„Feuriges Jahr“ für Wehren im Bezirk Bregenz

VN / 03.04.2025 • 13:08 Uhr
Bezirksfeuerwehrinspektor Reinhard Karg: „Es war ein Jahr mit so vielen Großbränden wie seit langem nicht mehr.“
Bezirksfeuerwehrinspektor Reinhard Karg: „Es war ein Jahr mit so vielen Großbränden wie seit langem nicht mehr.“peter strauss

Auch technische Einsätze und Naturereignisse forderten die Einsatzkräfte

Gaißau Es war alles andere als Routine, zu der sich die Führungskräfte der 55 Orts- und Betriebsfeuerwehren aus dem Bezirk Bregenz in Gaißau versammelten, denn Bezirksfeuerwehrinspektor Reinhard Karg strich in seinem Bericht heraus, dass es „ein sehr herausforderndes Jahr war – mit so vielen großen Bränden wie seit langem nicht mehr“. Zudem hätten auch technische Einsätze und ungewöhnliche Naturereignisse – im eigenen Land und in Niederösterreich – die Einsatzkräfte in hohem Maße gefordert.

„Feuriges Jahr“ für Wehren im Bezirk Bregenz: Ausführlich berichteten Wolfgang Walter (Lochau, li.) und Christoph Leopold (Rieden) über den aktuellen Fahrzeugbrand im Pfändertunnel und die seit der Tunnelkatastrophe vor 30 Jahren gezogenen Lehren aus einem derartigen Ereignis.
Ausführlich berichteten Wolfgang Walter (Lochau, li.) und Christoph Leopold (Rieden) über den aktuellen Fahrzeugbrand im Pfändertunnel und die seit der Tunnelkatastrophe vor 30 Jahren gezogenen Lehren aus einem derartigen Ereignis.

Insgesamt 2229 Einsätze

Im Berichtsjahr wurden die 2700 aktiven Feuerwehrleute zu 2229 Einsätzen (757 Brände und 1472 technische Einsätze) gerufen, das sind im Tagesschnitt mehr als sechs Ausrückungen, bei denen 46.281 Einsatzstunden geleistet wurden. Im Durchschnitt sind die Feuerwehren dabei pro Tag zu zwei Bränden und vier technischen Einsätzen ausgerückt.

„Feuriges Jahr“ für Wehren im Bezirk Bregenz: Gallus Beer und Reinhard Karg legten einen Ausbildungsschwerpunkt für das laufende Jahr dar: die Umstellung auf den Digitalfunk.
Gallus Beer und Reinhard Karg legten einen Ausbildungsschwerpunkt für das laufende Jahr dar: die Umstellung auf den Digitalfunk.

Deutlich mehr Zeit wurden für Aus- und Weiterbildung aufgewendet – gut 64.000 Stunden, um bestens ausgebildet in den Einsatz gehen zu können. Darunter fallen auch über 10.000 Stunden, die gut 1100 Teilnehmern bei Lehrgängen absolvierten. Einschließlich der fast 18.000 Stunden für Verwaltungstätigkeit leisteten Feuerwehrmitglieder rund 128.000 Stunden im Dienste der Feuerwehr.

„Feuriges Jahr“ für Wehren im Bezirk Bregenz: Kommandant Christoph Vonach von der vor 101 Jahren gegründeten Gaißauer Wehr: „Wir freuen uns, in Gaißau Gastgeber für diese Veranstaltung sein zu dürfen.“
Kommandant Christoph Vonach von der vor 101 Jahren gegründeten Gaißauer Wehr: „Wir freuen uns, in Gaißau Gastgeber für diese Veranstaltung sein zu dürfen.“

Aufwand, der sich lohnt

Für diese ehrenamtliche Arbeit stehen den 55 Feuerwehren des Bezirks unter anderem 199 Einsatzfahrzeuge und 390 Atemschutzgeräte zur Verfügung. 2024 wurden neun neue Einsatzfahrzeuge in Dienst gestellt, in Bizau entsteht ein neues Gerätehaus.

„Feuriges Jahr“ für Wehren im Bezirk Bregenz: Der Musikverein Gaißau gab der Dienstbesprechung der Feuerwehrkommandanten einen schwungvollen Rahmen. Musik und Feuerwehr verbindet in Gaißau eine spezielle Partnerschaft: das 1961 errichtete Spritzenhaus war bis 1991 gemeinsame Heimstätte von Feuerwehr und Musikverein.
Der Musikverein Gaißau gab der Dienstbesprechung der Feuerwehrkommandanten einen schwungvollen Rahmen. Musik und Feuerwehr verbindet in Gaißau eine spezielle Partnerschaft: das 1961 errichtete Spritzenhaus war bis 1991 gemeinsame Heimstätte von Feuerwehr und Musikverein.

