Noch einmal „Vorsicht Viehtrieb!“

VN / HEUTE • 11:58 Uhr
Die Alpe Ifer ist eine der größten Alpen des Landes.
Die Alpe Ifer ist eine der größten Alpen des Landes.

Ifer und Halden schließen am Montag das große „Huozüho“ im Bregenzerwald ab.

Alberschwende Noch einmal ist auf der L 200 die Geduld der Autofahrer gefordert, wenn es am Samstag zwischen Egg und Alberschwende ab dem Vormittag „Vorsicht Viehtrieb!“ heißt, weil die Herden von den Alpen Ifer und Halde nach Alberschwende ziehen.

Geschafft! Wenn die Herde von der Alpe Halden am frühen Montag-Nachmittag auf den Alberschwender Dorfplatz einbiegt, bedeutet das auch das Ende des großen „Huozühos“ im Bregenzerwald. PETER STRAUSS
Geschafft! Wenn die Herde von der Alpe Halden am frühen Montag-Nachmittag auf den Alberschwender Dorfplatz einbiegt, bedeutet das auch das Ende des großen „Huozühos“ im Bregenzerwald.

„Huozüho“ wird abgeschlossen

Tausende Kühe und Galtvieh sind zwischen Ende August und Mitte September – vorzugsweise am Wochenende – von den Hochalpen auf dem Weg in die Talbetriebe oder Vorsäße unterwegs und verursachen vor allem auf der Hauptverkehrsader des Bregenzerwaldes, der L 200, erhebliche Verkehrsbehinderungen.

Für das letzte Stück des Weges zu den Bauern im Rheintal wird das Alpvieh in Alberschwende auf Viehtransporter verladen.  Nach einem Sommer in
Für das letzte Stück des Weges zu den Bauern im Rheintal wird das Alpvieh in Alberschwende auf Viehtransporter verladen. Nach einem Sommer in “Älplerfreiheit” zögern die Tiere meist vor dem Schritt ins Eingesperrtsein. 

Um den Heiligkreuztag

Es begann mit den Herden, die zur Uralp in Au zogen, um dort an ihre Besitzer übergeben zu werden. „D’r Wöster“ machte sich von Lech auf die zweitägige Reise auf die Voralpen im Gemeindegebiet von Dornbirn und auch Schwarzenberg oder Mellau feierten die Heimkehr „ihres“ Alpviehs.

   Alberschwende und die Älpler von Ifer und Halden laden am Montag zum traditionellen Alptag ein.
  Alberschwende und die Älpler von Ifer und Halden laden am Montag zum traditionellen Alptag ein.peter strauss

An der jahrhundertealten Tradition, das Alpvieh am – oder um – den Heiligkreuztag (14. September) ins Tal zu bringen, halten die Älpler der Alpen Ifer und Halden bis heute fest und treiben deshalb ihr Vieh erst relativ spät ins Tal. Weil der 14. September heuer auf einen Sonntag fällt, haben die Älpler ihr „Huozüho“ um einen Tag auf Montag, 15. September, verschoben.

Glocken und Schellen werden sorgfältig gereinigt und kommen dann für gut neun Monate ins Depot, ehe sie Ende Juni/Anfang Juli dort für den Alpauftrieb wieder herausgeholt werden.
Glocken und Schellen werden sorgfältig gereinigt und kommen dann für gut neun Monate ins Depot, ehe sie Ende Juni/Anfang Juli dort für den Alpauftrieb wieder herausgeholt werden.

Zwei der größten Alpen

Wer am späteren Montag-Vormittag auf der L 200 unterwegs ist, sollte deshalb mehr Zeit einplanen, denn das Alpvieh könnte ihn erheblich aufhalten, zählen doch Ifer und Halden mit jeweils rund 400 Tieren zu den größten Alpen des Landes. Auch wenn ein Teil des Viehs schon unterwegs an ihre Besitzer übergeben wird, sind noch große Herden bis Alberschwende auf der Straße.

Rund fünfeinhalb Stunden sind gut 400 Tiere von der Alpe Ifer unterwegs, kaum weniger sind es, die von der Alpe Halden etwa zwei Stunden länger unterwegs sind.

Gegen Mittag wird der Ifer auf dem Alberschwender Dorfplatz erwartet, die Halden-Herde wird am frühen Nachmittag erwartet. Ab 11 Uhr gibt es auf dem Dorfplatz um die Linde das traditionelle Älplerfest mit Musik und Bewirtung. Traditionell ein zünftiges Älplerfest für Einheimische und Urlauber – und vor allem für das Alppersonal, das den Abschluss eines guten Alpsommers feiern kann. STP