Hohenweiler vor nächstem Etappenziel

VN / 24.07.2025 • 12:14 Uhr
Das größte Bauprojekt in der Hohenweiler Geschichte, eine Wohnanlage mit 43 Einheiten und zwei bis vier Geschäftsflächen geht in die Zielgerade, alle fünf Häuser sind unter Dach, erste Wohnungen sollen im Spätherbst bezogen werden. PETER STRAUSS
Das größte Bauprojekt in der Hohenweiler Geschichte, eine Wohnanlage mit 43 Einheiten und zwei bis vier Geschäftsflächen geht in die Zielgerade, alle fünf Häuser sind unter Dach, erste Wohnungen sollen im Spätherbst bezogen werden. STP

Fertigstellung und Bezug erster Wohnungen der Zentrumsverbauung im Spätherbst

Hohenweiler Im Jahre 802 wird Hohenweiler, nördlichste Gemeinde des Landes, erstmals urkundlich erwähnt. 2002 wurde deshalb das 1200-Jahr-Jubiläum der Gemeinde groß gefeiert – mit Eröffnung des Dorfsaals samt Kindergarten und Vereinsheimen des Musikvereins und der Schützen. Das Jubiläum war zugleich Startschuss für ein ehrgeiziges und ambitioniertes Langzeitprojekt, mit dem das Zentrum seither völlig umgekrempelt wird.

Hohenweiler vor nächstem Etappenziel: Die Kindergarten-Erweiterung ist bereits in Bau, die Kleinkinderbetreuung ist in Planung.
Die Kindergarten-Erweiterung ist bereits in Bau, die Kleinkinderbetreuung ist in Planung.

Kaum mehr wiederzuerkennen

Und in der Tat: Wer einige Jahre nicht mehr durch das Dorf gefahren ist, erkennt heute das Zentrum nicht mehr: wo noch vor wenigen Jahren freie Flächen „gähnten“, stehen heute eine 2019 bezogene Kleinwohnanlage der Vogewosi, das ebenfalls 2019 eröffnete Feuerwehr-Gerätehaus und fünf Rohbauten der großen Zentrumsverbauung, in der in wenigen Monaten die ersten Wohnungen bezogen werden. Dahinter versteckt wurde zudem das Maurer-Haus, ehemals Tante-Emma-Laden von Hohenweiler, umgebaut, erweitert und durch eine Verdichtung zu einer kleinen Wohnanlage mit einem Dutzend Einheiten entwickelt.

Hohenweiler vor nächstem Etappenziel: Mit der Vogewosi-Anlage, die 2019 bezogen wurde, begann die Hohenweiler Wohnbau-Offensive, mit der bis 2027/28 rund 100 Wohnungen errichtet werden.  
Mit der Vogewosi-Anlage, die 2019 bezogen wurde, begann die Hohenweiler Wohnbau-Offensive, mit der bis 2027/28 rund 100 Wohnungen errichtet werden.  

Der nächste Schritt steht bevor

Die schon in Betrieb genommenen bzw. vor Fertigstellung stehenden Projekte sind nur der Anfang eines Gesamtkonzeptes, das in naher Zukunft u. a. auch den Neubau der Volksschule, des Bauhofs und die Adaptierung eines vor vielen Jahren aufgelassenen Gasthauses als neuen Sitz der Gemeindeverwaltung umfasst.

Hohenweiler vor nächstem Etappenziel: Mario Kmenta: „Zwei Drittel der Wohnungen sind verkauft, die ersten werden Ende Oktober bezogen.“
Mario Kmenta: „Zwei Drittel der Wohnungen sind verkauft, die ersten werden Ende Oktober bezogen.“

Bevor die Gemeinde diese kommunalen Vorhaben in Angriff nimmt, setzt der Wohnbau noch einmal Akzente: In Rufweite der genannten Projekte errichtet die Wohnbauselbsthilfe eine Anlage mit drei Dutzend Wohnungen – Vorbereitungen dazu laufen bereits, der mehrfach verschobene Spatenstich ist für September geplant.

Hohenweiler vor nächstem Etappenziel: Werner Hagen: „Über die Aufteilung der Büro- und Geschäftsflächen werden noch abschließende Verhandlungen geführt.“
Werner Hagen: „Über die Aufteilung der Büro- und Geschäftsflächen werden noch abschließende Verhandlungen geführt.“

Fazit: In einem Zeitraum von rund zehn Jahren entstehen in vier Anlagen im Hohenweiler Zentrum rund 100 Wohnungen. Um diese gewaltige Wohnbauleistung in eine Relation zu bringen: 100 Wohnungen bei 1395 Einwohnern würde vergleichsweise bedeuten, dass Dornbirn mit seinen gut 52.000 Einwohnern rund 3.750 Wohnungen errichten würde. Auf ganz Vorarlberg mit rund 412.000 Einwohnern hochgerechnet wären es mehr als 29.500 Wohnungen in zehn Jahren, pro Jahr fast 3000.

Kindergarten-Erweiterung

Auf den bereits eingesetzten und in den nächsten Jahren noch zu erwartenden Bevölkerungszuwachs hat die Gemeinde bereits reagiert: der Kindergarten wird erweitert und die Planungen für die Kleinkinderbetreuung laufen.

Weitsicht schuf die Basis

Einen Termin für den Abriss und Neubau der Volksschule gibt es noch nicht, das Projekt ist jedoch zeitnah alternativlos. Stellt sich die Frage, wie das eine kleine Gemeinde finanziell stemmen kann.

„Wir haben“, so Bürgermeister Wolfgang Langes, vor etwa zehn Jahren in Zusammenarbeit mit externen Experten und der Bevölkerung einen Masterplan entwickelt und dann für die Finanzierung einen Partner mit ins Boot geholt.“

Diese Trägergesellschaft, die sogenannte Projekt- und Strukturentwicklungsgenossenschaft (PSG), an der die Gemeinde zu 60, die Raiba Leiblachtal zu 40 Prozent beteiligt ist, finanziert die anstehenden kommunalen Vorhaben.

Dass die Gemeinde überhaupt in der Lage ist, diese Großprojekte zu initiieren, ist der Weitsicht ihrer Kommunalpolitiker zu danken, die in den vergangenen Jahrzehnten Liegenschaften im Zentrum aufkaufte: das Gasthaus Adler mit Landwirtschaft, Boch- und Linderhof, Gasthaus Löwen und zuletzt das Maurer-Haus.

„Liegenschaften“, so Langes, „die wir jetzt selbst nutzen oder – mit Gewinn – weiterverkaufen konnten, um Mittel für unsere großen Vorhaben – Schule, Rathaus usw. – zu lukrieren,“ STP