
Stehli schaltet auf der Schotterpiste den Turbo ein
Team-Vorarlberg-Fahrer gewinnt Gravel-World-Series-Rennen in Halmstad und ist nun Zweiter im World-Series-Ranking
Halmstad Team Vorarlberg darf feiern: Felix Stehli, 24 Jahre jung und längst mehr als ein Versprechen, hat sich im internationalen Gravel-Zirkus endgültig in die absolute Weltspitze geschoben. Der Schweizer Profi, im zweiten Jahr im Dress der Vorarlberger Equipe, glänzte in Halmstad/Schweden mit einer beeindruckenden Serie: Rang zwei, Rang sechs, Rang eins. Die erfreuliche Konsequenz: Stehli ist nun die Nummer zwei der UCI-Weltrangliste.

Ein Auftakt nach Maß
Schon beim Prologzeitfahren über 17 Kilometer ließ der smarte Schweizer seine Klasse aufblitzen. Nur sieben Sekunden fehlten auf den Tagessieg – geschlagen lediglich vom Lokalmatador Jonas Lindberg. Ein Fingerzeig, dass mit Stehli in Skandinavien zu rechnen war.
Von wegen Rückschlag
Der Samstag brachte zunächst Ärger: Ein Reifendefekt kostete gleich drei Stopps. Doch anstatt sich frustriert hängen zu lassen, zündete Stehli die nächste Aufholjagd. Über 140 Kilometer und 2000 Höhenmeter arbeitete er sich zurück ins Spitzenfeld und belegte am Ende den sechsten Platz. Besonders bemerkenswert: Im Sprint ließ er nicht nur den Deutschen Schotter-Spezialisten Pauls Voss stehen, sondern verwies auch World Tour-Star Romain Bardet (PicNic PostNL) auf die Plätze.

Krönung am Sonntag
Das große Finale gehörte dann ganz ihm. Auf der dritten Etappe über 100 Kilometer nahm Stehli das Rennen früh in die Hand. Schon nach zwei Kilometern setzte er die entscheidende Attacke, nur zwei Konkurrenten konnten folgen. Im Schluss-Sprint bewies er die besseren Beine, gewann eindrucksvoll vor Anton Stensby (Team Coop-Repsol) und sicherte sich damit auch die Gesamtwertung des Gravel-“Grit n Grind”-Rennens.

Motivation ist hoch
„Ich bin super glücklich mit diesem Wochenende. Ohne den Defekt am Samstag wäre vielleicht noch mehr möglich gewesen, aber das gehört im Gravel dazu. Umso schöner, jetzt schon meinen zweiten Saisonsieg eingefahren zu haben“, so ein strahlender Stehli nach dem Rennen.

Mit diesem Erfolg schiebt sich der Team-Vorarlberg-Profi in der Weltrangliste auf Platz zwei – und reist damit voller Selbstvertrauen zum nächsten Höhepunkt: Am 23. August steht er beim Gravel World Series in Italien, in Fubine, gemeinsam mit Daniel Geismayr am Start. Ein Duo, das den Schotter-Fans jede Menge Spektakel verspricht.