Lustenauer Moschee ist jetzt im Bau

Spatenstich für neues islamisches Kulturzentrum in Lustenau.
Lustenau Es war ein steiniger und langwieriger Weg für die Verantwortlichen von Atib Lustenau, doch am Freitagnachmittag fand der Spatenstich für ein neues islamisches Kulturzentrum mit Gebetshaus statt. „Endlich dürfen wir starten. Die Vorfreude ist groß. Schon kommende Woche beginnen wir mit den Arbeiten“, berichtet Capan Cebe, der Bauleiter der Moschee. Auch Hasan Taş, der Vorstandsvorsitzende und Obmann von Atib Lustenau, strahlte vor Freude.

Muslime gestalten aktiv mit
„Moscheen waren lange Zeit im Verborgenen, in Hinterhöfen. Doch diese Zeit ist vorbei. Muslime sind nicht nur ein Teil Europas, sie sind Europa. Sie sind Österreicher und Vorarlberger“, erklärte Architekt Kemal Cansiz. Muslime werden hier geboren, wachsen hier auf und gestalten die Gesellschaft aktiv mit. Cansiz sieht seine Aufgabe darin, dem auch architektonisch Ausdruck zu verleihen.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
„Die islamische Kultur hat eine jahrhundertelange Tradition der Wissenschaft, Kunst und Architektur. Diese Werte und Ästhetik werden in einem Vorarlberger Kontext neu interpretiert.“ Mit der Lustenauer Moschee will er ein Zeichen setzen – für Schönheit, Zugehörigkeit und ein harmonisches Zusammenleben. „Dieses Kulturzentrum ist ein Stück Identität, ein Mehrwert für alle Lustenauer, ein Geschenk für unsere Marktgemeinde“, sagt Cansiz stolz.

Feierlicher Spatenstich
Nach Gebet und Segnung führten die Verantwortlichen symbolisch den Spatenstich durch. Ein Meilenstein und ein Gefühl der Zugehörigkeit für die vielen anwesenden Gläubigen. Die rund 550 Mitglieder von Atib Lustenau werden in den nächsten drei bis vier Jahren Bauzeit mit anpacken, um möglichst viel Eigenleistung zu erbringen. „Wir gehen davon aus, dass wir das Projekt mit fünfeinhalb Millionen Euro realisieren können“, informiert Vorstandsmitglied Onur Yilmaz. Eine Spendenaktion wurde dafür ins Leben gerufen, bei der jedes Mitglied einen finanziellen Beitrag leisten kann. „Die Bereitschaft mitzuhelfen ist groß. Wir haben eine Spendentafel angefertigt, auf der jene, die 10.000 Euro spenden, verewigt werden“, erklärt Yilmaz.

Gefühl des Ankommens
„Nun kehrt bei mir Ruhe ein. Ich fühle mich angenommen und akzeptiert. Ich darf hier in unserer Moschee beten“, erklärt Mehmet Noyan sichtlich gerührt. Der Spatenstich ist für die anwesenden Gläubigen ein Zeichen von Akzeptanz und ein Symbol dafür, dass auch türkischstämmige Bewohner Teil der Marktgemeinde sind. „Wir sind Lustenauer und gestalten hier unser Leben. Es ist schön, dass wir nicht immer mit einem Fuß in der Türkei sein müssen. Nun haben wir alles, was wir brauchen“, freut sich Noyan.

Das islamische Kulturzentrum mit Gebetshaus umfasst ein Untergeschoss sowie einen ersten und zweiten Stock, in denen die Gebetsräume untergebracht sind. Zur besseren Veranschaulichung hat Atib ein Miniaturmodell anfertigen lassen, das die architektonische Schönheit dieses Gebäudes verdeutlichen soll. Im Anschluss an den Spatenstich führten die Kinder einen traditionellen Tanz auf. BVS






