Warum ein Lustenauer immer gerne seinen Senf dazu gibt

Neues Gebäude, immer währende Botschaft: Lustenauer Senf ist ein Stück Identität der Marktgemeinde.
Lustenau Schön schaut es aus, das von Architektin Julia Kick konzipierte neue Gebäude der Lustenauer Senferei im Glaserweg an der Peripherie des zu entstehenden Gewerbegebiets Heitere im Südwesten der Gemeinde. Holz, was immer der Blick draußen und drinnen erfasst. Und vor allem der unvergleichliche Duft, der sich in der Produktionshalle verbreitet und den Geruchssinn auf angenehme Art und Weise strapaziert.

Über 100jährige Geschichte
Die Geschichte des Lustenauer Senfs dauert schon über 100 Jahre. Nachdem Richard Bösch um die Wende zum 20. Jahrhundert in der benachbarten Schweiz dem kulinarischen Reiz der würzigen Paste erlegen war, baute er in der Rheinstraße eine Produktionsstätte. Bis April des Vorjahres diente das altehrwürdige Gebäude den Senfern als Operationsbasis. Dann ging es mit Produktion, Verwaltung, Vertrieb, Verkaufs- und Schauräumen in die neue Heimat. “Wir brauchten mehr Platz und mehr Kapazität. Umzugspläne gab es schon längst. Jetzt sind wir hier und verfügen über eine Nutzfläche von 1.400 Quadratmetern”, sagt Felix Bösch (44), der gemeinsam mit seinen Cousins Stefan (44) und Schwester Denise (44) das Unternehmen betreibt. Zu diesem Trio zählen noch zwei Mitarbeiter. Als kleines Team schmeißen sie den ganzen Laden.

“So natürlich wie das Produkt”
Das neue Gebäude hat den Anspruch, “so natürlich zu sein, wie das dort produzierte Produkt”, erzählt Architektin Julia Kick. Stichwort Produkt. “Wir produzieren derzeit 19 verschiedene Sorten”, berichtet Felix. Er kümmert sich hauptsächlich um Logistik und Verkauf, seine Cousins um die Produktion. Gemeinsam bewältigen sie die Rundgänge von Besuchern durch die Dauerausstellung mit dem Titel “Dem Senf auf der Spur”.

In attraktiven Schautafeln werden dabei Geschichte und Herstellung des berühmten Lustenauer Senfs dargestellt, ergänzt durch interaktive Elemente und direkte Einblicke in die Produktion und das Herstellungsverfahren des Lustenauer Senfs.

300 Tonnen jährlich
Jährlich werden am Standort 300 Tonnen Senf erzeugt. Viele der Rohstoffe stammen aus der Region. Exportiert wird das Lustenauer Qualitätsprodukt in zahlreiche Länder dieser Welt. Das am weitesten entfernte ist Singapur. Dass Lustenauer Senf in den Feinkostläden Europas zu den Spezialitäten gehört, versteht sich von selbst. Genauso, dass zahlreiche Lustenauer bei Auslandsreisen Bekannten, Verwandten oder Freunden als ein Stück Lustenau eine oder mehrere Tuben Lustenauer Senf mitbringen.
