Sommerzeit darf sich aus Sicht von Warth und Damüls noch Zeit lassen

In hochalpinen Skigebieten bringt die Zeitumstellung willkommenen Vorteil
Warth Bis Ostern sind es noch mehr als drei Wochen, die Hobbygärtner sind längst in Scharen ausgeschwärmt und in der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren wieder um eine Stunde vorgestellt – bis Ende Oktober ist wieder Sommerzeit angesagt. Eine Umstellung, die unterschiedlich gesehen wird – für die einen ist es eher ein Ärgernis, andere nehmen es gelassen zur Kenntnis und wieder andere sehen darin einen persönlichen Vorteil. Zu dieser Gruppe zählen etwa die Freunde des Frühjahrsskilaufs, denn die Zeitumstellung sorgt dafür, dass die Skipisten ist hochalpinen Regionen de facto länger knackig bleiben, weil die Sonneneinstrahlung, die den Schnee auffirnt, wegen der Sommerzeit erst mit einer Stunde Verzögerung wirksam wird.

Lech-Warth bleibt zu
Angesichts des weit fortgeschrittenen Frühlings nicht nur im Rheintal, sondern weit hinauf in die mittleren Höhenlagen, wo in diesem Winter – wenn überhaupt – nur wenige Tage Liftbetrieb möglich war, mutet die Ankündigung vor dem Achraintunnel „Lech-Warth gesperrt“ fast ein wenig irritierend an. Hat man vergessen, das Schild zu wechseln?
Hat man nicht, ein Lokalaugenschein wenige Tage vor der Zeitumstellung offenbart jedoch eine skurrile Situation: Auf Warther Seite ist die rund fünf Kilometer lange Straße Richtung Lech absolut schneefrei und sogar staubtrocken. Auch auf dem Hang über der L 198, Lechtalstraße, liegen nur noch Schneereste. Anders auf Lecher Seite, wo neben noch nicht geräumten Schneemassen auch eine Baustelle einer Verkehrsfreigabe entgegensteht. Mehr als einen Monat lang bleibt die Straßenverbindung noch gesperrt, so jedenfalls das Aviso des ÖAMTC. Die Aufhebung der „wegen Lawinengefahr“ verfügten Straßensperre ist am 30. April, 17 Uhr, vorgesehen.

Nicht wirklich nachvollziehbar
Angesichts des Schneemangels stehen immer wieder Autofahrer kopfschüttelnd vor der Schranke, die in Warth eine Weiterfahrt nach Lech verhindert – und müssen wohl oder übel umkehren und einen weiten Umweg nach Lech in Kauf nehmen. Dass die Straßensperre weiterhin besteht, ist für weitgereiste Urlaubsgäste nicht wirklich nachvollziehbar.

Aber damit kein Missverständnis aufkommt: Auch wenn die Straße von Lech nach Warth weitestgehend schneefrei und „lawinensicher“ ist –im Skigebiet am Hochtannberg liegt noch ausreichend Schnee für einen einwandfreien Skibetrieb auf allen Pisten und an allen Liften und Bahnen.

Was für Warth-Schröcken gilt, ist auch für Damüls-Mellau zutreffend – mit der Einschränkung, dass die Mellauer Talabfahrt nicht zur Verfügung steht. Das beliebte Brummi Kinderland bei der Talstation der Mellau-Bahn ist hingegen dank des zu Saisonbeginn vorsorglich angelegten Kunstschnees (noch) in Betrieb.

„Ganz oben geht’s noch“
Ob Brummis Kinderland auch den Kids der Osterurlauber noch zur Verfügung steht, hängt von der Wetterentwicklung der kommenden Wochen ab – einen massiven Föhneinbruch mit entsprechenden Temperaturen würde der weiße Fleck in der grünen Landschaft wohl nicht überstehen.
Optimistischer sieht man die Situation knapp 700 m über der Talstation im gemeinsamen Skigebiet von Mellau und Damüls: Auf der Homepage ist jedenfalls das Saisonende nach wie vor mit Ostermontag, 21. April, avisiert. Nach der Devise „ganz oben geht’s noch“ hofft man, diese Terminankündigung auch einhalten zu können. Das wäre auch ganz im Sinne der Quartiergeber, die mit einem guten Ostergeschäft noch einiges aufholen möchten, denn aktuell fehlen Damüls-Mellau auf das Ergebnis aus dem Winter 2023/24 noch mehr als 8000 Nächtigungen. STP