Bezirksorchester Bregenzerwald schwebte in neuen Sphären

Bezirksorchester Bregenzerwald begeistert im Dorfsaal Langenegg.
Langenegg Am Sonntagabend trat das Bezirksorchester Bregenzerwald zum fünften Mal auf – diesmal im voll besetzten Dorfsaal in Langenegg. Das fast 60-köpfige Projektorchester hatte intensiv geprobt und zeigte dem Publikum die vielfältigen Möglichkeiten der Blasmusik.

Unter der Leitung von Dirigent Christian Schiestl eröffnete das Orchester das Konzert mit den lebhaften und humorvollen Klängen von Leonard Bernsteins “Slava”. Schiestl ist als Dirigent, Komponist, Musiklehrer und Ausbildner für Kapellmeister tätig. Mit seiner großen Erfahrung in sinfonischer Blasmusik, seinem Können und seinem Humor begeistert er die Mitwirkenden.

Mit der “Dynamica”, einer energiegeladenen und dynamischen Ouvertüre von Jan van der Roost, zeigte das Orchester (inklusive Konzertharfe) vielfältige Klangfarben. Die Blechbläser gaben mit ihren fesselnden, rhythmischen Fanfaren den Ton an.

Jodok Lingg glänzt als Solist
Im folgenden Stück, “Song and Dance” von Philip Sparke, konnte Jodok Lingg (Musiklehrer und Bläser in vielen Formationen) als Solotrompeter seine virtuosen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Dabei stand er als gleichwertiger Partner mit dem Orchester auf der Bühne. Während der Probenphase setzte Lingg zahlreiche wertvolle Impulse und zeigte, wie bereichernd das gemeinsame Musizieren sein kann.

Blasmusik in neuen Dimensionen
“Journey through the Stratosphere” entführte die Zuhörer in die Weiten des Universums. Die akustische Reise im Raumschiff ließ die Zuschauer den Heimatplaneten und die unendlichen Weiten des Alls erahnen. In “Space Cruiser” verpackte Hiroshi Miyagawa verschiedene Filmmelodien aus Animefilmen zu einem spannenden Hörerlebnis.

Als krönenden Abschluss des Konzerts spielte das Orchester ein Werk des Jazzpianisten Chick Corea: “Spain”. Der Titel basiert auf dem berühmten langsamen Satz aus dem “Concierto de Aranjuez” und verbindet konzertante Musik mit jazzigen Elementen und lateinamerikanischen Einflüssen. Das Publikum belohnte diese mit Leichtigkeit gespielte, aber musikalisch “akrobatisch” wirkende Darbietung mit viel Applaus und “Bravo”-Rufen.

Moderator Ralf Bramberger führte durch das Konzertprogramm. Vor der Zugabe übergab er das Wort an Bezirksehrenobmann Engelbert Bereuter, der sich im Namen des Blasmusikverbandes bei den Organisatoren und allen Mitwirkenden bedankte. Bereuter hob hervor, wie wertvoll es für die Musikvereine sei, solch talentierte Musikerinnen und Musiker in ihren Reihen zu wissen. Aber auch für die Musikantinnen und Musikanten selbst, wie zum Beispiel den 13-jährigen Luis Gmeiner, muss es eine riesige Motivation sein, in einem solch hochkarätigen Orchester mitzuspielen.

Ein regionales Orchester mit ordentlich Holz
Um das Orchester zusammenzustellen, hatte Lina Bilgeri alle Bregenzerwälder Musikvereine angeschrieben und um Anmeldungen gebeten. Wo noch Instrumentalisten fehlten, wurden einzelne Personen gezielt eingeladen. Bemerkenswert war die Besetzung mit drei Bassklarinetten und einer seltenen Kontrabassklarinette, die dem Orchester ein besonders warmes Klangbild verlieh. Auffallend war zudem die Energie und extreme Spritzigkeit, mit der das Projektorchester unter Christian Schiestl musizierte.
Nach dem Konzert lud der Musikverein Langenegg die Gäste und Musiker ein, den Abend bei Getränken in der Aula des Saals gemeinsam ausklingen zu lassen. Hubert Gmeiner aus Andelsbuch brachte es auf den Punkt: “Mir hots einfach sauguat gfalla.” MSO