Warum gerade die Feuerwehr Hohenweiler eine Sandsack-Abfüllanlage hat

VN / 11.10.2024 • 12:40 Uhr
Rund 2.000 Sandsäcke wurden kürzlich bei der Hohenweiler Feuerwehr abgefüllt, um Katastrophenlager wieder aufzufüllen. STP
Rund 2000 Sandsäcke wurden kürzlich bei der Hohenweiler Feuerwehr abgefüllt, um Katastrophenlager wieder aufzufüllen. STP

Hohenweiler Wehr hat sich auf ihre Art auf Hochwassereinsätze im Leiblachtal spezialisiert.

Hohenweiler Wenn Feuerwehren alarmiert werden, gibt es mehrere Gründe: Brand, Verkehrsunfall oder drohende Überflutung. Dementsprechend ausgerüstet rücken die Einsatzkräfte aus – mit dem Tanklöschwagen für einen raschen Angriff zur Brandbekämpfung, mit technischem Equipment bei Verkehrsunfällen und mit Sandsäcken, mit denen die Flutung von Kellern, Tiefgaragen und sogar Häusern verhindert wird.

Test - Nachschub für Kampf gegen Hochwasser: Eingeübte Fließbandarbeit: ein Kleinbagger schaufelt Sand in die Abfüllanlage, in der die gefüllten Säcke zugenäht werden, ehe sie in Kunststoffboxen oder auf Paletten transportbereit gemacht werden.
Eingeübte Fließbandarbeit: ein Kleinbagger schaufelt Sand in die Abfüllanlage, in der die gefüllten Säcke zugenäht werden, ehe sie in Kunststoffboxen oder auf Paletten transportbereit gemacht werden.

Im dichten Netz der standardmäßig ausreichend ausgerüsteten freiwilligen Feuerwehren gibt es zusätzliche Schwerpunkte: Feuerwehren, die über eine Drehleiter verfügen, Feuerwehren, die – wie beispielsweise Rieden, Lochau und Bregenz-Stadt – für Tunneleinsätze gewappnet sind, Feuerwehren, die über spezielle Ausrüstung für Chemieunfälle verfügen und sogar Feuerwehren wie Hard, die mit ihrem Feuerwehrboot zu Einsätzen auf dem Bodensee auslaufen können.

Test - Nachschub für Kampf gegen Hochwasser: Praktische Sets, Kunststoffboxen mit jeweils 42 Sandsäcken und zusätzlich Abdichtfolien gewährleisten einen effektiven Einsatz werden bereitgestellt und befüllt.
Praktische Sets, Kunststoffboxen mit jeweils 42 Sandsäcken und zusätzlich Abdichtfolien gewährleisten einen effektiven Einsatz werden bereitgestellt und befüllt.

Nicht minder wertvoll

Weit weniger spektakulär und kaum beachtet ist eine Ausrüstung, die dessen ungeachtet nicht minder wertvoll und nützlich ist: die Sandsack-Abfüllanlage, wie sie beispielsweise bei der Feuerwehr Hohenweiler seit gut zehn Jahren in der Garage steht.

Sandsäcke
„Tonnenweise Hochwassersicherheit“ holten Wehren der Abschnitte Leiblachtal und Rotachtal sowie Müselbach kürzlich in Hohenweiler ab.

„Wir haben uns“, erinnert sich Feuerwehrkommandant Armin Rottmaier, „mit diesem Gerät im Jahre 2011 zum 100-Jahr-Jubiläum selbst ein Geburtstagsgeschenk gemacht und mit dankenswerter finanzieller Unterstützung der Raiffeisenbank diese Sandsack-Abfüllanlage angeschafft.“

Sandsäcke
Im Kampf gegen Hochwasser sind Bauhöfe wichtige Partner der Feuerwehren, denn sie verfügen über entsprechendes Gerät zur “Verarbeitung” von Sandsäcken.

Bis zu 1000 Sandsäcke können im Ernstfall damit pro Stunde gefüllt werden. Dass diese Anlage für den Abschnitt Leiblachtal gerade in Hohenweiler stationiert ist, macht Sinn: drohen Leiblach oder die Pfänderbäche über die Ufer zu treten, dann haben die Wehren in Lochau und Hörbranz im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun, um Überflutungen zu verhindern und sind froh, wenn ihnen die Feuerwehrkameraden aus Hohenweiler – wo die Gefahr von Überflutungen angesichts der topografischen Lage weit geringer ist – als Zulieferer von Sandsäcken aushelfen. Nach dem Motto „Vorbeugen ist besser als heilen“ versorgt die Hohenweiler Wehr die Nachbarn auch mit ausreichend Sandsäcken für den Soforteinsatz.

Nachschub für Kampf gegen Hochwasser: Bereit zur Abfahrt - ein Anhänger mit Hunderten Sandsäcken für den nächsten Hochwassereinsatz.
Bereit zur Abfahrt – ein Anhänger mit Hunderten Sandsäcken für den nächsten Hochwassereinsatz.

Lager wieder aufgefüllt

Als verantwortlicher Maschinist betreut Michael Dür das Gerät, das hauptsächlich für den Abschnitt Leiblachtal gedacht ist, aber darüber hinaus auch regelmäßig in Bregenz gute Dienste leistet.

Nach den Hochwasserereignissen dieses Sommers waren bei manchen Feuerwehren die Sandsackreserven dramatisch geschrumpft und es bestand Handlungsbedarf, die Lager dort wieder aufzufüllen, wo in den vergangenen Wochen und Monaten große Mengen von Sandsäcken benötigt wurden. In einer gemeinsamen Aktion der Abschnitte Leiblachtal und Rotachtal sowie der Feuerwehr Müselbach wurden rund 2000 Sandsäcke abgefüllt und damit die Katastrophenlager der genannten Wehren wieder aufzufüllen.

Für die Einlagerung werden zum einen gebräuchliche Paletten, zum anderen Kunststoffboxen verwendet. In diesen Boxen ist ein Set von 42 Sandsäcken mit Abdichtfolien verpackt. Ein überaus effektives Notfallset, das einsetzbar ist. STP