Grindelkanal bekommt jetzt frisches Wasser aus dem Alten Rhein

Neues Wasserbauprojekt „Am Rohr“ erfolgreich abgeschlossen.
Lustenau In dieser Woche wurde das neue Wasserprojekt am Standort „Am Rohr“ ganz im Süden von Lustenau baulich fertiggestellt. Ab sofort wird der Zuleitungsgraben sowie der Grindelkanal unterirdisch mit frischem Wasser vom Alten Rhein versorgt. Die Baufirma „Wilhelm & Mayer“ mit Bauleiter Thomas Ott hat hierfür ein 150 Meter langes Rohr vom Alten Rhein mittels Spülbohrverfahren in den Zuleitungsgraben verlegt. „Dank des natürlichen Gefälles fließt das Wasser ganz ohne künstlich erzeugten Druck in den Kanal“, erläutert Christoph Metzler, der Planer des Projekts. Die Verantwortlichen können manuell die Wassermenge regulieren, um sicherzustellen, dass immer ausreichend Wasser fließt. In den kommenden Tagen wird beobachtet, wie viel Durchfluss benötigt wird.

Schieber regelt Wasserzufluss
Ein eingebauter Schieber reguliert den Zufluss in den Zuleitungsgraben. „Dieser hat mehrere Vorteile. Wir können ihn so einstellen, dass immer genug Wasser im Graben ist. Bei Hochwasser können wir den Schieber ganz schließen“, erklärt Metzler. Voraussetzung für das Gelingen dieses Projekts war der höhere Wasserspiegel des Alten Rheins. „Dieser liegt etwa einen Meter höher als der Graben, wodurch das Wasser im natürlichen Gefälle abfließen kann“, fügt er hinzu.
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Lebendige Fließgewässer im Ort
Umweltgemeinderätin Christine Bösch-Vetter (Grüne) zeigt sich erfreut über die Umsetzung: „Wenn das frische Wasser vom Grindelkanal nun bis zum neu gestalteten Hofsteigplätzle führt, können wir sogar eine Verbindung zum Moosbach schaffen“, sagt sie. Ein Leerrohr für die Frischwasserzufuhr ist bereits vorhanden. Bei langanhaltenden Trockenperioden profitieren nicht nur die Kleinwassertiere von der Neuerung, sondern auch die gesamte Lustenauer Bevölkerung. „Lebendige Gewässer sind einladend und sorgen zudem in Hitzezeiten für wohltuende Abkühlung“, betont sie. Der Moosbach, der bisher nur durch Regen gespeist wird, trocknet in den Sommermonaten oft aus und beginnt unangenehm zu riechen. „Dies ist leider in den vergangenen Jahren mehrfach geschehen.“ Die neue Frischwasserzufuhr vom Alten Rhein stellt somit einen Meilenstein in der Gewässerbelebung und eine Bereicherung in vielfacher Hinsicht dar. BVS


