“Ein 100 Millionen-Schilling-Filmprojekt”

Heimat / HEUTE • 16:30 Uhr
Gabi Juen, Arno Fricke, Fredi Immler, Pepi Ehrlich, Pfarrer a. D. Joe Egle, Heinrich Sandrell und Ernst Immler freuten sich über die gelungene Veranstaltungsreihe zum Jubiläum
Gabi Juen, Arno Fricke, Fredi Immler, Pepi Ehrlich, Pfarrer a. D. Joe Egle, Heinrich Sandrell und Ernst Immler freuten sich über die gelungene Veranstaltungsreihe zum Jubiläum “30 Jahre Schlafes Bruder”, hier am Kirchplatz in Gaschurn.Gerhard Scopoli

Schlafes Bruder-Dreh brachte in den 1990ern enorme Journalisten-Besuchsfrequenz.

Gaschurn Auf dem gleichnamigen Bestseller des Schriftstellers Robert Schneider basiert der Film “Schlafes Bruder”. Vor 30 Jahren wurde das Werk in Gaschurn uraufgeführt. Der ehemalige Tourismusdirektor der Gemeinde Gaschurn und von Montafon Tourismus, Arno Fricke erinnerte sich: “Die eigentlichen Stars neben der Starbesetzung Ben Becker, Dana Vavrova und André Eisermann waren für mich die heimischen Statisten, ganz speziell Kinder.” Die beste Schauspielerin sei für seine Begriffe Michaela gewesen – sie hat Trisomie 21. “Michaela erbrachte hervorragende Leistungen. Von ihr könnte man menschlich noch vieles lernen”, betont er.

Er und seine Kollegen hätten sich um die Berichterstatter gekümmert. So wurden etwa Journalistenreisen nach Österreich organisiert. Der Aufhänger waren die Dreharbeiten. So wurde Gaschurn zum Fixort dieser Reisen. “Wir hatten während der Dreharbeiten eine, in dieser Größenordnung noch nie dagewesene Journalisten-Besuchsfrequenz. Im Hochmontafon wurden alles begrüßt, was Rang und Namen hatte. Die führenden Tageszeitungen haben sich fast wöchentlich die Klinke in die Hand gedrückt. Im Vorfeld hätten sich die Journalisten ein detailliertes, zeitlich abgestimmtes Programm gewünscht. Besonders wichtig sei ihnen ein persönliches Gespräch mit dem Starregisseur Joseph Vilsmaier gewesen, der seine Karriere als Kameramann begonnen und im Laufe seiner Karriere sämtliche Filmpreise abgeräumt hat. Bei Schlafes Bruder sei er als Kameramann, Regisseur und Produzent tätig gewesen. “Er war für die gesamte Sponsorensuche zuständig. Das war vor 30 Jahren ein Gesamtprojekt von 100 Millionen Schilling. Er musste fortlaufend versuchen, im Fernsehen, Radio und in den Printmedien zu sein”, informiert Arno Fricke. Zeitlich habe man alle Anfragen immer vollinhaltlich bestätigt, doch abgesprochen gewesen sei gar nichts, denn Terminabstimmungen mit Sepp Vilsmaier und Heinrich Sandrell wären völlig unmöglich gewesen. Irgendwie, irgendwo und irgendwann habe er dennoch die beiden mit der ganzen Journalistenschar zusammengebracht und am Ende des Tages seien “eigentlich immer alle zufrieden gewesen und die Berichte ehrlich gesagt hervorragend”. SCO