochgetragen werden, denn zu der Zeit gab es weder eine Straße hinauf noch einen Helikopter. 50 bis 80 Kilogramm haben die Erbauer jeweils hochgeschleppt. Seitdem wurde die Hütte mehrmals saniert und erweitert, auch aufgrund steigender Gästezahlen.



“Das ist Luxus hier oben”
Die Sektion ist froh, dass Tim Härter bereits im dritten Jahr die Tübinger Hütte führt. „Seit Tim da ist, bekommen wir richtig gutes Feedback“, lobte Matthias Lustig, vor allem, was das Essen betrifft. Auch Tim Härter richtete ein paar Worte an die Gäste: „Dankeschön, dass ihr alle da seid. Wir sind froh, dass die Hütte auf einem guten technischen Standard ist. Das ist Luxus hier oben.“ Und er fügte noch an, dass man sich keine Sorgen um das Bier machen müsste: „Bier gibt es immer. Das gibt es nicht, dass das Bier ausgeht.“ Am Abend gab es ein reichhaltiges Buffet mit Wildfleisch-Pflanzerl, Speckknödeln, Sauerkraut, Gemüse, Schweinebraten, Spätzle, Salat und einer Pfifferlingrahmsoße.



Im Rahmen der Eröffnungsfeier wurde Architekt und Bauleiter Ernst Pfeifer zum Ehrenmitglied der Sektion ernannt. Eine kleine Laudatio über Ernst hielt Matthias Lustig, der auch die Kennenlerngeschichte vortrug: „Am kleinen, runden Sektionstisch haben wir uns kennengelernt. Es war mein vierter Arbeitstag und mein 27. Geburtstag“, blickte Matthias zurück. „Die Zusammenarbeit hat einfach gepasst. Du warst täglich auf der Baustelle.“ Und Ernst Pfeifer versprach: „Ich werde der Sektion treu bleiben.“



Nachdem Peter und Amanda Wittwer aus Gaschurn mit ihrer Steirischen und Gitarre den Abend musikalisch ausklingen ließen, folgten am nächsten Morgen Yoga und eine Sonnenaufgangswanderung. Pfarrer Joe Egle hielt dann um 11.30 Uhr zusammen mit der Bürgermusik Gaschurn eine Bergmesse ab. Anschließend spielten die Jazz Refugees im Rahmen der Montafoner Resonanzen auf, bevor die Tübinger wieder ihre Heimreise antraten.


