„Das Ziel ist, immer mal wieder aufzupoppen“

VN / 15.11.2024 • 13:33 Uhr
Nodo, Pop-up-Store Eröffnung
Tanya Wachter-Leidinger eröffnete am Mittwoch ihren Pop-up-Store in der Bahnhofstraße 9 in Bludenz. Bilder: VN/JUN

Tanya Wachter-Leidinger eröffnet neuen Pop-up-Store in Bludenz. Ihre Accessoires bilden dabei den roten Faden.

Bludenz „Wenn, dann mache ich es ganz oder gar nicht.“ Tanya Wachter-Leidinger ist eine energiegeladene, selbstbewusste und kreative Frau, die mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in St. Anton im Montafon lebt. Die 47-Jährige liebt ihr Leben, so wie es momentan ist. Dennoch sorgen ihre sprudelnden Ideen dafür, dass sie nun einen eigenen Pop-up-Store in der Bahnhofstraße 9 eröffnet hat.

Nodo, Pop-up-Store Eröffnung
Die Theke, ein alter Tata Truck, ist der Eyecatcher im neuen Pop-up-Store.

Früher führten ihre Eltern hier eine Boutique. „Das Geschäft war schon immer im Familienbesitz“, sagt die Montafonerin. Nachdem der Donut-Laden geschlossen hatte, nutzte sie die Gelegenheit, ihr Label Nodo in der Bludenzer Innenstadt sichtbarer zu machen. Nodo bedeutet auf Italienisch Knoten – ein Symbol, das sich durch ihre Kollektion an Schmuck und Taschen zieht. „Der Knoten steht für Liebe, Unendlichkeit und Verbundenheit“, erklärt Tanya, die mit einem Knotenhalfter und Knotenarmband ihre kreative Laufbahn begonnen hat.

Nodo, Pop-up-Store Eröffnung
Der Laden besticht durch seine Second-Hand-Möbel aus dem Carla-Store.

Gesang und Design

Tanya Wachter-Leidinger hat nicht nur ein gutes Gespür für Design; auch die Musik prägt sie seit ihrem dritten Lebensjahr. Als Singer-Songwriterin schreibt sie eigene Lieder, hat bereits in Bands gesungen und arbeitet mit Musikproduzenten und DJs zusammen. Die Musik liegt in der Familie: Ihr Vater, Kurt Leidinger, war langjähriger Musiker in Hilton Hotels. Daher verwundert es kaum, dass Tanya eine mehrjährige Gesangsausbildung hinter sich hat. Vor allem in italienischen Bars singt sie viel und gerne.

Nodo, Pop-up-Store Eröffnung
Der Laden befindet sich direkt neben Elektro Neyer.

„Ich bin sehr künstlerisch veranlagt“, sagt die Unternehmertochter, die als Kind mit ihren Eltern zahlreiche Modemessen besuchte und daher viel gereist ist. Neben der Musik, dem Designen, dem Pop-up-Store und ihrer Familie findet sie sogar noch Zeit für ihr eigenes Pferd und ist darüber hinaus als Hochzeitsrednerin tätig. Wie sie alles unter einem Hut bringt? „Ich bin ein Organisationstalent“, sagt sie.

Nodo, Pop-up-Store Eröffnung
Auf einer alten Kabeltrommel präsentiert sie ihre Produkte.
Nodo, Pop-up-Store Eröffnung
Die Tasche hat sie gekonnt mit Knoten und Seilen aufgepimpft und kann auch als Bauchtasche getragen werden.

Tanya schätzt die Unterstützung ihrer Familie sehr: „Wir haben einen wunderbaren Familienzusammenhalt.“ Eigentlich wollte ihre Tochter in ihr Unternehmen Nodo mit einsteigen, doch dann machte sie einen Rückzieher und so „wurde ich zwangsbeglückt“, sagt die St. Antönerin lachend.

Nodo, Pop-up-Store Eröffnung
Auch Kreamik designt sie selbst.

Mit anderen Designern kooperieren

Seit Corona hat sie beschlossen, das Leben zu genießen. Mal rückt die Musik, mal das Design in den Vordergrund. Da sie hauptberuflich im Direktvertrieb für eine Firma für Naturkosmetik arbeitet, ist sie finanziell unabhängig. Der Pop-up-Store ist daher nicht dauerhaft, sondern vorerst nur im November und Dezember offen. „Das Ziel ist, immer mal wieder aufzupoppen.“ Dabei kooperiert sie mit anderen Vorarlberger Designern. So präsentiert sie zurzeit im Laden Kanistertaschen von der Firma Leergut aus Nüziders, Keramikschalen von Keramik Hummer aus Nenzing und dekorative Holzschalen von Lothar Flatz aus St. Anton. Im Dezember kann man den Arlberger Kaffee probieren. „Die Bludenzer wollen unterhalten werden und nicht immer das Gleiche sehen“, sagt die gelernte Einzelhandelskauffrau. „Meine Produkte bleiben als roter Faden erhalten.“

Nodo, Pop-up-Store Eröffnung
Die Gliederketten mit den passenden Ohrringen dazu: Solche Einfälle zu neuen Schmuckstücken hat sie öfters.
Nodo, Pop-up-Store Eröffnung
Auch andere Designer können ihre Waren bei Tanya im Store präsentieren, wie Lothar Flatz, der dekorative Holzschalen herstellt.

„Ich will etwas Einzigartiges schaffen“

Die handgefertigten Materialien bezieht sie, so gut wie es geht, aus Vorarlberg und veredelt diese. „Die Keramik lasse ich anfertigen, das Design stammt jedoch von mir.“ Sie zeigt eine Tasse ohne Henkel, die stattdessen eine Griffmulde hat. Die Hundenäpfe aus Keramik, die mit einem Ölfilm oder mit Kupfer-Messing beschichtet sind, können sogar individuell graviert werden. „Ich will etwas Einzigartiges schaffen“, sagt Tanya. Taschen und Handytaschen bestellt sie „nackt“ und pimpt sie mit Henkeln, Knoten, Reißverschlüssen und Verzierungen auf. Inspiriert wird sie von ihren Kunden: „Meine Kunden wollten zum Beispiel unbedingt Steinarmbändchen haben.“ Gesagt, getan: Die Steinchen fädelt sie selbst auf. Zu fast jedem Armband gibt es passende Ohrringe.

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Die Idee, Armbänder mit Edelsteinen zu machen, stammt von ihren Kunden.

„Es kann sein, dass ich aus dem Bett aufstehe und anfange, zu basteln, weil ich gerade einen Einfall habe“, sagt Tanya und zeigt als Beispiel Ohrringe aus Kettengliedern, die im Schaufenster stehen. Ihr Pop-up-Store ist stilvoll mit Vintage- und Second-Hand-Möbeln eingerichtet. Der Eyecatcher bildet der Tresen – ein alter Tata Truck. „Ich würde den Laden gerne weiterführen. Ich will aber nicht immer hier stehen müssen, sondern für die Kunden interessant bleiben.“

Nodo, Pop-up-Store Eröffnung
Mit diesem rosanen Knotenarmband fing alles an.
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Nicht nur Accessoires gibt es hier, sondern auch Kerzen und Halfter.
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Besonders die Keramikohrringe sind bei den Kunden beliebt.