Alles außer parken

Beim Parking Day wurden Parkflächen zu Begegnungs- und Mitmachzonen.
Dornbirn Ein ungewöhnliches Bild bot sich den Passanten am Freitag in der Dornbirner Innenstadt: Wo sonst Autos parken, standen Infoständer, Tische und Stühle, es wurde gegessen, gespielt, jongliert, gelesen und diskutiert. Dornbirn beteiligte sich zum zweiten Mal am internationalen Parking Day, einer Bewegung, die vor 20 Jahren in den USA begann und inzwischen weltweit umgesetzt wird. Der Aktionstag hat zum Ziel, Beiträge und Denkanstöße zur Reurbanisierung von Innenstädten zu geben und Menschen jeden Alters zu motivieren, öffentliche Räume neu zu erleben.

Gutes Feedback
Nach dem Motto “Freiraum statt Parkplatz” verwandelten Bürger, Einrichtungen, Vereine und Initiativen einzelne Parkflächen in kleine Mitmach-Oasen. Organisiert wurde der Aktionstag von der Initiative “Stadt.Leben.Dornbirn” gemeinsam mit dem WirkRaum der Caritas. “Wir möchten aufzeigen, was alles möglich ist, wenn die Autos aus den Innenstädten verbannt werden. Der Aktionstag kommt bei den Bürgern sehr gut an – wir bekommen durchwegs positives Feedback”, erklärte Franz Wölfer. Bereits zu Mittag konnte er am Stand von “Stadt.Leben.Dornbirn” mehr als 50 Besucher zählen – darunter auch Bürgermeister Markus Fäßler, der spontan sein Tischtennis-Talent unter Beweis stellte.

Interaktion mit Passanten
Die Palette an Aktionen war breit: Direkt gegenüber von “Stadt.Leben.Dornbirn” verwies Ingrid Benedikt mit ihrem Team vom Offenen Kühlschrank auf das Thema Lebensmittelverschwendung – und verteilte knusprige Chips aus Brotresten. Wenige Schritte weiter hatten sich Stadtmuseum und Stadtbibliothek zusammengeschlossen, um mit gemütlichen Sitzgelegenheiten zum Lesen, Schmökern und Nachdenken einzuladen. Gleichzeitig baten sie Passanten mittels Fragebogen um ihre Meinung zur Mobilität in der Innenstadt. Wer mitmachte, bekam einen kleinen Goodiebag. Der Weltladen Dornbirn wiederum stellte den fairen Handel in den Mittelpunkt, präsentierte Initiativen für soziale Gerechtigkeit und bot kleine Kostproben aus seinem Sortiment an.

Essen auf dem Parkplatz
Verköstigt wurden die Passanten auch vor dem WirkRaum in der Bahnhofstraße. In gemütlicher Kaffeehaus-Atmosphäre genossen sie auf den Parkplätzen frischen Riebel und Apfelkompott, zubereitet von der Lebenshilfe. Das WirkRaum-Team informierte über laufende Projekte im Rahmen des Themenschwerpunktes Tauschkultur wie den “Offenen Kleiderschrank”. Gleichzeitig machte der Verein WeltHaus auf die Bedeutung des Bodens als Lebensgrundlage aufmerksam. Martina Jäger erklärte mittels “Erde-Apfel-Versuch”, wie klein die Fläche ist, die uns für den Anbau von Nahrungsmitteln zur Verfügung steht.

16 Akteure dabei
Für Unterhaltung sorgte die Musikschule Dornbirn: Junge Artistinnen des “Ganz kleinen Zirkus” zogen mit Einrädern, Keulen und Bällen Schaulustige an. Daneben präsentierten sich noch viele weitere Initiativen: Füranand, s’Fachl, Vorradeln – Fairvelo, Reparaturcafé, Verein pure, Dance Art School, Geschichtenwerkstatt sowie Allgemeine Sonderschule Dornbirn. LCF





