“Wir wollen zeigen, dass die Museen nicht verstaubt und langweilig sind”

Beim Bregenzerwälder Museumstag wurden die vielen Besucher vom Gegenteil überzeugt
Bezau „Von englischsprechenden Gästen bis zu treuen Mitgliedern unseres Vereines spannte sich der Bogen der Besucher – und eines hatten sie gemeinsam: sie waren begeistert vom Gezeigten“, kam Theresia Fröwis, Museumsleiterin in Bezau, über den Erfolg des Bregenzerwälder Museumstages regelrecht ins Schwärmen. Und in der Tat: in der Wälder Museumslandschaft hat sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten viel getan.

Klares Konzept entwickelt
Aus nach dem Prinzip Zufall zusammengestellten Sammlungen musealer Gebrauchsgegenstände haben traditionsbewusste Idealisten unterstützt von Fachleuten klar strukturierte Einrichtungen geschaffen, die weit über die Region hinaus Beachtung finden. Hinzu kommt eine gegenseitige Abstimmung, die gewährleistet, dass – überspitzt ausgedrückt – nicht in jedem Dorfmuseum das gleiche alte Butterfass und der gleiche Stubenkasten gezeigt werden und so die „Museen“ wie ein Ei dem anderen gleichen.

Auf Schwerpunkte konzentriert
Stattdessen wurde Schwerpunkte gesetzt – Einrichtungen wie die Juppenwerkstatt in Riefensberg, das Frauenmuseum in Hittisau, aber auch die Museumsbahn oder das Alpmuseum uf’m Tannberg und das FIS-Skimuseum in Damüls sind wie das Angelika Kauffmann Museum in Schwarzenberg einzigartig.

Zwei besondere Museen kamen erst in jüngster Zeit dazu: die Dokumentation der Auer Barockbaumeister und das neu aufgestellte Museum Bezau, das mit dem modernen Zubau und dem ausgebauten Dachgeschoss zwei Welten in einem Haus vereinigt.

Gemeinsam gegen Vorurteile
Vor knapp drei Jahren wurde dieses Konzept noch unter einem gemeinsamen Dach zusammengefasst: 14 Ausstellungsbetriebe sind angetreten, den Museen ein besseres Image zu schaffen.

Sehen es als Kulturauftrag
Stellvertretend fasst es Theresia Fröwis zusammen: „Wir wollen zeigen, dass die Museen nicht verstaubt und langweilig sind, sondern mit sehr viel Wissen, Ideen und historisch wertvollen Sammelgütern einen Kulturauftrag erfüllen. Eine Brücke bauen, von der Vergangenheit in die Gegenwart. In architektonisch beeindruckenden Gebäuden auch Wissen darüber vermitteln, wie unsere Vorfahren gelebt und gearbeitet haben.“

Museumstag als Rückenwind
In diesen Bemühungen habe der Museumstag einmal mehr wertvollen Rückenwind gebracht, denn die vielen Besucher, die das Angebot (mit einem Ticket konnten drei Museen nach freier Wahl besucht werden) „waren begeistert und haben den Männern und Frauen, die unsere Museen lebendig halten und mit Herzblut in die Zukunft führen, einen echten Festtag bereitet“, so Fröwis.

Bezau im Fokus
Besonders groß war die Freude im Museum Bezau, das an diesem Tag im Fokus stand. Zum einen waren viele Besucher neugierig, was aus dem geschichtsträchtigen Haus, das erst im vergangenen Herbst wiedereröffnet wurde, durch die umfangreichen Baumaßnahmen geworden ist, zudem läuft dort die Sonderausstellung 150 Jahre Bezauer Handwerkerverein und dann boten Mitgliedern des Schoppernauer Theaters auch noch ein kurzweiliges und humorvolles Theater. Allein die Aufführungen haben mehr als 100 Besucher ins Foyer des Museums gelockt, freute sich das Museumsteam über das Besucherinteresse. STP
