„Frontaler“ mit zwei Promille nach Fußballniederlage

Eheleute hatten großes Glück, schweren Unfall in Dornbirn überlebt zu haben.
Feldkirch 21. Juni 2023: Bei der Fußball-Europameisterschaft in Berlin schlägt Österreich schlägt Polen mit 3:1. Ein polnischer Arbeiter sieht sich das Spiel an und trinkt nebenher eifrig. Gegen 21 Uhr hat er schlussendlich zwei Promille intus. Er macht sich mit seinem Audi A3 auf den Heimweg – und verursacht einen fatalen Unfall.
Beim Prozess am Landesgericht Feldkirch behautet er zunächst, dass er damals versucht habe einen Kollegen anzurufen, damit ihn dieser abhole. Doch das hält die Richterin für eine „glatte Lüge“, denn nirgends ist ein Anruf gespeichert. Jedenfalls war der Alkolenker viel zu schnell auf der regennassen Haselstauderstraße in Dornbirn unterwegs, als er gegen einen in Richtung Schwarzach fahrenden Pkw krachte. Der unschuldige Gegner, der keine Chance hatte, den Unfall zu verhindern, wurde mit seinem Wagen gegen eine Hausfassade geschleudert. Der Unfallverursacher und der Gegenverkehrslenker wurden schwer verletzt. Auch die Ehefrau des Gegenverkehrslenkers wurde unschuldig zum Opfer.
Schlimme Schmerzen
Die Friseurin und der Ingenieur haben zwar „nur“ Prellungen, doch die schmerzen so stark, dass die 59-Jährige sogar Morphium einnehmen muss. Auch ihr Ehemann, der viel am Computer arbeitet, spürt seine Hand abends oft und auch er muss heute immer wieder Schmerzmittel einnehmen. Als Teilschmerzengeld wird den beiden, die an jenem Abend eigentlich in ein Restaurant wollten, ein Betrag von je 500 Euro zugesprochen. „Meine Mandanten wurden schwer verletzt, doch sie hätten tot sein können“, so Opferanwalt Florin Reiterer.
Hilflos
„Er ist auf uns zugerast, die Lichter kamen daher wie ein Blitz“, so der 63-Jährige. „Nach der Kollision wurden wir gegen eine Hauswand geschleudert und er drehte auf der Gegenfahrbahn eine Pirouette“, so die Erinnerung des Mannes. Der Angeklagte entschuldigt sich mehrfach, meint aber, er fahre generell nicht so schnell. Mit zwei Promille dürfte die Erinnerung allerdings getrübt gewesen sein. Der Elektriker und Vater von zwei kleinen Kindern hat Tränen in den Augen und sagt abschließend: „Das war der größte Fehler meines Lebens“. Als Strafe bekommt der bislang unbescholtene Leasingarbeiter sechs Monate bedingte Haftstrafe und 3600 Euro unbedingte Geldstrafe. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.