Dornbirn widmet den Kinderrechten einen eigenen Platz

VN / 28.08.2025 • 15:27 Uhr
Konzeptbesprechung für die Umsetzung des Platzes.
Konzeptbesprechung für die Umsetzung des Platzes. SOR

Schilder im Kulturhauspark sollen spielerisch zeigen, was Kinderrechte bedeuten.

Dornbirn Kinderrechte bekommen nun in Dornbirn einen festen Platz. Im Kulturhauspark werden bald Schilder aufgestellt, die die Rechte der Kinder sichtbar und erlebbar machen. Besucherinnen und Besucher können sich dort über die UN-Kinderrechtskonvention informieren und die Inhalte spielerisch kennenlernen.

Vorläufige Skizze der Jugendbotschafter für den Kulturhauspark.
Vorläufige Skizze der Jugendbotschafter für den Kulturhauspark.

Der Kinderrechteplatz ist ein öffentlicher Raum, an dem ein paar wichtige Kinderrechte vorgestellt und kindgerecht erklärt werden. Die Tafeln werden so gestaltet, dass sie nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch zur Interaktion einladen. Ein Beispiel ist das Recht auf Spiel und Freizeit, das durch ein Schild am Spielplatz dargestellt wird und mit einem Loch versehen ist, um zum Beispiel einen Ball hindurchzuwerfen. „Kinderrechte sollen nicht nur auf Papier stehen, sondern auch mitten im Stadtleben präsent sein“, erklärt Jugendbotschafterin Viola Amann.

Die Kinderbotschafter designen die Schilder für den Kinderrechteplatz.
Die Kinderbotschafter designen die Schilder für den Kinderrechteplatz.

Entstehung und Initiative

Initiiert wurde das Projekt von den Jugendbotschafterinnen und -Botschaftern der Caritas-Auslandshilfe. Die „Jubos“ sind junge Engagierte, die sich für die UN-Kinderrechte und die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) starkmachen.

Kinder- und Jugendbotschafter planen die Aufteilung der Schilder.
Kinder- und Jugendbotschafter planen die Aufteilung der Schilder.

Ursprünglich war geplant, auch einen Menschenrechteplatz in Dornbirn einzurichten. Nicole Kantner, Gründerin der Jugendbotschafterinnen schlug jedoch vor, stattdessen einen Kinderrechteplatz zu schaffen. In Vorarlberg gibt es bereits einen Menschenrechteplatz in Bregenz, daher lag es nahe, in Dornbirn die Kinderrechte mehr in den Mittelpunkt zu stellen.

Kulturhauspark als idealer Standort

Auf Wunsch der Jugendbotschafter wurde der Kulturhauspark als Standort ausgewählt, weil er zentral liegt, leicht erreichbar ist und von vielen Familien genutzt wird. Zugleich bietet er die passende Infrastruktur. Beispielsweise wird beim Bücherschrank das Recht auf Bildung sichtbar. „So werden Kinderrechte mitten im Alltag präsent“, erklärt Jugendbotschafterin Viola Amann.

Ein Spielplatz soll für das Kinderrecht Spiel und Freizeit stehen.
Einer der beiden Spielplätze soll für das Kinderrecht Spiel und Freizeit stehen.

Partnerorganisationen übernehmen Verantwortung

Die Umsetzung erfolgt in Kooperation mit mehreren Partnerorganisationen, die jeweils die Schirmherrschaft für ein Schild übernehmen. Diese Partner tragen zur Finanzierung bei und sorgen dafür, dass die Schilder auch langfristig instandgehalten werden. Geplant sind insgesamt 13 Tafeln, elf davon stellen jeweils ein Kinderrecht vor, eine weitere vermittelt die gesamte Kinderrechtskonvention und eine weitere kennzeichnet den Kinderrechteplatz.

Hier wird das Schild für Schutz vor Krieg und auf der Flucht platziert.
Hier wird das Schild für Schutz vor Krieg und auf der Flucht platziert.

Gelebte Jugendpartizipation

Kinderbotschafterinnen und -Botschaftern konnten ihre Ideen für Veranstaltungen und Planung, sowie die Gestaltung der Schilder einbringen, die Jugendbotschafterinnen und -Botschafter koordinieren die Umsetzung. „Es wird oft von Partizipation gesprochen, aber selten wirklich gelebt. Bei diesem Projekt wollten wir bewusst Kinder und Jugendliche von Anfang an miteinbeziehen“, betont Nicole Kantner.

Zum Bücherschrank kommt das Schild mit Recht auf Bildung.
Zum Bücherschrank kommt das Schild mit Recht auf Bildung.

Unterstützung durch die Stadt Dornbirn

 Auch die Stadt Dornbirn unterstützt das Vorhaben. Vizebürgermeister Alexander Juen erklärt: „Kinderrechte gelten für uns alle. Darum ist es wichtig, ihnen einen Platz zu geben, sichtbar, mitten im öffentlichen Raum.“ Dass der Kulturhauspark gewählt wurde, überzeugte ihn besonders: „Der Park ist bunt, vielseitig und wird von vielen Familien genutzt. Genau dort erreichen wir die Menschen.“

Bei der Essbaren Stadt wird das Schild für ausreichende und nahrhafte Nahrung aufgestellt.
Bei der Essbaren Stadt wird das Schild für ausreichende und nahrhafte Nahrung aufgestellt.

 Zugleich siehe er darin eine Signalwirkung: „Dornbirn hat in vielen Bereichen eine Vorreiterrolle und das kann auch bei den Kinderrechten so sein. Wenn Kinderrechte spielerisch erlebbar werden, lernen Kinder und Erwachsene gleichermaßen, wie wichtig sie sind.“ SOR