Ein Jahr im Zeichen des FC Lustenau

VN / 03.06.2025 • 14:37 Uhr
Anna Grabherr (20) absolviert derzeit beim FC Lustenau ihr freiwilliges soziales Jahr.
Anna Grabherr (20) absolviert derzeit beim FC Lustenau ihr freiwilliges soziales Jahr.Bernadette von Sontagh

Anna Grabherr hat sich bewusst für ein soziales Jahr mit Kindern entschieden.

Lustenau Montagmorgen, kurz vor acht. Die zwanzigjährige Anna Grabherr schwingt sich beschwingt auf ihr Fahrrad und fährt zum Fußballplatz des FC Lustenau an der Holzstraße. Seit Herbst letzten Jahres absolviert die Lustenauerin dort ihr freiwilliges soziales Jahr und bringt sich mit viel Herzblut in den Verein ein. „Ich helfe überall mit. Morgens erledige ich meist Büroarbeiten, ab Mittag unterstütze ich Huschi vom FC bei der Mittagsbetreuung und am Nachmittag bin ich meist am Fußballfeld als Trainerin im Einsatz“, erzählt sie. Während ihres sozialen Jahres hat Anna viel gelernt, Klarheit über ihre berufliche Zukunft gewonnen und zahlreiche Freundschaften mit Kindern und deren Eltern geschlossen.

Ein Jahr im Zeichen des FC Lustenau: Am Nachmittag ist sie meist auf dem Spielfeld anzutreffen. Dort trainiert sie die Ballspielgruppe und die U7-Kinder.
Am Nachmittag ist sie meist auf dem Spielfeld anzutreffen. Dort trainiert sie die Ballspielgruppe und die U7-Kinder.

Ungewissheit nach der Matura

Nach ihrem Abschluss an der Handelsakademie in Bregenz im vergangenen Jahr war sich die junge Lustenauerin noch unsicher über ihre Studienwahl. „Anstatt einfach drauflos zu studieren, wollte ich mir Zeit geben und entschied mich für ein soziales Jahr“, erklärt sie. Schnell fand sie ihren Weg zum Traditionsverein FC Lustenau, wo sie sich intensiv einbringen konnte. Hier konnte sie für sich herausfinden, ob sie an ihrem ursprünglichen Studienwunsch nach dem Jahr festhalten wird.

Ein Jahr im Zeichen des FC Lustenau: Anna Grabherr ist gerne am FC Platz. Sie hat die Kinder in ihr Herz geschlossen und trainiert sie gerne.
Anna Grabherr ist gerne am FC Platz. Sie hat die Kinder in ihr Herz geschlossen und trainiert sie gerne.

Ein Teil des Vereins

Besonders in Erinnerung bleiben Anna die vielen schönen Erlebnisse mit den Kindern, insbesondere die Organisation von Fußballturnieren. „Es gehört viel dazu, wie das Erstellen eines Spielplans, das Organisieren eines Stadionsprechers und die Kommunikation mit den Trainern“, berichtet sie. Beim Volksschul-Cup durfte sie ihr Organisationstalent unter Beweis stellen. „Für alle Lustenauer Volksschüler den beliebten Cup zu organisieren, war mein größtes Projekt“, erzählt sie stolz. Die positiven Rückmeldungen der Lehrpersonen und die glücklichen Kindergesichter waren ihr größter Ansporn.

Ein Jahr im Zeichen des FC Lustenau: Anna Grabherr kennt sich mittlerweile gut im Fußball aus.
Anna Grabherr kennt sich mittlerweile gut im Fußball aus.

Trainerin auf dem Feld

Anna ist eine wahre Allrounderin und trainiert auch die Ballspielgruppe sowie die U7-Kinder. „Ich hatte zuvor nichts mit Fußball zu tun, aber mittlerweile kenne ich mich gut aus“, sagt sie schmunzelnd. Täglich hilft sie beim FC mit und ist ein fester Bestandteil des Vereins geworden. „Die Kinder sind mir sehr ans Herz gewachsen. Ich kenne mittlerweile viele von ihnen. Das ist schön“, sagt sie.

Ein Jahr im Zeichen des FC Lustenau: Anna Grabherr kennt sich mittlerweile gut im Fußball aus.
Anna Grabherr kennt sich mittlerweile gut im Fußball aus.

Neben dem Fußballplatz engagiert sich Anna auch beim Mittagstisch im Stüble. „Ich helfe bei der Essensausgabe und spiele mit den Kindern, bis sie wieder in die Schule gehen.“ Nach einem Jahr voller Erfahrungen hat Anna nun Klarheit über ihren Studienwunsch. „Ich werde ab Herbst Gesundheits- und Krankenpflege in Dornbirn studieren.“ Sie empfiehlt jedem, der nach der Schule unsicher ist, ein freiwilliges soziales Jahr zu machen. „Diese Erlebnisse sind unbezahlbar und bleiben mir in Erinnerung.“

Noch bis Juli hilft sie beim FC Lustenau mit, bevor sie sich von den vielen Fußballkindern verabschieden wird. „In Zukunft werde ich aber immer wieder zum FC kommen, die Fußballmatches verfolgen und einfach die Zeit im Verein und hier am Platz genießen”, versichert sie. BVS