Alles außer parken

VN / 24.09.2025 • 12:03 Uhr
Familien genossen Riebel und Apfelkompott in der Freiluft-Kaffeestube vor dem WirkRaum.
Familien genossen Riebel und Apfelkompott in der Freiluft-Kaffeestube vor dem WirkRaum.Laurence Feider

Beim Parking Day wurden Parkflächen zu Begegnungs- und Mitmachzonen.

Dornbirn Ein ungewöhnliches Bild bot sich den Passanten am Freitag in der Dornbirner Innenstadt: Wo sonst Autos parken, standen Infoständer, Tische und Stühle, es wurde gegessen, gespielt, jongliert, gelesen und diskutiert. Dornbirn beteiligte sich zum zweiten Mal am internationalen Parking Day, einer Bewegung, die vor 20 Jahren in den USA begann und inzwischen weltweit umgesetzt wird. Der Aktionstag hat zum Ziel, Beiträge und Denkanstöße zur Reurbanisierung von Innenstädten zu geben und Menschen jeden Alters zu motivieren, öffentliche Räume neu zu erleben.

Beate Fetz und Franz Wölfer von Stadt.Leben.Dornbirn freuten sich über das große Interesse am von ihnen mitinitiierten Aktionstag
Beate Fetz und Franz Wölfer von “Stadt.Leben.Dornbirn” freuten sich über das große Interesse am von ihnen mitinitiierten Aktionstag.

Gutes Feedback

Nach dem Motto “Freiraum statt Parkplatz” verwandelten Bürger, Einrichtungen, Vereine und Initiativen einzelne Parkflächen in kleine Mitmach-Oasen. Organisiert wurde der Aktionstag von der Initiative “Stadt.Leben.Dornbirn” gemeinsam mit dem WirkRaum der Caritas. “Wir möchten aufzeigen, was alles möglich ist, wenn die Autos aus den Innenstädten verbannt werden. Der Aktionstag kommt bei den Bürgern sehr gut an – wir bekommen durchwegs positives Feedback”, erklärte Franz Wölfer. Bereits zu Mittag konnte er am Stand von “Stadt.Leben.Dornbirn” mehr als 50 Besucher zählen – darunter auch Bürgermeister Markus Fäßler, der spontan sein Tischtennis-Talent unter Beweis stellte.

Miriam Jaeneke stellte ihre Geschichtenwerkstatt beim Parking Day vor.
Miriam Jaeneke stellte ihre Geschichtenwerkstatt beim Parking Day vor.

Interaktion mit Passanten

Die Palette an Aktionen war breit: Direkt gegenüber von “Stadt.Leben.Dornbirn” verwies Ingrid Benedikt mit ihrem Team vom Offenen Kühlschrank auf das Thema Lebensmittelverschwendung – und verteilte knusprige Chips aus Brotresten. Wenige Schritte weiter hatten sich Stadtmuseum und Stadtbibliothek zusammengeschlossen, um mit gemütlichen Sitzgelegenheiten zum Lesen, Schmökern und Nachdenken einzuladen. Gleichzeitig baten sie Passanten mittels Fragebogen um ihre Meinung zur Mobilität in der Innenstadt. Wer mitmachte, bekam einen kleinen Goodiebag. Der Weltladen Dornbirn wiederum stellte den fairen Handel in den Mittelpunkt, präsentierte Initiativen für soziale Gerechtigkeit und bot kleine Kostproben aus seinem Sortiment an.

Das Team des Offenen Kühlschranks verteilte selbstgemachte Brotchips.
Das Team des Offenen Kühlschranks verteilte selbst gemachte Brotchips.

Essen auf dem Parkplatz

Verköstigt wurden die Passanten auch vor dem WirkRaum in der Bahnhofstraße. In gemütlicher Kaffeehaus-Atmosphäre genossen sie auf den Parkplätzen frischen Riebel und Apfelkompott, zubereitet von der Lebenshilfe. Das WirkRaum-Team informierte über laufende Projekte im Rahmen des Themenschwerpunktes Tauschkultur wie den “Offenen Kleiderschrank”. Gleichzeitig machte der Verein WeltHaus auf die Bedeutung des Bodens als Lebensgrundlage aufmerksam. Martina Jäger erklärte mittels “Erde-Apfel-Versuch”, wie klein die Fläche ist, die uns für den Anbau von Nahrungsmitteln zur Verfügung steht.

Stadtmuseum und Stadtbibliothek hatten den Parkplatz in eine Oase zum Lesen und Spielen verwandelt.
Stadtmuseum und Stadtbibliothek hatten den Parkplatz in eine Oase zum Lesen und Spielen verwandelt.

16 Akteure dabei

Für Unterhaltung sorgte die Musikschule Dornbirn: Junge Artistinnen des “Ganz kleinen Zirkus” zogen mit Einrädern, Keulen und Bällen Schaulustige an. Daneben präsentierten sich noch viele weitere Initiativen: Füranand, s’Fachl, Vorradeln – Fairvelo, Reparaturcafé, Verein pure, Dance Art School, Geschichtenwerkstatt sowie Allgemeine Sonderschule Dornbirn. LCF

Beim Weltladen gab es Kostproben fair gehandelter Snacks.
Beim Weltladen gab es Kostproben fair gehandelter Snacks.
Bei der Musikschule wurde die Parkfläche zur Zirkusbühne.
Bei der Musikschule wurde die Parkfläche zur Zirkusbühne.
Junge Artistinnen des Ganz kleinen Zirkus gaben Kostproben ihres Könnens.
Junge Artistinnen des Ganz kleinen Zirkus gaben Kostproben ihres Könnens.
Auf dem WirkRaum-Parkplatz ging es unter anderem um nachhaltige Entwicklung.
Auf dem WirkRaum-Parkplatz ging es unter anderem um nachhaltige Entwicklung.
Savina Homann (links) warb schon für die „Häkelaktion füreinand‘“ am 17. Oktober im WirkRaum.
Savina Homann (links) warb schon für die “Häkelaktion füreinand’” am 17. Oktober im WirkRaum.
Martina Jäger (WeltHaus) erklärte den „Erde-Apfel-Versuch“.
Martina Jäger (WeltHaus) erklärte den “Erde-Apfel-Versuch”.