Die Bregenzerwälder Kunstszene sichtbar gemacht

Kunstwettbewerb: Vernissage mit 22 Künstlerinnen und Künstlern.
Lingenau Lingenau wurde am Wochenende zum Schauplatz zeitgenössischer Kunst aus der Region. Bei der Vernissage des Bregenzerwälder Kunstwettbewerbs als Vorlauf zur großen Herbstausstellung „Kunstbräu“ wurde eine eng vernetzte Künstlergemeinschaft sichtbar gemacht.

Forderndes Thema
„Wenn Worte nicht reichen“, lautete das Thema des Kunstwettbewerbs. Aus der Bregenzerwälder Kunstszene setzten Rita Singer, Alice Weber, Henriette Trauer, Elena Schertler, Trudi Jackl, Roland Zimmermann, Nicole Scheffknecht, Edith Rinner, Annerose Willam, Armin Nussbaumer, Jäs, Leah Dorner, Ilona Griss Schwärzler, Daniela Bechter, Stella Myraf, Christine Krainer, Gisela Vüllers, Arno Hagspiel, Hanno Metzler, Galina Dressel, Lugh Hastur und Katharina Böhler ihre Ideen in Malerei, Grafik, Installation, Skulptur und Video um. „Kunst beginnt dort, wo Sprache endet. Stille öffnet einen Raum, der jenseits der Sprache liegt“, betonte Vernissageredner Thomas Schiretz.

Junge Gewinnerinnen
Das Videoprojekt von Leah Dorner und Stella Myraf wurde von der Jury zum besten Werk der Ausstellung gekürt. „In ,Dripping News’ verschmelzen diplomatische Kühle, sprachliche Zensur und Überhitzung zu einer absurden Medienperformance. Ein Reporter im Anzug berichtet vor der US-amerikanischen Botschaft in Athen. Eine gefrorene Zunge erschwert das Sprechen während ein Text mit wissenschaftlich-absurden Schlagzeilen über das Verhältnis von Klima, Macht und Sprache über den Bildschirm läuft“, heißt es in der Werkbeschreibung. Für Jurymitglied Norbert Mayer haben die jungen Künstlerinnen zu dem Thema ohne Worte Deutliches gesagt. Das Werk wurde mit 500 Euro Preisgeld ausgezeichnet, gesponsort von Köb Finanz.

Großes Besucherinteresse
Bei ihrer Begrüßung in dem großzügigen Raum eines ehemaligen Blumengeschäfts zeigte sich Juliana Krump, Leiterin des Kulturbüros Bregenzerwald, sehr erfreut über das riesige Besucherinteresse. Architekt Norbert Kaufmann und Künstler Chris Feuerstein erläuterten den Hintergrund für den Wettbewerb samt Ausstellung.

Zahlreiche Kunstschaffende stammen aus dem Bregenzerwald oder leben dort. Dennoch fehlte es bislang an ausreichenden Plattformen, um heimische Werke sichtbar zu machen und regionale Sammlerinnen und Sammler sowie Kommunen stärker zu vernetzen. Kunstbräu VORLAUF reagierte darauf: Der Wettbewerb dient der Sichtbarmachung der Bregenzerwälder Kunstszene, stärkt Selbstbewusstsein und zeigt Perspektiven der Region als Wirkungs- und Arbeitsstätte für Künstlerinnen und Künstler. Aus regelmäßigen Treffen und gemeinsamer Arbeit entstand die Vision, das kreative Potenzial im Bregenzerwald gezielter zu fördern.

Mit dem Thema „Wenn Worte nicht reichen“ bot die Ausstellung Raum für Interpretation und Dialog zwischen Künstlern, Werk und Publikum und stärkte die Region als Ort kreativer Produktion und kultureller Begegnung. Unter den vielen interessierten Besuchern machten sich auch die Bürgermeister Philipp Fasser (Lingenau), Hubert Graf (Bezau) und Klaus Sohm (Alberschwende) sowie Bernhard Bereuter (AMS) ein Bild von der Ausstellung. ME






