Au modernisiert sein Vereinehaus

Mehr Platz und Möglichkeiten für Rotes Kreuz, Feuerwehr, Bergrettung und Musikverein
Au Es war ein Leuchtturmprojekt, das die Gemeinde Au 1992 eröffnete: das moderne, weit über Gemeindegrenzen hinaus vielbeachtete Vereinehaus, mit dem nicht nur dem Roten Kreuz, der Bergrettung und dem Musikverein zeitgemäße Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden konnten, sondern auch die bis dahin eigenständigen Feuerwehren von Au und Rehmen zusammengelegt wurden.

Aufsehenerregender Schritt
Es war ein spektakuläres und nicht nur in Au intensiv diskutiertes Projekt, als der damalige Bürgermeister Georg Ammann ein No-Go zur Diskussion stellte und nach einem konstruktiven Diskussionsprozess schließlich umsetzte: die Zusammenlegung der beiden Auer Feuerwehren. Ammann und seine Mitstreiter führten gewichtige – und nicht nur finanzielle – Argumente ins Treffen: Es ging nicht nur um die Feuerwehr, auch die 1977 gegründete Auer Rettung, die mit Büro und Garage nur notdürftig in einem Privathaus untergebracht war, benötigte dringend geeignete Räumlichkeiten. Solche reklamierte auch die Bergrettung. Und auch die Musik deponierte im Rathaus den Wunsch nach einem modernen Probelokal samt Nebenräumen.

Gleich vier Vereinshäuser zu errichten hätte die Gemeindefinanzen über Gebühr strapaziert, zumal zu dieser Zeit auch noch das Schwimmbad und die Anlage des FC Au „im Laufen“ waren. Dieses Gemeinschaftsprojekt für Sport und Naherholung wurde 1994 eröffnet und nützt Synergien durch gemeinsame Nutzung der Infrastruktur.

Planer Johann Muxel, damals als Ortsstellenleiter der Bergrettung (1985 – 1995) hautnah mit der Materie vertraut, entwarf für das Vereinehaus ein Projekt, das nicht nur die Gemeindevertretung und die Vertreter von Musik, Rotkreuz und Bergrettung, sondern auch die Skeptiker der Feuerwehren überzeugte.

Zukunftsweisend
Das Vereinehaus erwies sich als für Jahrzehnte beispielhafte und zukunftsweisende Lösung, doch jetzt – so Bürgermeister Andreas Simma – „müssen wir den gestiegenen Anforderungen mit entsprechenden Anpassungen Rechnung tragen“. Anpassungen, für die die Gemeinde rund zwei Millionen Euro in die Hand nimmt. Ein Teil davon wird von den Wälder Gemeinden nach einem Schlüssel zur Finanzierung von Rotkreuz-Infrastruktur refundiert, zudem stehen Mittel aus einer großzügigen Spende der Sparkasse Egg an das Rote Kreuz im Bregenzerwald zur Verfügung. Trotz der angespannten Finanzlage, mit der auch Au zu kämpfen hat, stand die Finanzierung des Vorhabens außer Diskussion, denn die Gemeinde wisse sehr wohl, was sie an den vielen Ehrenamtlichen in Vereinen und Organisationen habe und was diese für die Gemeinde leisten. Deshalb sei es selbstverständlich, ihnen zeitgemäße Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, so Simma.
Erweiterung und Runderneuerung
Dieser Tage fand die Bauverhandlung für das Projekt statt, das – so Simma – eine generelle Runderneuerung des Hauses vorsieht. „Alle vier Nutzer bekommen durch entsprechende Umstrukturierungen mehr Platz“, fasst der Gemeindechef zusammen und Planer Johann Muxel ergänzt, dass dieses zusätzliche Raumangebot durch einen Anbau an der Westseite geschaffen wird: „Zusätzliche Fahrzeuggarage und Waschbox, darüber Infrastruktur für das Rote Kreuz, einschließlich weiterer Schlafräume für den ehrenamtlichen Nachtdienst. Der Zubau macht Umstrukturierungen zugunsten der anderen Nutzer möglich. Muxel: “Wir können innerhalb des Bestands einiges verändern, um den Nutzern mehr Platz zu schaffen.” Das Haus wird zudem thermisch saniert und mit einer PV-Anlage ausgestattet.“ STP