„Dieser Vorfall war ein Ausreißer“

VN / 14.01.2025 • 12:26 Uhr
Corina Albrecht
Corina Albrecht vor dem Kaplan Bonetti-Haus in Dornbirn: “Unser Haus ist rund um die Uhr besetzt.” vn/gs

Leiterin Corina Albrecht über die Situation im Kaplan Bonetti-Haus in Dornbirn.

Dornbirn Vor drei Jahren hat Corina Albrecht die Leitung der „Kaplan Bonetti Wohnprojekte GmbH“ in Dornbirn übernommen. Die Wohnprojekte in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Dornbirn gilt als ein Ort der Begegnung. Ihre Wohnprojekte sind eine stationäre, Sucht akzeptierende Einrichtung der Wohnungslosenhilfe. Für manche Menschen oft die letzte Option, um nicht auf der Straße zu landen.

Am Montagabend kam es in den Räumlichkeiten zu einer folgenschweren Auseinandersetzung. Um 20 Uhr attackierten sich zwei Bewohner des Hauses gegenseitig und fügten sich Stichverletzungen zu.

Bereits im April 2023 war es auf dem Parkplatz vor dem Kaplan Bonetti-Haus zu einer schweren Körperverletzung gekommen.  Mit zwei weiteren Tätern stach ein 15-Jähriger mehrmals auf einen 32-jährigen Mann ein. Der Jugendliche wurde dafür später am Landesgericht Feldkirch zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Die Tat selbst stand jedoch in keinerlei Zusammenhang mit dem Kaplan Bonetti-Haus.

Kaplan Bonetti Haus
In der Beratungsstelle werden derzeit rund 90 Menschen untergebracht und betreut. Vn/Rauch

“Vorfälle extrem selten”

Für Corina Albrecht war der Vorfall am Montagabend „Ausreißer“, wie sie betont: „Im Augenblick beherbergen wird rund 90 Menschen in unserem Hause. Es handelt sich um wohnungslose Menschen mit Existenzängsten. Doch es kommt wirklich extrem selten vor, dass unter dieser Klientel bei uns zu Auseinandersetzungen kommt. Manchmal kleine Streitereien, ja. Doch unsere Beratungsstelle ist 24 Stunden rund um die Uhr besetzt, die Sicherheit wird überwacht.“

Vorteil Einzelzimmer

Zum jüngsten Vorfall will sie sich nicht äußern. „Das ist Sache der Polizei. Im Übrigen wissen wir selbst nicht mehr darüber.“ Seit dem Neubau der Beratungsstelle verfügt jeder Bewohner über ein Einzelzimmer. „Das trägt sehr zum ruhigen und gemeinsamen Zusammenleben bei“, so Albrecht. Man sei sehr bemüht, die Hausregeln zu befolgen.

„Es handelt sich bei den Bewohnern um erwachsene Menschen, die sehr wohl über die Konsequenzen eines widrigen Verhaltens Bescheid wissen“, sagt die Leiterin der Beratungsstelle.