„Der Assistent in der Hosentasche, den man alles fragen kann.“

Jens Polomski zeigt im Rahmen des Vorarlberger Wirtschaftsforums 2024 in Bregenz die innovativen Möglichkeiten und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz für Unternehmen auf.
Von Katja Grundner
Bregenz Jens Polomski vermittelt mit großer Leidenschaft das enorme Potenzial, das Künstliche Intelligenz (KI) gerade für Unternehmen birgt. In seinem Vortrag widerlegt der Kölner Keynote-Speaker zunächst einige weit verbreitete Mythen der KI, etwa die Vorstellung, dass sie alles kann oder nur für Großunternehmen relevant wäre. Polomski stellt klar, dass die Technologie zwar noch keine vollständige Lösung für alle Probleme darstellt, jedoch erstaunlich zugänglich ist. Ein Beispiel dafür ist ChatGPT. „Es ist der Assistent in der Hosentasche, den man alles fragen kann. Und das kostenlos oder für 20 Euro pro Monat. Das hat es noch nie gegeben“, betont der Unternehmensberater. Eine Google-Suche dauert im Vergleich länger, und langfristig wird KI die Art der Wissensvermittlung revolutionieren. Eine Suchmaschine wird viel eher zur Antwortmaschine werden.

Nützliche Tools und kreative Vielfalt
Der Vordenker im KI-Bereich hebt auch die Kreativität der KI hervor. Manche KI-generierten Bilder lassen sofort auf ihren Ursprung schließen, während andere auf den ersten Blick täuschend echt wirken. Insbesondere im schnelllebigen Umfeld der sozialen Medien sei es für viele schwierig, den Unterschied zu erkennen. Die Technologie erlaubt sogar Animationen und Soundanpassungen, und die Kontrolle über die Prompts wird immer präziser. „Es ist noch nicht perfekt, aber da kommen wir hin“, sagt Polomski. Außerdem kann die KI Lieder erstellen. „KI-Musik ist schon auf einem guten Level. Man könnte sie im Radio abspielen und ein Laie würde nicht mehr heraushören, dass es KI ist.“

Auch das Entwickeln eigener Werkzeuge wird durch KI revolutioniert. Polomski erklärt, dass sich mit vorhandenen KI-Tools gezielt Lösungen entwickeln lassen – ganz ohne Programmierkenntnisse. Auch er konnte mit einer bestehenden KI-Anwendung in nur zwei Stunden ein Tool erstellen, das genau auf seine Bedürfnisse abgestimmt war. Dennoch warnt er davor, zu viel Zeit mit der Suche nach dem besten Tool zu vergeuden; oft ist ein Basis-Programm wie ChatGPT bereits ausreichend.
Chancen statt Gefahren
Bezüglich der Erkennung von „Fake News“ merkt Polomski an: „Das Risiko, dass bei der KI Blödsinn herauskommt, ist da.“ Dennoch sieht er in KI überwiegend Chancen statt Gefahren. Er ist der Meinung, dass wir viele Gründe für die Risiken und Nichtnutzung der KI finden könnten, aber dies würde ihre Weiterentwicklung nicht aufhalten. Für Unternehmen sei es besser, KI aktiv einzubinden und Erfahrungen zu sammeln, anstatt sie zu fürchten. Nicht jeder Versuch KI zu etablieren, werde erfolgreich sein, doch Polomski betont: „Neugierde ist unglaublich wichtig.“
Zur Person
Jens Polomski
Profession: Unternehmensberater, Blogger und Referent für KI, Marketing und Tools / MarTech.
Meilensteine: 2023 LinkedIn-Auszeichnung zur Top Voice für KI. 2024 Gründung der KI-Weiterbildungsplattform snipKI.
Reichweite: 40.000+ LinkedIn-Follower, 33.000 KI-Tool-Newsletter Abonnenten, 90.000+ monatl. Seitenansichten auf seiner Webseite https://Jens.Marketing