Wälder Tourismus bei Halbzeit im Plus

Nach drei von sechs Sommermonaten liegen Nächtigungen hauchdünn über dem Vorjahrergebnis.
Egg Wechselbäder für den Bregenzerwald-Tourismus: nach einem schmerzlichen – aber feiertags-bedingt erklärbarem – Einbruch der Nächtigungszahlen im Mai machte ein goldener Juni alle Einbußen mehr als wett, ehe dann ein durchschnittlicher Juli wieder einen kleinen Schritt zurück bedeutete. Unter dem Strich bleibt bei Halbzeit – drei von sechs Sommermonaten – ein hauchdünnes Plus von exakt 1024 Übernachtungen, das sind bei insgesamt 387,651 Nächtigungen 0,26 Prozent.

Au als starker Dämpfer
Wie schon in den vergangenen Monaten hat dabei die Gemeinde Au das Gesamtergebnis stark gedämpft: Wie mehrfach berichtet, haben gleich drei große Hotels (Adler, Krone und Post) noch Ende der Wintersaison geschlossen, um millionenschwere Modernisierungen vorzunehmen. Ende Juli haben zwar Post und Adler wieder Gäste begrüßt, spürbaren Niederschlag in der Statistik brachte das jedoch noch nicht – gegenüber dem Juli-Ergebnis von 2024 fehlen in Au heuer fast 7000 Übernachtungen, für die erste Sommerhälfte (Mai bis Juli) sind das 16.000. Das entspricht immerhin mehr als vier Prozent.

Minus 2,5 Prozent im Juli
In 15 der 22 Wälder Gemeinden lagen im Juli 2025 die Nächtigungszahlen unter jenen des Vorjahrsmonats. Neben Au verzeichneten vor allem Lingenau (minus 1000), Schoppernau (minus 800), Schwarzenberg (minus 700) und Alberschwende (minus 500) deutliche Einbußen, die von den „Gewinnern“ nicht wettgemacht werden konnten. Insgesamt wurden im Juli im Bregenzerwald rund 180.000 Übernachtungen gebucht, rund 4700 (2,5 Prozent) weniger als im Juli 2024.

Damüls und Warth
Am stärksten zulegen konnten dabei Damüls mit einem Zuwachs von rund 3300 Nächtigungen gegenüber Juli 2024 und Warth, wo 2150 zusätzliche Übernachtungen verzeichnet wurden.

In Hittisau, Mellau und Schröcken lagen die Steigerungen zwischen 350 und 500 Nächtigungen. Die Halbzeitbilanz ist ein Spiegelbild der Juli-Ergebnisse, auch hier führt Damüls die Liste mit einem Zuwachs von fast 9000 Nächtigungen klar an, Warth folgt mit Abstand und 3100 Nächtigungen vor Mellau (plus 2700) und Schröcken (1500). Vierstellig (jeweils rund 1000 Übernachtungen) sind auch die Steigerungen in Bizau und Doren.
Verspäteter Saisonstart
Aus Au kommen indes gute Nachrichten aus den Hotels, die die Wintersaison vorzeitig beendet hatten, um im Laufe des Sommers nach Abschluss umfangreicher Modernisierungsarbeiten wieder in Betrieb zu gehen: Der verspätete Saisonstart fand bei zwei der drei Häusern bereits statt, die Krone will im September wiedereröffnen. Der Adler feierte, wie berichtet, termingerecht Wiedereröffnung, auch in der Post läuft der Betrieb wieder voll. Dort wurden die Arbeiten sogar früher als geplant abgeschlossen und den Gästen stehen einzigartige und faszinierende „Wasserspiele“ zur Verfügung: Hallenbad und Wellnessbereich wurden einem gründlichen Facelifting unterzogen und durch neue Attraktionen ergänzt: ein fünf mal vierzehn Meter großer Pool, Kinderplanschbecken, Höhlenbad und vor allem die Wasserrutschenwelt mit der spektakulären Röhrenrutsche begeistern große und kleine Gäste in einem Haus mit einer außergewöhnlichen Geschichte: Ursprünglich war das Haus Argenau 100 das Postamt von Au – mit aller Infrastruktur, denn damals wurden hier sogar die Pferde der Postkutsche gewechselt.
Diese Ära war freilich längst Geschichte, als Fritz Reich 1958 das Haus seiner Eltern übernahm und das Café Reich eröffnete und bald zur Grillstube Reich erweiterte. Ab 1966 wurde das Gasthaus „Alte Post“ in vielen Schritten zum heutigen Top-Hotel entwickelt. STP