Ein Aufwand, so Bezirkshauptmann Gernot Längle, der sich lohnt, denn zum einen würden die Ehrenamtlichen durch ihren Einsatz größeren materiellen Schaden abwenden, zum anderen auch immer wieder Menschenleben retten oder dafür sorgen, dass Verletzte schnell geborgen werden. Technik, Material und Ausbildung, vor allem aber das eingeübte Zusammenwirken seien Grundlagen für die erfolgreiche Arbeit. Diese werde sichtbar bei spektakulären Einsätzen wie dem Hochwasser im Leiblachtal, beim Großbrand in Wolfurt oder beim Autobrand im Pfändertunnel, über den Wolfgang Walter und Christoph Leopold ausführlich berichteten.

„Feuriges Jahr“ für Wehren im Bezirk Bregenz: Bezirkshauptmann Gernot Längle lobte vor allem die eingeübte Teamarbeit als Schlüssel der Schlagkraft „seiner“ Feuerwehren.
Bezirkshauptmann Gernot Längle lobte vor allem die eingeübte Teamarbeit als Schlüssel der Schlagkraft „seiner“ Feuerwehren.

Längle wies auch auf vielfältige Beiträge der Feuerwehren zum gesellschaftlichen Leben hin und erwähnte als Paradebeispiele die Feuerwehrfeste in Lauterach und Langenegg und das Jugendlager der Feuerwehrjugend.

Intensive Jugendarbeit

Stichwort Feuerwehrjugend: dieser gilt – so Jugendreferent Christian Dietrich – großes Augenmerk, um den so wichtigen Nachwuchs für den Aktivstand der Wehren zu sichern. Mehr als 200 Betreuerinnen und Betreuern arbeiten mit knapp 400 Jugendlichen in 36 Feuerwehrjugendgruppen, die mehr als 45.000 Stunden leisteten.  

„Feuriges Jahr“ für Wehren im Bezirk Bregenz: Gleich 17 neue Kommandanten wurden in diese Funktion gewählt. Dazu kommt in Eichenberg wieder eine Kommandantin: Stefanie Wimmer (4. von rechts bei ihrem Auftritt mit der Eichenberger Wettkampfgruppe im Rahmen des Landesfeuerwehrfestes 2024).
Gleich 17 neue Kommandanten wurden in diese Funktion gewählt. Dazu kommt in Eichenberg wieder eine Kommandantin: Stefanie Wimmer (4. von rechts bei ihrem Auftritt mit der Eichenberger Wettkampfgruppe im Rahmen des Landesfeuerwehrfestes 2024).

Ausbildungsschwerpunkt Funk

Bezirksvertreter Gallus Beer informierte darüber, dass im laufenden Berichtsjahr die Umstellung auf Digitalfunk den großen Ausbildungsschwerpunkt bilden werde. Rund 1000 Geräte werden zur Verfügung stehen, ab Sommer erfolgt die Einschulung.

Personeller Umbruch

Gleich 17 Feuerwehren wählten neue Kommandanten, Eichenberg mit Stefanie Wimmer eine Kommandantin. Die „Neuen“: Christopher Wiesner (Rieden), Markus Gasser (Bizau), Rainer Muxel (Au), Marcel Veron (Kennelbach), Benjamin Tröster (Schwarzach), Hugo Deschler (Hohenweiler), Johannes Grabher (Lochau), Simon Vetter (Fußach), Patrick Widel (Hard), Max Ebert (Riezlern) Helmut Sutterlüty (Großdorf), Klaus Berthold (Krumbach), Stefan Sohm (Lingenau), Bernd Fink (Riefensberg), Michael Bechter (Sibratsgfäll), Fabian Kirmair (Sulzberg) und Niko Gorbach (Thal). STP

„Feuriges Jahr“ für Wehren im Bezirk Bregenz: Einen eindrucksvollen Bericht über die Feuerwehrjugend konnte Bezirksjugendreferent Christian Dietrich vorlegen.
Einen eindrucksvollen Bericht über die Feuerwehrjugend konnte Bezirksjugendreferent Christian Dietrich vorlegen.