Gavalinaweg dank Ehrenamt, Spenden und Alpenverein saniert: “Das war richtige Knochenarbeit”

VN / 21.07.2025 • 13:33 Uhr
Gavalinaweg dank Ehrenamt, Spenden und Alpenverein saniert: "Das war richtige Knochenarbeit"
Der Gavalinaweg oberhalb von Lorüns ist wieder besser begehbar. Fotos: Karl-Heinz Dobler

Der Wanderweg auf den Gavalinakopf und zum Gavalinajoch wurde vom Alpenverein Bludenz und freiwilligen Helfern umfassend saniert.

Lorüns Ein landschaftlich reizvolles, aber selten besuchtes Bergziel hoch über Lorüns sind die Gavalinaalpe und der Gavalinakopf. Ihr zunehmend zugewachsener und verfallener Wanderweg wurde nun von neun Männern aufwendig saniert.

Alpenverein Bludenz-Bürs, Gavalinaweg, Instandsetzung, Wegewarte, Wegebautrupp
Ab der Alpe wurden auf dem weiteren Weg Markierungspflöcke gesetzt, um die Orientierung zu erleichtern.

Den Weg auf die Alpe und zum Gipfel hielt über Jahrzehnte der Lorünser Peter Batlogg ehrenamtlich in Schuss, bis es seine Gesundheit und sein Alter nicht mehr zuließen. Seither verfiel der Weg zusehends: umgestürzte Bäume, Steinschlag, nachwachsende Büsche, Jungbäume und Latschen machten ihn zunehmend unpassierbar. Aufgrund der Länge war es der Gemeinde Lorüns nicht möglich, den Weg mit eigenen Kräften zu erhalten, da zusätzlich ein weiteres Netz an Wanderwegen gepflegt werden muss.

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Karl-Heinz Dobler (l.) und Thomas Gmeiner zählen zu den Helfern, die den Gavalinaweg instand gesetzt haben. VN/JUN

Ehrenamtlicher Einsatz

Im Frühjahr 2025 trat deshalb der Alpenverein Bludenz mit dem Angebot an die Gemeinde heran, den Weg mit ehrenamtlichen Kräften des Wegeteams des Alpenvereins Bludenz und freiwilligen Helfern zu sanieren. Auch das Forstamt der Stadt Bludenz bot an, die umgestürzten Bäume zu entfernen, da der Weg über Grundbesitz der Stadt Bludenz verläuft.

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Mit Motorsäge bewaffnet haben die Wegebauer die Latschen zurückgeschnitten.

Am 4. Juli war es so weit: Sechs Männer des Wegeteams des Alpenvereins Bludenz und drei freiwillige Helfer teilten sich die Strecke in vier Arbeitsabschnitte auf. Ein Team richtete den Weg von Lorüns bis zum Bösen Tritt, das zweite Team den Abschnitt vom Bösen Tritt bis zur Alpe, das dritte Team arbeitete von der Alpe bis zum Gavalinajoch, und das vierte Team nahm sich den Weg bis zum Gavalinakopf vor. Mit Motorsägen, Motorsensen, Astscheren, Pickeln und Schaufeln wurde der gesamte Weg von der Ill bis zum Gavalinajoch beziehungsweise zum Gavalinakopf wieder instand gesetzt.

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So haben nicht nur die Wanderer wieder mehr Platz, sondern auch die Flora und Fauna.

„Auf der gesamten Strecke wurden Latschen und Gebüsche zurückgeschnitten, kleinere Hangrutsche beseitigt, Steine und Holz entfernt, Totholz entsorgt und ab der Gavalinaalpe Markierungspflöcke gesetzt“, erzählt Thomas Gmeiner vom Alpenverein Bludenz. Von Lorüns bis zum Bösen Tritt wurde der Weg zusätzlich ausgemäht. Die Männer leisteten an diesem Tag fast 80 Stunden ehrenamtliche Arbeit. Der professionelle Wegebautrupp des Alpenvereins Vorarlberg wird im Bereich des Bösen Tritts demnächst noch die Seilversicherung erneuern. Damit wäre die Instandsetzung des Weges vorläufig abgeschlossen.

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Blick hinab auf Bludenz.

„Das war richtige Knochenarbeit“, sagt einer der freiwilligen Helfer, Karl-Heinz Dobler. „Da merkst du die Höhenmeter.“ Rechts und links des Wanderweges habe man großflächig abgeholzt, sodass Wanderer, Flora und Fauna wieder mehr Platz haben.

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Die Sonne zeigte sich dann doch noch.

Die Firma Wucher Helicopter spendierte den Transport eines Bautrupps samt Werkzeug auf das Gavalinajoch. Toni Schallert und die Bergrettung Bludenz-Bürs unterstützten mit Fahrdiensten.

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Insgesamt neun Männer (freiwillige Helfer und der Wegebautrupp des Alpenvereins) haben in 80 Arbeitsstunden den Gavalinaweg saniert.

Lohnende Wanderziele

Bis zur Alpe sind 1000 Höhenmeter auf nur vier Kilometer zu bewältigen. Vom Fußballplatz in Lorüns aus muss man mit etwa zweidreiviertel Stunden Aufstiegszeit rechnen. Auf den Gavalinakopf kommen nochmals rund 400 Höhenmeter und eine gute Stunde hinzu. Natürlich ist auch ein Weiterweg über das Gavalinajoch zur Sarotlahütte oder zur Ochsenalpe beziehungsweise Nonnenalpe möglich. Als Gipfelziele bieten sich neben dem Gavalinakopf auch die Gottvaterspitze sowie Kleiner und Großer Valkastiel an.

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Der Weg hinunter ins Tal ist lang.
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Nicht nur Latschen, sondern auch Gebüsche und Jungbäume wurden zurückgeschnitten.
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Jetzt ist der Weg wieder besser begehbar.
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Der Weg durch die Latschen muss erstmal gefunden werden.
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Bis zum Gavalinajoch hat das Wegebauteam den Weg hergerichtet.